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Ich flehe um Hinrichtung
Die Begnadigungskommission des russischen Präsidenten
Übersetzung: Reschke, Renate; Reschke, Thomas
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Selten ist ein Autor mit seinem Land und seinem Volk so hart ins Gericht gegangen wie Anatoli Pristawkin. Humanisierung des teilweise noch mittelalterlichen Strafvollzugs und Aussetzung der Todesstrafe - das waren die Ziele der Begnadigungskommissionen, deren Vorsitzender er zehn Jahre lang war. Anhand zahlreicher, unser Vorstellungsvermögen übersteigender Lebensläufe führt er uns durch eine Hölle der Rechtlosigkeit. So erschütternd wie seine Bilanz, so tief empfunden ist sein Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Aufklärung.
1992 wurde Anatoli Pristawkin zum Vorsitzenden der Begnadigungskommission berufen. Gegen den erbitterten Widerstand der Behörden konnte die Kommission vielen Todeskandidaten das Leben retten und manches Urteil mildern.
»Dieses Buch handelt nicht nur von Häftlingen, von Menschen, die in der Todeszelle sitzen. Es handelt von uns allen, von jedem, der eingeschlossen ist in das kriminelle Straflager, das Rußland heißt«, sagt Pristawkin über sein Werk, das er als Quintessenz seiner zehnjährigen Tätigkeit vorlegt. Hatte Solschenizyn im Archipel Gulag das gigantische Unrechts- und Strafsystem unter Stalin beschrieben, so zeigt uns Pristawkin das gleiche System in den neunziger Jahren, aber mit Rückblick in alle Perioden der Geschichte Rußlands. Und immer wieder erhebt sich für die Kommission die Frage, ob nicht die Todesstrafe einer lebenslänglichen Haft vorzuziehen wäre: Pristawkin zitiert Täter, die um ihre baldige Hinrichtung bitten.
Als Hauptursache der Verbrechen nennt Pristawkin den Alkoholismus. Die tiefere Begründung des Zustandes der russischen Gesellschaft sieht er aber im »grausigen Menschheitsirrtum der Lenin und Stalin« und in der jahrhundertelangen Unterdrückung und Unfreiheit davor. Im Bolschewismus wurden alle humanitären Tugenden für obsolet erklärt und durch eine einzige ersetzt, die bedingungslose Treue zum Sowjetsystem.
1999 wandelte Präsident Jelzin die letzten Todesurteile in Begnadigungen um. 2001 löste Präsident Putin die Begnadigungskommission auf.
»Dieses Buch handelt nicht nur von Häftlingen, von Menschen, die in der Todeszelle sitzen. Es handelt von uns allen, von jedem, der eingeschlossen ist in das kriminelle Straflager, das Rußland heißt«, sagt Pristawkin über sein Werk, das er als Quintessenz seiner zehnjährigen Tätigkeit vorlegt. Hatte Solschenizyn im Archipel Gulag das gigantische Unrechts- und Strafsystem unter Stalin beschrieben, so zeigt uns Pristawkin das gleiche System in den neunziger Jahren, aber mit Rückblick in alle Perioden der Geschichte Rußlands. Und immer wieder erhebt sich für die Kommission die Frage, ob nicht die Todesstrafe einer lebenslänglichen Haft vorzuziehen wäre: Pristawkin zitiert Täter, die um ihre baldige Hinrichtung bitten.
Als Hauptursache der Verbrechen nennt Pristawkin den Alkoholismus. Die tiefere Begründung des Zustandes der russischen Gesellschaft sieht er aber im »grausigen Menschheitsirrtum der Lenin und Stalin« und in der jahrhundertelangen Unterdrückung und Unfreiheit davor. Im Bolschewismus wurden alle humanitären Tugenden für obsolet erklärt und durch eine einzige ersetzt, die bedingungslose Treue zum Sowjetsystem.
1999 wandelte Präsident Jelzin die letzten Todesurteile in Begnadigungen um. 2001 löste Präsident Putin die Begnadigungskommission auf.