Cäsar ihn seinen Truppen als Schutz vor ansteckenden Krankheiten und Seuchen verordnet und Louis Pasteur nach bakteriologischen Studien eindeutig geurteilt hatte: "Der Wein ist das gesündeste und hygienischste aller Getränke."
Aus neueren Analysen folgern die Autoren "positive Auswirkungen eines mäßigen regelmäßigen Weinkonsums" nicht nur auf die Verdauungsorgane, sondern auch auf Atmung, Bewegungsapparat, Haut und das Herz-Kreislauf-System. Das Hormonsystem werde aktiviert, das Immunsystem und das Nervensystem gestärkt. Solche Wohltaten vermögen Weiß- und Rotweine in unterschiedlichem Maß zu vollbringen, der rote Wein gilt allgemein als verträglicher für Magen und Darm.
Wie bei jeder Arznei ist die Dosierung entscheidend. Den Autoren liegt fern, zum Alkoholismus zu verführen, doch dürfe es eine Flasche "über den Tag verteilt" durchaus sein, schließlich enthalte Wein neben Alkohol und Wasser auch Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Jod, Phosphor und Chlor, darüber hinaus einen Mix an verschiedenen Vitaminen.
Die Indikationen sind vielfältig. Eine kleine Auswahl: Wein hilft gegen Allergien (halbes Glas Rotwein), Anämie (bis zwei Gläser Rotwein), Blasenentzündung (süße bis halbsüße Weine), Blähungen (zwei Gläser), Ekzeme (halber Liter) oder Gallensteine (zwei Gläser trockener Weißwein) sowie ein Dutzend weiterer Krankheitsbilder. Auch eine äußerliche Anwendung ist möglich. Eine Adressenliste, Tips zum Weinkauf und eine Empfehlung der Schroth-Kur runden das Büchlein ab.
Und wen der Wein nicht heilt, der halte sich an die allgemeine Erkenntnis der Mediziner: Weintrinker sind meist gesünder als andere Menschen. OLIVER BOCK
Franz-Anselm Graf von Ingelheim, Ingo Swoboda: Heilen und vorbeugen mit Wein. Falken Verlag Niedernhausen, 95 Seiten, Taschenbuch, 14,90 Mark.
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