Theodor Fontane
Gebundenes Buch
Effi Briest
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Als jungverheiratete Frau hat Effi Briest eine kopflose Affäre mit dem gutaussehenden Offizier und Frauenheld Crampas. Jahre später entdeckt ihr Ehemann Instetten Briefe und fordert Crampas zum Duell. 'Effi Briest' ist Fontanes berühmtester Roman. Thomas Mann zählte ihn zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur.
Theodor Fontane (1819-1898) wurde als Spross einer in Preußen heimisch gewordenen Hugenottenfamilie in Neuruppin geboren. Der Vater war Apotheker, und auch Fontane selbst ließ sich 1836 bis 1840 in Berlin zum Apotheker ausbilden. 1849 gab er seinen Apothekerberuf jedoch auf und arbeitete mit Unterbrechung bis 1859 als freier Mitarbeiter im Büro eines Ministeriums. Von 1855 bis 1859 lebte er in England als Berichterstatter für die 'Preußische Zeitung'; anschließend war er zehn Jahre lang Redakteur bei der Berliner 'Kreuz-Zeitung', schließlich 1870-1889 Theaterkritiker bei der 'Vossischen Zeitung'. 1876 wurde er außerdem Sekretär der Akademie der Künste Berlin. Seinen ersten Roman 'Vor dem Sturm' veröffentlichte er erst im Alter von 59 Jahren, war dann aber bis ins hohe Alter überaus produktiv. Theodor Fontane gilt als bedeutendster deutscher Romancier zwischen Goethe und Thomas Mann.
Foto: Wikipedia
Produktdetails
- Große Klassiker zum kleinen Preis 7
- Verlag: Anaconda
- Seitenzahl: 271
- Erscheinungstermin: 1. März 2005
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 128mm x 30mm
- Gewicht: 330g
- ISBN-13: 9783938484180
- ISBN-10: 3938484187
- Artikelnr.: 13572632
Herstellerkennzeichnung
Anaconda Verlag
Unter Kirschen 1A
50827 Köln
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Theodor Fontane wurde erst sehr spät in seinem Leben als Romanschriftsteller erfolgreich und bekannt. Am bekanntesten wurde er dabei wohl mit der Geschichte der „Effi Briest".
Die Fabel dieses Romans hat ihre Quelle in der Wirklichkeit. Fontane - der auch lange als Journalist …
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Theodor Fontane wurde erst sehr spät in seinem Leben als Romanschriftsteller erfolgreich und bekannt. Am bekanntesten wurde er dabei wohl mit der Geschichte der „Effi Briest".
Die Fabel dieses Romans hat ihre Quelle in der Wirklichkeit. Fontane - der auch lange als Journalist gearbeitet hatte - griff eine Zeitungsmeldung aus dem Jahre 1886 über ein Duell zwischen einem preußischen Offizier und einem Amtsrichter auf. Der Anlass war die Liebesaffäre zwischen dem Offizier und der Frau des Amtsrichters, Elisabeth von Ardenne.
Damit hatte Fontane sein Thema, wobei er den Schwerpunkt auf die Darstellung der Persönlichkeit der Hauptfigur - Effi - legt.
Fontane gelingt damit eine der beeindruckendsten Darstellungen des Schicksals einer Frau in der deutschen Literatur.
Der Inhalt sei hier nur kurz skizziert: Die 17-jährige Effi verlobt sich mit dem Landrat Geert von Instetten, der immerhin über 20 Jahre älter ist und früher ein Auge auf Effis Mutter geworfen hatte. Die lebhafte Effi langweilt sich im Haushalt Instettens tödlich, zumal er ihr auch nur wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt. Auch die Geburt einer Tochter ändert an der für Effi betrüblichen Situation wenig. Erst ein schneidiger junger Offizier namens Crampas bringt ihre Gefühle in Wallung und Frauen, die sich langweilen, sind ja fast zu allem bereit. So hat sie eine kurze, aber heftige Affäre mit ihm und diese fast schon vergessen, als nach Jahren Instetten die Liebesbriefe von Crampas an Effi findet. Er duelliert sich mit Crampas, erschießt diesen und lässt sich von Effi scheiden, die Tochter bleibt bei ihm. Effi - die Ehebrecherin - gerät in gesellschaftliche Isolation und stirbt schließlich verzweifelt und schwermütig.
