merkt, noch nicht gut genug. Weil es eben etwas anderes ist, eine "Reise in den Alltag", wie der Untertitel lautet, zu unternehmen, statt dort Ferien zu verbringen. Kontaktscheu scheint Veronika Beer nicht zu sein, von Anfang an sind da ein bisschen viele Namen, all diese Lars und Sanne und Olo und Caro, und viele Clubfeten und Unternehmungen. Doch ganz en passant beschreibt sie, wie sie das erste Mal den König sieht, berichtet von den "nummerlappar", Zetteln, mit denen die Schweden das Schlangestehen gesittet organisieren, und wie im Vorbeigehen lernt der Leser die Stadt kennen, als würde er selbst diese Reise in den Alltag unternehmen. Die Sympathie für die schwedische Stadt schwingt in jeder Zeile mit, so dass man sich nicht wundert, wenn die Autorin am Ende des Jahres beschließt zu bleiben. Nicht unerheblich hat das allerdings auch mit einem der vielen Namen zu tun.
bär
"Ein Jahr in Stockholm - Reise in den Alltag" von Veronika Beer. Herder Verlag, Freiburg. 2010. 192 Seiten. Broschiert, 12,95 Euro.
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