Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Haller ist Psychiater und Psychotherapeut. Seit 1983 ist er als psychiatrischer Sachverständiger an verschiedenen in- und ausländischen Gerichtshöfen tätig und verfasste u.a. Gutachten in den Fällen des Sexualmörders Jack Unterweger und des "Bombenhirns" Franz Fuchs. Er richtet seinen Blick auf den Sitz des Bösen im Gehirn, auf krankhafte Entwicklungen und Störungen, auf die Urkraft von Emotionen und Affekten, auf die Bedeutung der Erziehung und den Einfluss von Gruppen. Er analysiert die zum Bösen disponierende Persönlichkeit, beschreibt soziale Konflikte, in denen sich die destruktive Potenz des Bösen entzündet, und versucht, durch Beschreibung jener Faktoren, die zu jeder Zeit und in jeder Kultur als verwerflich gelten, den Code des Bösen zu knacken. 2003 wurde er durch Bundespräsident Thomas Klestil zum Universitätsprofessor ernannt. Reinhard Haller war 2007 Präsident der Kriminologischen Gesellschaft, der wissenschaftlichen Vereinigung deutscher, österreichischer und schweizerischer Kriminologen. Im Jahr 2010 wurde ihm der Toni-Russ-Preis der Vorarlberger Nachrichten verliehen.
„Giftmorde wurden in der Vergangenheit, so glaubt man, hauptsächlich von Frauen verübt. Dies ist sicher unrichtig, da etwa das grösste Verbrechen der Menschheit, der Holocaust, ein im Wesentlichen von Männern durchgeführter, organisierter Giftmord war.“ Zitat … Mehr
„Giftmorde wurden in der Vergangenheit, so glaubt man, hauptsächlich von Frauen verübt. Dies ist sicher unrichtig, da etwa das grösste Verbrechen der Menschheit, der Holocaust, ein im Wesentlichen von Männern durchgeführter, organisierter Giftmord war.“ Zitat Seite 204
Den Holocaust mit einer Heiratsschwindlerin zu vergleichen, die ihre prospektiven Ehemänner mithilfe der modernen Pharmazie ums Eck bringt, kann nur jemand einfallen, der jeglichen Realitätssinn verloren hat. Wundern tut mich bloss, dass dies dem Rezensenten von der FAZ nicht aufgefallen ist. Einmal abgesehen von dieser Entgleisung strotzt das Buch vor psychoesoterischen Plattitüden wie z.B. solchen, dass es sich bei einem Lustmörder um einen sadistischen Narziss handelt. Und dann noch die Stilisierung und Typisierung von Franz Fuchs zum verkappten Genie, das aus den Fugen geraten ist. Mit derselben Psychoargumentation könnte man auch Adolf Hitler zum Wohltäter der Menschheit hochstilisieren. Weniger
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