Banana Yoshimoto
Broschiertes Buch
Hard-boiled / Hard Luck
Zwei Erzählungen
Übersetzung: Ortmanns, Annelie
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'Hard-boiled' meint: sich in der Auseinandersetzung mit dem Tod, der Trauer, ein dickes Fell zulegen. Und 'Hard Luck': Wer kann behaupten zu wissen, was Unglück ist und was Glück - wohl nur der Betroffene selbst. Zwei Erzählungen über die Schuld, aber auch die Unvermeidlichkeit des Verlassens. Und über die Kunst des Loslassens.
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Banana Yoshimoto, 1964 geboren, hieß ursprünglich Mahoko Yoshimoto. Ihr erstes Buch ¿Kitchen¿ schrieb sie während ihres Studiums, sie jobbte nebenbei als Kellnerin in einem Café und verliebte sich dort in die Blüten der ¿red banana flower¿, daher ihr Pseudonym. Ihr Debütroman verkaufte sich auf Anhieb millionenfach - ein Phänomen, dem man die Bezeichnung ¿Bananamaniä gab. Sie schrieb zahlreiche Bücher, die auch außerhalb Japans ungewöhnlich hohe Auflagen erreichten.
Produktdetails
- detebe
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Hadoboirudo / Hadorakku
- Artikelnr. des Verlages: 562/23482
- 02. Aufl.
- Seitenzahl: 140
- Erscheinungstermin: August 2005
- Deutsch
- Abmessung: 179mm x 116mm x 15mm
- Gewicht: 158g
- ISBN-13: 9783257234824
- ISBN-10: 3257234821
- Artikelnr.: 13332393
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
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05241 800
Pop und Haikus
Blasse Schatten des Lebens: Banana Yoshimotos Erzählungen
Die japanische Bestsellerautorin Banana Yoshimoto machte sich mit esoterisch angehauchten Kurzgeschichten wie "Kitchen", Außenseiterdramen wie "Tsugumi" oder Romanen um die in Adoleszenzkrisen begriffene Jugend einen Namen. Auch die beiden bei Diogenes verlegten, 1999 in Japan erstmals erschienenen geisterhaften Geschichten kreisen um Themen und Gefühlswelten wie unglückliche Liebschaften, Verfall, Trennung und Tod.
So schöpft die mit okkulten Elementen angereicherte Erzählung "Hard-boiled" aus den Bilderwelten des Manga und dem Fundus japanischer Gespenstergeschichten. Eine junge Frau begibt sich auf eine Herbstwanderung zu einem
Blasse Schatten des Lebens: Banana Yoshimotos Erzählungen
Die japanische Bestsellerautorin Banana Yoshimoto machte sich mit esoterisch angehauchten Kurzgeschichten wie "Kitchen", Außenseiterdramen wie "Tsugumi" oder Romanen um die in Adoleszenzkrisen begriffene Jugend einen Namen. Auch die beiden bei Diogenes verlegten, 1999 in Japan erstmals erschienenen geisterhaften Geschichten kreisen um Themen und Gefühlswelten wie unglückliche Liebschaften, Verfall, Trennung und Tod.
So schöpft die mit okkulten Elementen angereicherte Erzählung "Hard-boiled" aus den Bilderwelten des Manga und dem Fundus japanischer Gespenstergeschichten. Eine junge Frau begibt sich auf eine Herbstwanderung zu einem
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einsamen Hotel in den Bergen. Doch schon bald ruft der Wanderweg, der von mysteriösen Schreinen und magischen Steinen gesäumt wird, eine "unerledigte Erinnerung" an ihre Geliebte Chizuru wach. Ein Jahr zuvor trennte sie sich bei einem Ausflug in einer ähnlichen Landschaft nach einem Streit von ihr, und kurz darauf kam die Geliebte bei einem Hausbrand ums Leben. In Form von Träumen, Visionen und Erinnerungen der Erzählerin wird die amour fou der Freundinnen raffiniert in die Rahmenerzählung integriert. Eine unbestimmte Endzeitstimmung, die die Autorin wie hingetuscht heraufbeschwört, geht mit diffusen Schuldgefühlen einher. Der Stil oszilliert zwischen Pop-Poesie und einem dem Haiku entlehnten Vergänglichkeitspathos, das den Lauf der Liebe und Jahreszeiten illustriert.
Auch "Hard luck" ist die Chronik einer Trennung, das Protokoll eines allmählichen Hirntodes, den Kunichan wegen beruflicher Überarbeitung kurz vor ihrer Hochzeit erleidet. Ihre Schwester versteht das Koma schließlich als "heilige Zeit" und Moratorium, das in ihr eine "Membran aus Erinnerungen" hinterläßt.
Die an Kitsch grenzenden Kindheitsrückblenden kontrastieren dabei bewußt mit der morbiden Ästhetik der künstlichen Beatmungsapparate. Yoshimoto vergreift sich dennoch selten im Ton. Wenn die Schwester etwa beim Besuch in der Firma unter Tränen die persönlichen Daten von Kunichan von der Festplatte löscht, so mag man dies als postmoderne Melodramatik verlorener Seelen kritisieren. Doch hinter ihrer selbstironischen Affinität zur Telepathie und Popkultur verbirgt sich - wie im Falle von "Karoshi", dem Tod durch Überarbeitung - ein kreativer Umgang mit kontroversen gesellschaftlichen Phänomenen.
STEFFEN GNAM.
Banana Yoshimoto: "Hard-boiled. Hard Luck". Zwei Erzählungen. Aus dem Japanischen übersetzt von Annelie Ortmanns. Diogenes Verlag, Zürich 2004. 144 S., geb., 16,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch "Hard luck" ist die Chronik einer Trennung, das Protokoll eines allmählichen Hirntodes, den Kunichan wegen beruflicher Überarbeitung kurz vor ihrer Hochzeit erleidet. Ihre Schwester versteht das Koma schließlich als "heilige Zeit" und Moratorium, das in ihr eine "Membran aus Erinnerungen" hinterläßt.
Die an Kitsch grenzenden Kindheitsrückblenden kontrastieren dabei bewußt mit der morbiden Ästhetik der künstlichen Beatmungsapparate. Yoshimoto vergreift sich dennoch selten im Ton. Wenn die Schwester etwa beim Besuch in der Firma unter Tränen die persönlichen Daten von Kunichan von der Festplatte löscht, so mag man dies als postmoderne Melodramatik verlorener Seelen kritisieren. Doch hinter ihrer selbstironischen Affinität zur Telepathie und Popkultur verbirgt sich - wie im Falle von "Karoshi", dem Tod durch Überarbeitung - ein kreativer Umgang mit kontroversen gesellschaftlichen Phänomenen.
STEFFEN GNAM.
Banana Yoshimoto: "Hard-boiled. Hard Luck". Zwei Erzählungen. Aus dem Japanischen übersetzt von Annelie Ortmanns. Diogenes Verlag, Zürich 2004. 144 S., geb., 16,90 [Euro].
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»Was für ein Talent! Banana Yoshimoto schreibt wunderbar subtile, wundersam verstörende Bücher, in denen Japans Jugend endlich Stimme bekommt.« Stern Stern
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