Europas verhindertes Führungstrio
Wolfram Hilz
Gebundenes Buch

Europas verhindertes Führungstrio

Die Sicherheitspolitik Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens in den Neunzigern

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Ein europäisches Führungstrio, bestehend aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, ruft bei den EU-Partnern traditionell Ängste vor einer Domi-nanz der "Großen" über die "Kleinen" hervor. Ohne eine enge Zusammenarbeit der "big three" und die Bildung eines faktischen "directoire européenne" bliebe Europa angesichts vielfältiger Herausforderungen aber handlungsunfähig.

Der Band untersucht den Umgang mit diesem Dilemma in der Sicherheitspolitik der 90er Jahre. Den Ausgang hierfür bilden die außen- und sicherheitspolitischen Traditionen der drei Staaten und ihre Erfahrungen mit der wechselseitigen Kooperation, insbesondere die Anstrengungen der Europäer zur Erlangung eigenständiger sicherheitspolitischer Handlungsfähigkeit und die Versuche, die Konflikte im ehemaligen Jugoslawien in den Griff zu bekommen. In beiden Fällen sahen sich die drei Regierungen nicht nur mit der Herausforderung konfrontiert, gemeinsam mit ihren europäischen und außereuropäischen Partnern geeignete Konzep-tionen und Anwendungsverfahren zu finden, sondern sie mußten auch ihre nationalen Politiken enger koordinieren.

Dies wurde nach 1990 nur in Ausnah-mefällen erreicht. Das Buch zeigt die Ursachen hierfür - sie reichten vom Festhalten an traditionellen nationalen Handlungsmustern über die Unverein-barkeit institutioneller Präferenzen bis zur Inkonsistenz von "Worten und Taten" der verantwortlichen Akteure.

Der Autor:

Wolfram Hilz, Dr. phil. habil., Habi-litation 2003, ist Oberassistent an der Professur Internationale Politik der TU Chemnitz.