Fontane gelingt im Roman eine Darstellung Effis, die sie sehr sympathisch macht u d sie eher als Opfer gesellschaftlicher Konventionen und starrer preußischer Ehrbegriffe zeigt, denn als „Familienzerstörerin".
Neben der sehr subtilen Gestaltung dieser Frauengestalt ist vor allem die Prosa Fontanes zu loben - nicht umsonst hat Thomas Mann von sich behauptet, seine literarische Grundbildung bei Fontane erhalten zu haben. Dieses Werk gehört meines Erachtens zum Kanon deutscher Literatur - man muss es gelesen haben.
"Effi Briest" beinhaltet alles, was ein anspruchsvolles und zugleich von vielen Spannungsmomenten durchsetztes Buch enthalten muss. Es ist darüber hinaus ein zeitloses Werk, denn es verdeutlicht die Realität des Fatalen, die offensichtliche Destruktivität latenter Feigheit und fehlender Zivilcourage. Man darf als Leser nicht verkennen, dass Effis Leben einzig und allein durch die bornierten Moralvorstellungen eines prestigefixierten Standes "ruiniert" wurde, wie es im Roman heißt. Sie verließ die geordneten Bahnen und muss nun fortan für diese gesellschaftlich geächtete Verfehlung büßen - in ihrem Falle mit Vereinsamung, Beziehungslosigkeit, dauerhafter Resignation, die sie schließlich mit "Gott und Menschen versöhnt" sterben lässt. Nachdem sie sich auf den letzten Seiten des Romans noch einmal aufrappeln kann und eine Zeit lang vom Fenster aus auf den stillen nächtlichen Park von Hohen-Cremmen blickt, ist es ihr wieder, als ob es "wie ein feines Rieseln auf die Platanen niederfiel". In diesem Augenblick ist sie in ihren Gedanken wieder das freie, das ungehemmte und losgelöste Kind, das sie einmal war. Gottvertrauen ist es, was sie jetzt ausstrahlt. Sie fügt sich dem ihr bevorstehenden Untergang. Und sie weiß, dass es nicht umsonst war, dieses Leben. Zum Schluss überkommt sie ein Gefühl der Befreiung. Ihre letzten Worte sind "Ruhe, Ruhe." Das System hat über sie gesiegt.
Ein großes Buch, ein großer, seinen Protagonisten zugeneigter Literat: "Effi Briest" sollte man gelesen haben.
M. Petzold LK Deutsch Klasse 13 Fr. Engler
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Manchmal ist es so, dass potientielle Leser ein Buch nicht lesen wollen, weil es alle lesen. Effi Briest ist sicherlich Fontanes bekanntestes Werk, man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen. Es ist eine brilliante Geschichte. Die Handlung geht nicht auf Kosten des sprachlichen Stils, sowie …
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Manchmal ist es so, dass potientielle Leser ein Buch nicht lesen wollen, weil es alle lesen. Effi Briest ist sicherlich Fontanes bekanntestes Werk, man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen. Es ist eine brilliante Geschichte. Die Handlung geht nicht auf Kosten des sprachlichen Stils, sowie der sprachliche Stil nicht auf Kosten der Handlung geht. Es passt alles, alles ist wirklich gut ausgearbeitet. Falls man selbst vielleicht kein besonders großer Fan von Liebesgeschichten ist, lohnt es sich trotzdem dieses Buch zu lesen um einen wirklichen literarischen Charakterkopf kennen zu lernen, nämlich den von der bezaubernden und anmutigen Effi, und um über frühere gesellschaftliche Konventionen aufgeklärt zu werden. Dieser Aspekt des Buches ist nämlich auch ganz interessant. Die Geschichte spielt schließlich nicht in einer unheimlich weit entfernten Zeitepoche, dessen sollte man sich bewusst sein. Was unsereiner als offener, ungehemmter Mensch vielleicht noch lernen muss um dieses Buch zu verstehen, ist zwischen den Zeilen zu lesen. Man wird in diesem Buch niemals den Satz finden: Ich bin schwanger, oder, ich habe mit ihm eine Affäre gehabt, oder ähnliches. Fontane ist für damalige Verhältnisse da doch schon recht offen, aber wir sind solche versteckten Wahrheiten ja nicht so gewohnt. Ansonsten: Ein tolles, trauriges, einfühlsames, schönes Buch.
