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Danilo Elia
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Produktdetails
- Verlag: Frederking & Thaler
- ISBN-13: 9783894058340
- Artikelnr.: 22802883
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Von Maybach und einem Fiat 500
Motorsport war früher anders. Irgendwie näher am Leben und gleichzeitig weit entfernt von dem, was sich aufmachte, dem Menschen zur individuellen Mobilität zu verhelfen. "Maybach und der Motorsport" von Michael Graf Wolff Metternich geht detailliert auf die Jahre 1923 bis 1926 ein, und dem Autor gelingt es abermals, die Faszination der Marke umzusetzen in ein Buch, das ein Dokument ist und sich liest wie ein Roman. Vor 80 Jahren machten sich vor allem in Europa und in den Vereinigten Staaten Männer in langen Mänteln und mit sorgfältig geknoteten Fliegen auf, mit riesigen Motoren und mächtigen Automobilen mit anderen Männern um die Wette zu fahren. Dabei waren, wie es das Buch überzeugend
Motorsport war früher anders. Irgendwie näher am Leben und gleichzeitig weit entfernt von dem, was sich aufmachte, dem Menschen zur individuellen Mobilität zu verhelfen. "Maybach und der Motorsport" von Michael Graf Wolff Metternich geht detailliert auf die Jahre 1923 bis 1926 ein, und dem Autor gelingt es abermals, die Faszination der Marke umzusetzen in ein Buch, das ein Dokument ist und sich liest wie ein Roman. Vor 80 Jahren machten sich vor allem in Europa und in den Vereinigten Staaten Männer in langen Mänteln und mit sorgfältig geknoteten Fliegen auf, mit riesigen Motoren und mächtigen Automobilen mit anderen Männern um die Wette zu fahren. Dabei waren, wie es das Buch überzeugend
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dokumentiert, auch jene Wagen dabei, die man sonst nur in Händen der damaligen Prominenz sah: Maybach-Motoren kamen in diversen Sportfahrzeugen zum Einsatz und überzeugten hier mit ihren Eigenschaften aus Leistung und Beständigkeit. Das Buch folgt diesen Motorspuren in diversen Modellen, belegt die Einsätze mit wunderbar authentischen und häufig bisher nicht veröffentlichten Fotos und bietet darüber hinaus den Abdruck etlicher Dokumente aus diesen Jahren. Michael Graf Wolff Metternich hat bereits in früheren, ebenfalls im Sieger Verlag erschienenen Veröffentlichungen sowohl seine Liebe zur historischen Exaktheit als auch seine Kenntnis der Gesetze des ruhigen Schreibens bewiesen. Gleichzeitig belegt er in diesem Buch, dass er zu der Geschichte anderer Marken keine Berührungsängste kennt. Das Foto auf Seite 153 zeigt, dass die siegreich absolvierten Tourenfahrten in diesen Jahren für Bevölkerung und Maybach-Belegschaft beinahe gesellschaftliche Ereignisse waren: Den Siegern huldigte auch der treue Maybach-Hund Lothar. (wp.)
Maybach und der Motorsport. Von Michael Graf Wolff Metternich, Verlag Hermann E. Sieger, Lorch/Württemberg, 187 Seiten, 212 Abbildungen, 49,50 Euro. Direkt unter Telefon 0 71 72/40 31 oder E-Mail: sieger@sieger.de beim Verlag zu bestellen.
Slowfood und das Essen mit Ruhe genießen, das kommt aus Italien. Carlo Petrini hat's erfunden und seine "neue Gastronomie". Doch mit einem Fiat 500 Baujahr 1973 nach Wladiwostok zu fahren und dann damit bis Peking zu kommen, nur zu zweit, ohne Tross und Agenturen, dazu gehört mehr als bloß langsames Kochen und stilles Genießen. Danilo Elia hat es getan - in einem 2004 für 450 Euro gebraucht gekauften Fiat. Mit dabei war Fabrizio Bonserio. Sie fuhren möglichst mit offenen Fenstern und offener Heckklappe. Elias Bericht fesselt weniger durch reiseführerhafte Beschreibungen landläufiger Sehenswürdigkeiten als durch Abenteuer, Überraschungen und Nachgedanken.
Die beiden Dreißigjährigen fahren tagelang auf Schotterwegen durchschnittlich 20 bis 30 km/h. So kommt man aber auch 2000 Kilometer weit in vier Tagen - wenn man 16 Stunden täglich fährt. Sie übernachteten in billigen Unterkünften, und sie feiern mit neuen Freunden und viel Wodka. Elia gibt uns spontane Einblicke in die Lebensverhältnisse einfacher Leute, die sie auf dem Weg getroffen haben. Man fährt mit den beiden Abenteurern durch gottverlassene Orte, erlebt überschwängliche, spontane Hilfe. Korrupte Grenzbeamte sind kein Hindernis für die noch zielstrebigeren, willensstärkeren, stureren Italiener, die abwarten und sich nicht anmerken lassen, dass ihre Visa zeitlich viel zu knapp sind. Naive Hoffnungen und grobe Betrunkene tauchen auf, soziale Kontraste und bornierte Behörden, all das seelische Elend, das die Diktaturen hinterlassen haben. In den "Teilrepubliken" erblühen kleine und große Selbstfindungsversuche nach dem Ende der Sowjetunion, dieser "Mutter Russland" mit Lenin als letztem, immer noch verbleibendem Helden hoch oben am Sockel. Dagegen ist vom einstigen sibirischen Ersatz-Palästina um die Stadt Birobidschan nicht mehr viel übrig als eine große hebräische Ortstafel. Die Leere des Landes, von Atomversuchen verseuchte Regionen, "bezdoroshe", gottverlassene Straßenlosigkeit und Weltferne (gibt es doch die Transsibirische Eisenbahn als Verbindung), und dann wieder hypermodernes Draufgängertum bis zu einem neureichen Mario aus Italien in Wladiwostok, Russlands drittteuerster Stadt.
