Gesa Olkusz
Gebundenes Buch
Die Sprache meines Bruders Deutscher Buchpreis 2025 Longlist
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Eine einfache Geschichte, poetisch und glasklar erzählt: Parker und Kasimir sind als Jungen mit ihrer Mutter aus Polen in die USA ausgewandert, sie sollten es einmal besser haben. Nach diesem Kraftakt hat die Mutter jede Lebenslust verloren, und so sind aus den Brüdern zwei symbiotisch verbundene Einzelgänger geworden, die sich in der Fremde durchschlagen, ohne jemals heimisch zu werden. Parker fährt als Privatchauffeur durch die Nacht, Kasimir verlässt das Haus nie. Als die Vagabundin Luzia bei ihnen einzieht, bringt sie ihre ganze Lebensfreude mit, sprengt damit jedoch die nahezu wortlo...
Eine einfache Geschichte, poetisch und glasklar erzählt: Parker und Kasimir sind als Jungen mit ihrer Mutter aus Polen in die USA ausgewandert, sie sollten es einmal besser haben. Nach diesem Kraftakt hat die Mutter jede Lebenslust verloren, und so sind aus den Brüdern zwei symbiotisch verbundene Einzelgänger geworden, die sich in der Fremde durchschlagen, ohne jemals heimisch zu werden. Parker fährt als Privatchauffeur durch die Nacht, Kasimir verlässt das Haus nie. Als die Vagabundin Luzia bei ihnen einzieht, bringt sie ihre ganze Lebensfreude mit, sprengt damit jedoch die nahezu wortlose Nähe der Brüder. Doch die junge Frau haut nach Panama ab, und da ist klar: Kasimir muss ihr nach, und sei es ans Ende der Welt.
geboren 1980, Studium der Philosophie und der Interkulturellen Fachkommunikation an der Universiteit van Amsterdam und der Freien Universität sowie der Humboldt Universität Berlin. Gesa Olkusz lebt in Berlin. Mit ihrem Debütroman "Legenden" (2015) stand sie auf der Shortlist des Silberschwein-Preises der lit.Cologne, des Franz-Tumler Preises und des ALPHA Literaturpreises. Mit "Die Sprache meines Bruders" (2025) steht sie auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2025.
Produktdetails
- Verlag: Residenz
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 3. März 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 126mm x 18mm
- Gewicht: 316g
- ISBN-13: 9783701718016
- ISBN-10: 3701718016
- Artikelnr.: 71939156
Herstellerkennzeichnung
Residenz Verlag
Lange Gasse 76/12
1080 Wien, AT
info@residenzverlag.at
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Der zweite Roman ist der schwerste", hält Rezensent Paul Jandl bezüglich Gesa Olkusz' neuem Buch fest, das nun nach langer Wartezeit erschienen ist - die Prüfung hat sie seines Erachtens bestanden. Die Geschichte um die beiden Brüder Kasimir und Parker erinnert ihn an einen "Rorschachtest", bei dem je nach Perspektive immer eine andere Bedeutung aufschimmert: Die Brüder sind gemeinsam mit der Mutter nach Amerika emigriert, der Vater, und darin liegt ein großes Trauma, ist nicht mitgekommen. Sie verarbeiten das jeweils ganz unterschiedlich, so Jandl, der eine mit Schweigen, der andere führt ununterbrochen innere Monologe - ersteren kann erst eine kurze Beziehung aus seinem Schweigen holen. Das nimmt für den Kritiker einen hohen Grad an interessanter Absurdität an, die ihn im besten Sinne an Freud und Kafka erinnert, wie er schließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die Sprache meines Bruders -Gesa Olkush
„Wir zerbrechen mitunter einfach an Schlappheit, Faulheit und einem Mangel an Inspiration.“
In einem traurigen, trostlosen Szenario irgendwo in Seattle den USA leben die Brüder Kasimir und Parker gemeinsam in einem Haus, das die verstorbene …
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Die Sprache meines Bruders -Gesa Olkush
„Wir zerbrechen mitunter einfach an Schlappheit, Faulheit und einem Mangel an Inspiration.“
In einem traurigen, trostlosen Szenario irgendwo in Seattle den USA leben die Brüder Kasimir und Parker gemeinsam in einem Haus, das die verstorbene Mutter ihnen hinterlassen hat. Sie war mit ihren Kindern von Polen in die USA gezogen, hat ihr Leben irgendwann aufgegeben und sich in ihrem Zimmer im Bett isoliert.
Parker arbeitet als Chauffeur, Kasimir verlässt das Haus nicht.
Eine Kommunikation findet zwischen den beiden nicht statt, es bleibt zunächst unklar, ob Kasimir sprechen kann, vermutlich ist er einfach zu schüchtern, aber sein Fokus ist vollständig auf die Beobachtung seines Bruders gerichtet.
Parker und die Mutter unterhielten sich in ihrem Zimmer „so leise, dass Kasimir nicht einmal wusste, welcher Sprache sie sich bedienten und ob sie überhaupt eine Unterhaltung führten oder nur aufeinander einredeten, es murmelte und gurgelte aus dem Zimmer, es war kaum auszuhalten.“
„Kasimir konnte nur denken, nicht sprechen, deshalb hatte er keine Chance gegen seinen Bruder.“
„Er wünschte sich, einen ähnlichen Wortfluss produzieren zu können, leicht und plätschernd, mit Sonnenlicht auf den Wellen.“, so wie Parker.
Parkers Freundin Luzia wohnt irgendwann mit im Haus, verschwindet aber nach einem Jahr wieder.
