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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
David Oels hat die überarbeitete Neuauflage des 1949 erschienenen Sachbuch-Klassikers "Götter, Gräber und Gelehrte" in Augenschein genommen und ist nicht glücklich. Das Buch über die spektakulären archäologischen Funde in Ägypten, das für den Rowohlt Verlag zu einem beispiellosen Erfolg wurde, ist ein Zwitterwesen zwischen Literatur und Sachbuch und lebt nicht zuletzt von den zeithistorischen Anspielungen auf die zur Zeit des Erscheinens allerjüngste Vergangenheit, konstatiert der Rezensent. Dass Michael Siebler in seiner Überarbeitung ausgerechnet diese Spuren tilgt, im Anspruch, das Buch "wissenschaftlich" auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen, verkennt nicht nur seinen Charakter als Zwischenwesen zwischen Roman und Sachbuch, es nimmt ihm auch viel von seinem Reiz, so Oels unzufrieden. Denn es komme bei diesem "Roman der Archäologie" eben nicht vornehmlich auf die sachliche Richtigkeit, sondern auch auf die "erzeugten Bilder" an, stellt der Rezensent klar.
C. W. Cerams Buch "Götter, Gräber und Gelehrte" hat seit seinem Erscheinen wohl schon viele Menschen fasziniert- vor allem, aber nicht nur, jüngere.
Ceram verfaßt letztendlich eine Geschichte der Archäologie, nicht mehr und nicht weniger. Dabei fand ich immer die … Mehr
C. W. Cerams Buch "Götter, Gräber und Gelehrte" hat seit seinem Erscheinen wohl schon viele Menschen fasziniert- vor allem, aber nicht nur, jüngere.
Ceram verfaßt letztendlich eine Geschichte der Archäologie, nicht mehr und nicht weniger. Dabei fand ich immer die Episode besonders faszinierend, in der die Entdeckung und Öffnung des Grabes des ägyptischen Pharaos Tut-Ench-Amun beschrieben wird: Die Menschen werden scharf gezeichnet und in ihren Motivationen gut nachverständlich dargestellt, so daß alles tatsächlich zum Leben erwacht. Die Personalisierung wird eigentlich auch durch das ganze Buch hindurch durchgehalten, was dem Werk Anschaulichkeit verleiht.
"Götter, Gräber und Gelehrte" ist sicher kein historisches, im Sinne von wissenschaftliches, Werk, obwohl es wiederum auf historischen Fakten beruht. Es ist aber meiner Meinung nach hervorragend geeignet für den Einstieg in die Welt der Archäologie, besonders für Jugendliche. Weniger
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