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Matthäus Merians Theatrum Europaeum zählt zu den bedeutendsten Werken der deutschsprachigen Historiografie des 17. Jahrhunderts. Noch während des Dreißigjährigen Krieges schrieben Merian und seine Autoren die Zeitgeschichte ihrer eigenen Epoche - eine Narration im Spannungsfeld von Geschehen, Nachrichtenberichterstattung und Historiografie. Unter dem Brennglas des Theatrum Europaeum beantwortet Markus Lauert die geschichtstheoretische Grundfrage, wie Ereignisse gebildet werden. Seine Analyse wirft am Beispiel des Dreißigjährigen Krieges ein neues Licht auf das komplexe Verhältnis von Geschehen, (Medien-)Ereignis, Narration und Geschichtsschreibung.…mehr

Produktbeschreibung
Matthäus Merians Theatrum Europaeum zählt zu den bedeutendsten Werken der deutschsprachigen Historiografie des 17. Jahrhunderts. Noch während des Dreißigjährigen Krieges schrieben Merian und seine Autoren die Zeitgeschichte ihrer eigenen Epoche - eine Narration im Spannungsfeld von Geschehen, Nachrichtenberichterstattung und Historiografie. Unter dem Brennglas des Theatrum Europaeum beantwortet Markus Lauert die geschichtstheoretische Grundfrage, wie Ereignisse gebildet werden. Seine Analyse wirft am Beispiel des Dreißigjährigen Krieges ein neues Licht auf das komplexe Verhältnis von Geschehen, (Medien-)Ereignis, Narration und Geschichtsschreibung.

Autorenporträt
Markus Lauert (Dr. phil.), geb. 1991, war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Johannes Süßmann (Prof. Dr.) am Historischen Institut der Universität Paderborn und arbeitet heute als Deutsch- und Geschichtslehrer. Er forscht zu Praktiken der Unhöflichkeit, zur westfälischen Geschichte sowie zur Historiografie- und Mediengeschichte der Frühen Neuzeit.
Rezensionen
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Erzählungen über Kriegsereignisse bestimmen nicht erst seit dem Ukrainekrieg unseren Alltag, indem sie uns ein trügerisches Bild von der Wirklichkeit vermitteln. Deshalb ist es wichtig, auf einer erkenntnis- und geschichtstheoretischen Ebene zu verstehen, wie Ereignisse durch Medien, durch Politiker und Geschichtsschreiber geformt werden. Die grundsätzlichen Mechanismen der Ereignisbildung gelten nämlich für die Frühe Neuzeit ebenso wie für die Gegenwart.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Mein Buch lässt sich als Angebot verstehen, unser bisheriges Verständnis vom Dreißigjährigen Krieg zu hinterfragen. Leider ist aus dem Blick geraten, aus welchen Quellen wir unser vermeintlich sicheres Wissen beziehen. Es gab seinerzeit schon Militärs, Politiker und Medienmacher, die ein handfestes Interesse daran hatten, ihre Version der Geschehnisse in Umlauf zu bringen. Darin waren sie oftmals so effektiv, dass wir bis heute daran festhalten - das gilt insbesondere für Merians Grafiken.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Ereignisse als zentrale Kategorie von Geschichtserzählungen begegnen uns in Dokumentationen, in Podcasts und Historienfilmen, aber auch in wissenschaftlichen Texten. Deshalb verwundert es, dass wir nicht mehr darüber sprechen, wie Ereignisse in die Welt kommen und wer für ihre Entstehung und Gestaltung verantwortlich ist. Unter dem Schlagwort des 'Medienereignisses' hat sich zwar in jüngerer Zeit eine Forschungsrichtung etabliert, die sich dem Thema annimmt. Allerdings geht da noch mehr.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Am liebsten würde ich mein Buch mit Lucas Heinrich Wüthrich (1927-2022) diskutieren, der sein Leben der Erforschung von Merians Verlagswerken und Kupferstichen gewidmet hat.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Kontroversen machen Ereignisse!

20250324
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