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Effi Briest, im Buch zunächst als "Tochter der Luft" beschrieben, weil sie vor Lebensenergie glüht, heiratet im zarten Alter von 17 Jahren auf Wunsch ihrer Eltern Baron von Instetten. Der Jugendfreund von Effis Mutter ist angetan von dem jungen Wirbelwind und nimmt sie nach der …
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Effi Briest, im Buch zunächst als "Tochter der Luft" beschrieben, weil sie vor Lebensenergie glüht, heiratet im zarten Alter von 17 Jahren auf Wunsch ihrer Eltern Baron von Instetten. Der Jugendfreund von Effis Mutter ist angetan von dem jungen Wirbelwind und nimmt sie nach der Hochzeit mit in sein Haus nach Tessin. Doch Effi will sich so garnicht in die steife und langweilige Gesellschaft einfügen, die Instetten so sehr schätzt. Als sie den Bezirkskommandanten Crampas kennenlert und eine Affäre beginnt, entehrt sie Instetten endgültig. Als Baron von Instetten nach Berlin versetzt wird, scheint der lästige Kommandant vergessen und sich alles in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Und das wäre er auch bestimmt geblieben, wenn Instetten nicht seine leidenschaftlichen Briefe an Effi gefunden hätte. Instetten fühlt sich zutiefst in seiner Ehre verletzt und klagt Effi an. Letztendlich findet sie aber auf Umwegen ihren Weg...<br />Das Buch zeigt die Beziehung zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft im 20. Jahrhundert auf. Der beinahe leidenschaftslose Baron von Instetten steht dabei dem frechen und lebenslustigen Crampas entgegen. Es ist fürr den Leser nicht verwunderlich, dass Effi sich auf den Bezirkskommandanten einlässt.
Ein tolles Buch und unbedingt weiterzumpfehlen. Eine sehr unterhaltsame Geschichte ab 15/16 Jahren.
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Ein wunderbares Buch, welches sehr bildlich und kritisch, die gehobene Gesellschaft der damaligen Zeit wiederspiegelt. Sehr ausdrucksstarke Figuren, abwechslungsreich und unterhaltend.
Die noch junge Effi Briest heiratet den viel älteren Landrat Innstetten und steuert damit in Ihr …
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Ein wunderbares Buch, welches sehr bildlich und kritisch, die gehobene Gesellschaft der damaligen Zeit wiederspiegelt. Sehr ausdrucksstarke Figuren, abwechslungsreich und unterhaltend.
Die noch junge Effi Briest heiratet den viel älteren Landrat Innstetten und steuert damit in Ihr Unglück. Sie verliert immer mehr an Lebensfreude und flüchtet in Ihrer Verzweiflung in eine verhängnisvolle Affäre.
Auch wenn sich einige Passagen des Buches auf den ersten Blick eher gemächlich und schleppend lesen, würde ich keinen einzigen Absatz missen wollen. Man muss sich in die blumige nicht unbedingt leichte Sprache des 19. Jahrhunderts einlesen. Wenn man bereit ist, sich auf Fontane und seinen Erzählstil einzulassen, bietet dieser Roman eine großartige Le-seerfahrung und eine Geschichte, die in ihrer Dramatik selten ihres gleichen findet.
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