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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einen strikten "Willen zur Dissoziation" in Werk und Leben bescheinigt Alexander Kissler dem Kulturtheoretiker, Medien- und Atomkritiker Günther Anders, so dass ebenso viele Zugänge zu ihm möglich seien wie Beiträge in dem von ihm besprochenen Band vorhanden, so der Rezensent. Insgesamt sind es neun Beiträge, höchst unterschiedlicher und teilweise einander widersprechender Natur, meint Kissler, enthalten im ersten Sammelband des 1999 gegründeten Günther-Anders-Forums (GAF). Herausgeber Bahr, referiert Kissler, verfolge die aus seiner Sicht eher unbemerkt gebliebenen Lebensspuren des Emigranten Anders, Mitherausgeber Roepke hingegen werte Anders als "Mann der Öffentlichkeit", während Stefan Broniowski Anders' "vermeintliches Eremitentum zum Mythos" erkläre. Überhaupt lasse Broniowski "kein gutes Haar" an Anders mit seiner "lächerlichen Selbstvergottung", der seine Mitmenschen schlicht moralisch erpresst habe. Als würdigen Nachfolger Anders' bezeichnet Kissler Herausgeber Dirk Röpcke, der sich Anders' Polemik völlig zu eigen gemacht habe. Schade, bedauert der Rezensent, dass der ganze Band orthographisch "gnadenlos unterbelichtet" sei.