Und Parker verschwindet auch.
Kasimir, auf sich allein gestellt, trennt sich von dem ungeliebten Haus und den Erinnerungen und spürt einen kleinen Moment von Freiheit, Leben und Abenteuer.
Parallel erinnert sich Parker an seine Kindheit und die große Familie in der Heimat, auch an den Vater. Er hat seine Mutter nie nach den Gründen des Umzugs oder dem. Verbleib des Vaters gefragt.
Ein mysteriöser Fahrgast bietet ihm einen gut bezahlten Auftrag an, der Parkers finanzielle Sorgen lösen würde. Er könnte endlich das Haus der Mutter renovieren, das ihm so am Herzen liegt. Es läuft jedoch nicht alles wie geplant.
„Die Sprache meines Bruders“ ist ein verwirrender Roman über den Verlust der Heimat, die Einsamkeit, gescheiterte Hoffnungen und die Hilflosigkeit von Menschen. Teilweise wirkt alles wie ein Albtraum, ein wenig kafkaesk und doch auch sehr real. In kurzen, knappen Sätzen blickt die Autorin auf die beiden Figuren, auf die Bedeutung der Sprache, vielleicht den Verlust der Muttersprache.
Ein faszinierendes Buch.
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Dieses Buch habe ich im Rahmen des #longlistenlesen für den Buchpreis 2025 gelesen.
Dieses Buch hat mich deutlich mehr berührt, als die letzten zwei, die ich gelesen habe. Eine Mutter zieht mit ihren beiden Söhnen Parker und Kasimir von Polen nach Amerika. Sie erwarten hier ein …
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Dieses Buch habe ich im Rahmen des #longlistenlesen für den Buchpreis 2025 gelesen.
Dieses Buch hat mich deutlich mehr berührt, als die letzten zwei, die ich gelesen habe. Eine Mutter zieht mit ihren beiden Söhnen Parker und Kasimir von Polen nach Amerika. Sie erwarten hier ein neues, besseres Leben. Was sich so schön anhört, passiert natürlich nicht. Jeder Einzelne lebt vor sich hin, irgendwie zusammen - aber auch allein. Dann zieht eine junge Frau ein, zu Beginn bringt sie die Runde etwas in Schwung. Als sie plötzlich verschwindet, reist Parker nach.
Dieses Buch kommt sanft daher, ein ruhiger, stiller Roman, der sehr tief geht. Die Einsamkeit der drei berührte mich sehr - gemeinsam einsam trifft es wohl auf den Punkt. Ein kurzes Buch, dass dennoch viel mitbringt. Das Thema Depressionen beschäftigt mich sehr und ich finde Romane, die diese Thematik schildern, immer besonders berührend. Das offene Ende lies mich etwas ratlos zurück. Ich empfehle es gern weiter.
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Die Sprache meines Bruders – Gesa Olkusz
Dieser Roman hat es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2025 geschafft. Beinah bin ich ein wenig traurig, dass er auf der Shortlist nicht mehr auftaucht. Aber nur beinah, denn so schön ich die Sprache und die Atmosphäre auch gefunden …
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Die Sprache meines Bruders – Gesa Olkusz
Dieser Roman hat es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2025 geschafft. Beinah bin ich ein wenig traurig, dass er auf der Shortlist nicht mehr auftaucht. Aber nur beinah, denn so schön ich die Sprache und die Atmosphäre auch gefunden habe, inhaltlich bleiben mir doch so einige Fragen offen.
In erster Linie geht es wohl um Einsamkeit, missglückte Integration und einen unerfüllten American Dream.
Die Brüder Parker und Kasimir sind bereits als Kinder mit der Mutter von Polen in die USA ausgewandert. Angekommen sind sie dort jedoch nie. Beide bedauern eine verlorene Kindheit und konnten in der neuen Heimat nie Fuß fassen. Die Mutter scheint sich kurz nach der Ankunft selbst aufgegeben zu haben. Eine große bleierne Lethargie erfasst die Familie, die auch noch nach dem Tod der Mutter anhält. Die Brüder leben jahrelang in einem heruntergekommenen Haus, sprechen kaum miteinander, vegetieren vor sich hin. Ohne Antrieb ohne Ziel. Lediglich Parker hat einen schlecht bezahlten Job als Chauffeur. Als dessen Freundin Luzia eines Nachts ihre Sachen packt und geht, bricht auch das Zusammenleben der Brüder auseinander.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Mal wird Parker beleuchtet, mal Kasimir und auch Luzia spielt eine größere Rolle. Interessant, wie unterschiedlich sie die gleiche Situation wahrnehmen. Insgesamt wird in diesem Roman sehr wenig gesprochen und wenn, dann oft nur Oberflächliches. Zu sehr sind die einzelnen Protagonisten in ihrer jeweils eigenen Verzweiflung gefangen. Überhaupt ist dies eine sehr trübsinnige, melancholische Geschichte.
Sprachlich hat mir der Roman hervorragend gefallen: „Vorerst waren sie allerdings sich selbst überlassen in einem Land, das wie ein riesiger Rachen aufgerissen stand und mit langer Zunge sorgfältig all das aufleckte, was Luzia später Identität nennen würde.“
Die extrem ruhig erzählte Geschichte lässt sich sehr eingängig lesen. Ihre Protagonisten taumeln nach jahrzehntelanger untätiger Lethargie nun völlig planlos durch eine Welt, die ihnen fremd ist.
Sehr düster und hoffnungslos, jedoch sehr lesenswert.
4 Sterne
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