Die größte Überraschung mag vor Irkutsk eine Zufallsbegegnung mit dem Australier Warren Brown gewesen sein, in seinem waschechten 40-PS-Itala aus dem Jahr 1907, ebenfalls aus Turin. Mit Italas überragender Leistung - selbst heute im Vergleich zum Cinquecento mehr als doppelt so stark - hatte Prinz Borghese das Rennen Peking-Paris gewonnen; jetzt wurde es fürs Fernsehen nachgefahren und gefilmt.
"Echt abgefahren" liest sich spannend, ohne viel Längen und zwischen den Zeilen beinahe melancholisch. Das handliche Buch ist eine nette Lektüre für Abenteurer, ist mehr: eine Expedition zu den Eingeborenen einer neu sich formierenden Welt. (fj.)
Echt abgefahren. Mit dem Fiat 500 nach Peking. Von Danilo Elia, deutsch von Susanne Meyerhöfer, National-Geographic-Taschenbuch, 311 Seiten, 23 Fotos, 12 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Maybach und der Motorsport. Von Michael Graf Wolff Metternich, Verlag Hermann E. Sieger, Lorch/Württemberg, 187 Seiten, 212 Abbildungen, 49,50 Euro. Direkt unter Telefon 0 71 72/40 31 oder E-Mail: sieger@sieger.de beim Verlag zu bestellen.
Slowfood und das Essen mit Ruhe genießen, das kommt aus Italien. Carlo Petrini hat's erfunden und seine "neue Gastronomie". Doch mit einem Fiat 500 Baujahr 1973 nach Wladiwostok zu fahren und dann damit bis Peking zu kommen, nur zu zweit, ohne Tross und Agenturen, dazu gehört mehr als bloß langsames Kochen und stilles Genießen. Danilo Elia hat es getan - in einem 2004 für 450 Euro gebraucht gekauften Fiat. Mit dabei war Fabrizio Bonserio. Sie fuhren möglichst mit offenen Fenstern und offener Heckklappe. Elias Bericht fesselt weniger durch reiseführerhafte Beschreibungen landläufiger Sehenswürdigkeiten als durch Abenteuer, Überraschungen und Nachgedanken.
Die beiden Dreißigjährigen fahren tagelang auf Schotterwegen durchschnittlich 20 bis 30 km/h. So kommt man aber auch 2000 Kilometer weit in vier Tagen - wenn man 16 Stunden täglich fährt. Sie übernachteten in billigen Unterkünften, und sie feiern mit neuen Freunden und viel Wodka. Elia gibt uns spontane Einblicke in die Lebensverhältnisse einfacher Leute, die sie auf dem Weg getroffen haben. Man fährt mit den beiden Abenteurern durch gottverlassene Orte, erlebt überschwängliche, spontane Hilfe. Korrupte Grenzbeamte sind kein Hindernis für die noch zielstrebigeren, willensstärkeren, stureren Italiener, die abwarten und sich nicht anmerken lassen, dass ihre Visa zeitlich viel zu knapp sind. Naive Hoffnungen und grobe Betrunkene tauchen auf, soziale Kontraste und bornierte Behörden, all das seelische Elend, das die Diktaturen hinterlassen haben. In den "Teilrepubliken" erblühen kleine und große Selbstfindungsversuche nach dem Ende der Sowjetunion, dieser "Mutter Russland" mit Lenin als letztem, immer noch verbleibendem Helden hoch oben am Sockel. Dagegen ist vom einstigen sibirischen Ersatz-Palästina um die Stadt Birobidschan nicht mehr viel übrig als eine große hebräische Ortstafel. Die Leere des Landes, von Atomversuchen verseuchte Regionen, "bezdoroshe", gottverlassene Straßenlosigkeit und Weltferne (gibt es doch die Transsibirische Eisenbahn als Verbindung), und dann wieder hypermodernes Draufgängertum bis zu einem neureichen Mario aus Italien in Wladiwostok, Russlands drittteuerster Stadt.
Die größte Überraschung mag vor Irkutsk eine Zufallsbegegnung mit dem Australier Warren Brown gewesen sein, in seinem waschechten 40-PS-Itala aus dem Jahr 1907, ebenfalls aus Turin. Mit Italas überragender Leistung - selbst heute im Vergleich zum Cinquecento mehr als doppelt so stark - hatte Prinz Borghese das Rennen Peking-Paris gewonnen; jetzt wurde es fürs Fernsehen nachgefahren und gefilmt.
"Echt abgefahren" liest sich spannend, ohne viel Längen und zwischen den Zeilen beinahe melancholisch. Das handliche Buch ist eine nette Lektüre für Abenteurer, ist mehr: eine Expedition zu den Eingeborenen einer neu sich formierenden Welt. (fj.)
Echt abgefahren. Mit dem Fiat 500 nach Peking. Von Danilo Elia, deutsch von Susanne Meyerhöfer, National-Geographic-Taschenbuch, 311 Seiten, 23 Fotos, 12 Euro.
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