und Medienstar, ausgestattet mit exquisiten Werbeverträgen, ein Strahlemann, dem alles zu gelingen scheint. Natalie Simanowski dagegen musste mit 24 Jahren ganz von vorn anfangen: Seit einem Messerattentat ist sie querschnittgelähmt. Beklemmend, wie die Radfahrerin den Leser an ihrer verletzten (Gefühls-)Welt teilhaben lässt. Zwei Heldengeschichten: eine voller Stärke und eine, die auch in Momenten der Schwäche Eindruck macht.
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Oscar Pistorius: Blade Runner. Virgin Books, 256 Seiten, 15,99 Euro; Natalie Simanowski: Wieder Aufstehen. mvg Verlag, 180 Seiten, 18,90 Euro.
In Südafrika verdienen die Medizinmänner oft mehr als die Fußballspieler, die sie verarzten; in Argentinien heuern Vereinsvorstände mitunter Schlägertrupps an, um nicht linientreuen Spielern eine schmerzhafte Lektion zu erteilen; beim ukrainischen Klub Dynamo Kiew läuft nichts ohne die Mafia; die Amerikaner haben nie verstanden, dass Fußball ein Männersport war. Das alles sind Tatsachen oder Thesen, die Simon Kuper auf seiner neunmonatigen Weltreise in 22 Länder gesammelt hat. Entstanden ist ein lesenswertes Werk, dessen größter Makel ist, dass es im englischen Original schon 1994 erschien.
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Simon Kuper: Football against the enemy - Oder: Wie ich lernte, die Deutschen zu lieben, Verlag Die Werkstatt, 320 Seiten, 16,90 Euro.
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