![Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension]( "Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension")
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.11.1997Europa"Grönland" von Ulrike Köppchen und Manfred Hartwig. Erschienen in der Reihe: "Reisehandbuch". Stein Verlag, Kronshagen 1997. 218 Seiten mit einigen Farb-Fotos und Karten. Broschiert, 29,80 Mark.
Eine angenehme Überraschung: ein schlichtes Reisebuch, es buhlt nicht mit aufdringlichem Layout oder neckischen Farbkleckschen. Auf grafische Kinkerlitzchen wurde völlig verzichtet, kein Infotainment, sondern Information, die aber geballt. Da Grönland noch zu den nahezu weißen Flecken auf der touristischen Landkarte zählt, informiert das Autorenteam mit Akribie. Fakten seitenweise, die lapidare Sprache läßt schmunzeln. So, wenn der Leser erfährt, es gebe 3500 Arten von Moosen, Flechten und Algen, doch diese Vielfalt sei "für den Laien in weiten Teilen des Landes nicht sichtbar". Schließlich sind weite Teile, nämlich achtzig Prozent, von Eis bedeckt. Erstaunlich auch, daß der grönländischen Küste ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Die Autoren haben sie getestet: "Rohe Robbenleber wird für Touristenmägen im allgemeinen nicht sehr bekömmlich sein." Nach den lesenswerten Einführungskapiteln werden die Regionen vorgestellt, die dünne touristische Infrastruktur erlaubt es, daß jede Grillbar aufgelistet wird. Umfangreich auch die Tips für Wanderungen und Aktivitäten aller Art. Ein richtiges Reisehandbuch also: klein, fein, mit Gespür für das Wesentliche. (bär)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.11.1997Europa