Carla Coco

Gebundenes Buch

Harem

Sinnbild orientalischer Erotik

Beschreibung

Ob zum Mythos erhoben oder aufs Heftigste getadelt, erträumt als ein Ort sinnlicher Wonnen oder als ein elegantes Mädchenpensionat verkannt - das oftmals luxuriös ausgestattete orientalische Frauengemach beflügelte die Phantasie westlicher Schriftsteller und Künstler. Bis heute hat der Harem nichts von seiner Faszination verloren, wenngleich dieser Lebensbereich der Sultaninnen, Konkubinen, Odalisken und Sklavinnen inzwischen manches Geheimnis preisgegeben hat.Dieser kulturgeschichtliche Bildband führt den Leser in eine fremdartige Welt. Kenntnisreich und anschaulich berichtet die Autorin vom Leben der Frauen im Harem, der sie von der Außenwelt verbarg, ihnen aber gleichzeitig beträchtliche Freiheiten eröffnete. Der Bogen spannt sich vom Alltag des Familienlebens bis zum Harem des Sultans als geheimem Zentrum der Macht im Osmanischen Reich.

Produktdetails

• Verlag: ORBIS
• Seitenzahl: 191
• Deutsch
• Abmessung: 310mm
• Gewicht: 1380g
• ISBN-13: 9783572013661
• ISBN-10: 3572013666
• Artikelnr.: 10727540

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.1998

Ferne

"Harem. Sinnbild orientalischer Erotik" von Carla Coco. Belser Verlag, Stuttgart 1997. 191 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 88 Mark.

Letzte Zweifel, daß es sich bei dem Band "Harem" nicht um ein Reisebuch handeln könnte, wurden im vergangenen Herbst ausgeräumt, als amerikanische Fotomodelle ausgiebig darüber berichteten, wie sie von arabischen Prinzen und Scheichen gegen Geld zur Reise in den Nahen Osten und sodann zur leichtbekleideten Tätigkeit in deren Harem überredet wurden. Auch die Tatsache, daß die Autorin Carla Coco, wie der Klappentext verrät, sich vor allem für "die Begegnung zwischen der orientalischen und der abendländischen Kultur" interessiert, macht deutlich, daß man im so üppig

illustrierten Buch dem Harem vor allem mit westlichen Blick begegnet. Dennoch gerät ihr der Harem nicht zur bloßen Begegnungsstätte - allerdings auch nicht, wie der Untertitel vielversprechend verheißt, zum "Sinnbild orientalischer Erotik". Voyeuristen werden das Buch wenig befriedigt zuklappen, und die Soziologen, Historiker und anderen anständigen Menschen, die daran eigentlich ihre große Freude hätten, werden es zunächst nicht aufzuklappen wagen, weil es von außen aussieht wie ein Buch über "Massage in der Partnerschaft". Dabei geht es im Text weit mehr um religiöse Voraussetzungen für die Länge des Schleiers, als um die 1001. Möglichkeit, ihn zu lüpfen. Es gelingt der Autorin mit einem angenehmen Stil, das ganze kulturhistorische Prospekt zu entfalten, vor dem die Institution des Harems erst verständlich wird. Und es gelingt ihr zugleich, trotz aller Erklärungen im Detail, daß sich am Ende für den westlichen Leser der Schleier der Faszination wieder verführerisch über all das Enthüllte legt. (flo)

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