Broschiertes Buch

Die schönsten Gutenachtgeschichten

Zum Vorlesen vor dem Einschlafen

Ausgew. v. Günter Berg

Beschreibung

Die schönsten GutenachtgeschichtenLiest du mir noch eine Geschichte vor? Ja, aber nur noch eine ganz kurze! Sie sind wichtig, die letzten zehn Minuten im Kinderzimmer, bevor die Gardinen ganz zugezogen werden, bevor das Licht ausgeht. Das Vorlesen einer Gutenachtgeschichte ist ein schönes, ein altes Ritual. Mit ein paar Bildern im Kopf und dem Lieblingskuscheltier im Arm gelingt das Einschlafen am besten. Diese Sammlung von Geschichten, Gedichten, Schlafliedern und Märchen aus allen Zeiten soll es leichtmachen, an so manchem Abend rasch den richtigen Text zu finden. Klassiker von Theodor Storm, Mark Twain, Jonathan Swift, Bertolt Brecht und Peter Bichsel stehen neben einigen der schönsten Märchen der Weltliteratur. - Und damit die Vorleserin oder der Vorleser weiß, worauf er sich einläßt, ist im Inhaltsverzeichnis die Vorlesezeit angegeben.

Produktdetails

• insel taschenbuch 2887
• Verlag: Insel Verlag
• Seitenzahl: 206
• Altersempfehlung: ab 4 Jahren
• Deutsch
• Abmessung: 11mm x 107mm x 176mm
• Gewicht: 160g
• ISBN-13: 9783458345879
• ISBN-10: 3458345876
• Artikelnr.: 10865067

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2003

Die Geister ziehen dort zu Tale
Günter Berg hat starke Kindergeschichten ausgesucht

Ein Buch mit altbekannten Geschichten zum Einschlafen - und doch eines, mit dem man Überraschungen erlebt. Die vorletzte Strophe vom "Abendlied" des Matthias Claudius fehlt in den meisten Kinderlieder-Sammlungen, hier ist sie aufgenommen: "Wollst endlich sonder Grämen / aus dieser Welt uns nehmen / Durch einen sanften Tod! / Und, wenn Du uns genommen / Laß uns in Himmel kommen, / Du unser Herr und unser Gott!" Günter Bergs Auswahl nimmt die Kinder ernst. Sie traut ihnen zu, etwas vom Leben zu verstehen. Und nur ein einziges Kriterium war für die Anthologie maßgeblich: Die erzählerisch stärksten Geschichten sind für die Kleinsten

gerade gut genug.

Man muß ein sehr erfahrener Leser sein, um den sicheren Griff zu entwickeln, der hier am Werk ist. Nehmen wir "Die Schöne und das Tier" der Jeanne-Marie Le Prince de Beaumont: Von den zahllosen Feenmärchen des französischen achtzehnten Jahrhunderts ist nicht gerade viel geblieben - aber diese Geschichte ist unvergänglich. Oder der herrliche Wechsel der Töne bei Felix Timmermans, wo die überbordende Schilderung eines dörflichen Festes an deftigen Zutaten nicht spart - aber dann, nachdem er sein Mariechen geküßt hat, ist der junge Pallieter allein in der Nacht und spielt auf seiner Mundharmonika. Die Auswahl funktioniert in den meisten Fällen großartig, auch weil Berg die Vorlesezeit immer mit angegeben hat. Und man findet nicht nur die Klassiker, sondern auch Gegenwartsautoren wie Thomas Winding. Nur bei der Gespenstergeschichte von Mark Twain hat man den Eindruck, daß der Schluß nicht ganz hält, was der Anfang versprach, und zudem eine umständliche Erklärung seiner Hintergründe durch die vorlesenden Eltern verlangt.

Das Buch bietet mehr, als der Titel verspricht; Berg hat auch Kindergedichte und Lieder aufgenommen. "Kalt weht der Abendhauch" - diese Zeile von Claudius ist wohl die schönste Vorbereitung für die lakonischen Brecht-Verse, die das Kind später hören wird, sie reicht aber noch weiter. Es herrscht also kein didaktisch-aufklärerisches Vorurteil. Stern und Blume, Geist und Kleid, Lieb, Leid, und Zeit und Ewigkeit erwarten die Zuhörer.

LORENZ JÄGER

Günter Berg: "Die schönsten Gutenachtgeschichten". Insel Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2003. 205 S., br., 7.50 [Euro]. Für jedes Alter.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein Buch mit altbekannten Geschichten, findet Rezensent Lorenz Jäger, "und doch eines, mit dem man Überraschungen erlebt. Dem Herausgeber Günter Berg bescheinigt er einen sicheren Griff für Qualität, und nehme neben Geschichten auch Gedichte und Lieder in seine Sammlung auf. Insgesamt funktioniert die Auswahl für Jäger gut. Positiv findet er auch, dass stets die Vorlesezeit mit angegeben ist.

© Perlentaucher Medien GmbH