
Hofmann oder: Die Liebe ist eine Himmelsmacht . . .
Ein Konglomerat
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Hofmann, ein Vorname scheint nicht zu existieren, erwacht in der geschlossenen Abteilung des Landessonderkrankenhauses nach einem misslungenen Selbstmordversuch. Allmählich kehrt der exzessive Alkoholiker wieder in die Normalität zurück, in sein verpfuschtes Leben, zu seiner journalistischen Tätigkeit, zu seinen gescheiterten Lieben. Voller Tatendrang und Enthusiasmus und voller Selbstironie glaubt er, nun endlich dieser Gesellschaft und ihren Anforderungen gerecht zu werden, das Spiel durchblickt und vor allem handhaben zu können. Die Selbsttäuschungen sind perfekt, die Fallen der vertr...
Hofmann, ein Vorname scheint nicht zu existieren, erwacht in der geschlossenen Abteilung des Landessonderkrankenhauses nach einem misslungenen Selbstmordversuch. Allmählich kehrt der exzessive Alkoholiker wieder in die Normalität zurück, in sein verpfuschtes Leben, zu seiner journalistischen Tätigkeit, zu seinen gescheiterten Lieben. Voller Tatendrang und Enthusiasmus und voller Selbstironie glaubt er, nun endlich dieser Gesellschaft und ihren Anforderungen gerecht zu werden, das Spiel durchblickt und vor allem handhaben zu können. Die Selbsttäuschungen sind perfekt, die Fallen der vertrauten Muster ausgelegt und nur allzu bereitwillig tapst Hofmann wieder mitten hinein ins Verderben, in unglückliche Lieben. Hofmann ist eine tragische Figur im Shakespearschen Sinn, ein Narr mit Option auf Durchblick, ein Träumer, ein Grenzgänger zwischen Hybris und Minderwertigkeitskomplexen, Leidenschaft und Kalkül. Zum Scheitern verurteilt in einer Welt, die nichts wissen will von Leidenschaft und brennendem Engagement. "Ordentlich machen", haben ihm seine Eltern aufoktroyiert, doch Hofmann erntet in seinen Bestrebungen nur Kopfschütteln und Ablehnung. Dass dieser Roman keine Allerweltsanklage wird, in dem der Held sein Lamento und zermürbendes Seelenstriptease anstimmt, sondern ein tragikkomisches Stück Lesevergnügen darstellt, in dem nicht nur die Hauptfigur selbstironisch ihr Fett abbekommt, sondern auch einige wohl gesetzte Seitenhiebe auf die Saturiertheit unserer Wohlstandsgesellschaft verteilt werden, ist das große Verdienst Walter Helds, der sich mit der Figur Hofmanns sein Alter ego von der Seele geschrieben hat.