Paul Mayer

Buch mit Leinen-Einband

Hochstand

Fotos: Paul Mayer. Dtsch.-Engl.

Text: Sachsse, Rolf

Beschreibung

Paul Mayers Fotografien greifen den ästhetischen Reiz von Jägersitzen auf. Mayer dokumentiert die ganz unscheinbare, kaum als solche wahrgenommene Architektur der jagdlichen Ansitzeinrichtungen, deren Gestaltungsvielfalt schier unerschöpflich scheint - eigenwillige, bisweilen skurrile und waghalsige Bauwerke schmiegen sich selbstgenügsam in die Landschaft. Abstrakt gehaltene, kontemplative Aufnahmen in Schwarz-Weiß unterstreichen in ihrer formalen Reduktion die anarchische Qualität der Bauwerke und entführen den Betrachter in ein ungeahntes Universum. Hat das Auge erst einmal die Fährte der Hochstände aufgenommen, kann die Pirsch beginnen.

Paul Mayer (geb.1965 in Erlangen) ist Diplom-Geograf (Schwerpunkt Klima-Geomorphologie & Waldökologie), Redakteur bei european pressphoto agency (epa) und Fotograf.

Autor

Dr. Rolf Sachsse - Professor für Fotografie - studierte nach seiner Fotografenlehre Zeitungswissenschaften, Kommunikationsforschung, Germanistik und Kunstgeschichte in München und Bonn. Danach Arbeit als Fotograf und Bildjournalist. Seit 1993 Professor für elektronische Bildmedien am Fachbereich Design der Fachhochschule Niederrhein in Krfefeld.

Produktdetails

• PhotoART
• Verlag: Kerber Verlag
• Seitenzahl: 112
• Erscheinungstermin: November 2016
• Deutsch, Englisch
• Abmessung: 305mm x 247mm x 15mm
• Gewicht: 921g
• ISBN-13: 9783735602909
• ISBN-10: 3735602908
• Artikelnr.: 45631837

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2016

Von hohem Stand

Bedeutete Jagen doch bloß nicht, einem Reh-, Wildschwein- oder Fasanenleben durch eigene Hand ein Ende zu bereiten! Allein wegen des Hochsitzsitzens sollte man Jäger werden: dieser weite Blick auf Wald und Feld, wenn der Tag erwacht. Wer dort sitzt, hat alles im Blick, doch bleibt selbst verborgen. Welcher Wanderer hat sich nicht schon gefragt, wie es wohl sein mag, dort oben mit dem Gewehr im Anschlag zu sitzen? Wer wartet dort wohl, die Umgebung im Visier, darauf, dass ihm etwas vor die Flinte läuft? Etwas Unheimliches haben sie, diese hölzernen Gestelle, denen der Fotograf Paul Mayer seine Bilderserie "Hochstand" gewidmet hat. Ihre Erbauer bleiben ebenso anonym wie die Jäger, die sie nutzen, zu profan ist

die Architektur. Dabei ist sie hochfunktional: Ein möglichst dünnes Gestell trägt einen rechteckigen Raum mit meist vier Öffnungen - ihre Typologie ist simpel und besitzt wenige Variationsmöglichkeiten. Eigentlich. Denn in der Praxis gibt es unzählige: Von zusammengezimmerten Leiterchen mit einem Brett darauf bis zu Luxusunterkünften auf stählernen Füßen und mit verglasten Sichtschlitzen sind sie so unterschiedlich wie die Waldbewohner, zu deren Beobachtung sie errichtet wurden. Alle fügen sich auf ihre Art in die Umgebung ein. Dabei sind die architektonischen Strukturen der Landschaft auf den Bildern fast wichtiger als die Hochsitze selbst: Die kahlen Stämme des Kiefernwaldes in ihrer unbeugsamen Geradlinigkeit bestimmen das Bild, nicht der Hochsitz. Hier gibt die Natur den Takt vor, der Mensch ist nur zu Gast.

jul.

Paul Mayer (Hg.), Hochstand. Kerber, Bielefeld 2016

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