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Hadija Haruna-Oelker, Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Moderatorin beschäftigt sich seit langem mit Rassismus, Intersektionalität und Diskriminierung. Sie ist davon überzeugt, dass wir alle etwas von den Perspektiven anderer in uns tragen. Dass wir voneinander lernen können. Und einander zuhören sollten. In ihrem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte und verbindet sie mit gesellschaftspolitischem Nachdenken. Sie erzählt von der Wahrnehmung von Differenzen, von Verbündetsein, Perspektivwechseln, Empowerment und von der Schönheit, die in unseren Unterschieden liegt.Ein...
Hadija Haruna-Oelker, Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Moderatorin beschäftigt sich seit langem mit Rassismus, Intersektionalität und Diskriminierung. Sie ist davon überzeugt, dass wir alle etwas von den Perspektiven anderer in uns tragen. Dass wir voneinander lernen können. Und einander zuhören sollten. In ihrem Buch erzählt sie ihre persönliche Geschichte und verbindet sie mit gesellschaftspolitischem Nachdenken. Sie erzählt von der Wahrnehmung von Differenzen, von Verbündetsein, Perspektivwechseln, Empowerment und von der Schönheit, die in unseren Unterschieden liegt.
Ein hochaktuelles Buch, das drängende gesellschaftspolitische Fragen stellt und Visionen davon entwickelt, wie wir Gelerntes verlernen und Miteinander anders denken können: indem wir einander Räume schaffen, Sprache finden, mit Offenheit und Neugier begegnen.
Ein hochaktuelles Buch, das drängende gesellschaftspolitische Fragen stellt und Visionen davon entwickelt, wie wir Gelerntes verlernen und Miteinander anders denken können: indem wir einander Räume schaffen, Sprache finden, mit Offenheit und Neugier begegnen.
Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker lebt und arbeitet als Autorin, Redakteurin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Hauptsächlich ist sie für den Hessischen Rundfunk tätig. Sie moderiert die Römerberggespräche in Frankfurt, das Debattenformat 'StreitBar' in der Bildungsstätte Anne Frank und die feministische Presserunde der Heinrich-Böll-Stiftung. In der Frankfurter Rundschau schreibt sie eine monatliche Kolumne. Außerdem ist sie zusammen mit Max Czollek Host des Erinnerungspodcasts 'Trauer & Turnschuh'. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Jugend und Soziales, Rassismus- und Diversitätsforschung. Hadija Haruna-Oelker hat gemeinsam mit Kübra Gümü¿ay und Uda Strätling 'The Hill We Climb' von Amanda Gorman übersetzt. Anfang 2022 erschien ihr persönliches Sachbuch 'Die Schönheit der Differenz - Miteinander anders denken', das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Sie ist Preisträgerin verschiedener Medienpreise wie dem ARD-Hörfunkpreis Kurt Magnus 2015 oder dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus 2021. Darüber hinaus ist sie Teil des Journalist*innenverbandes Neue Deutsche Medienmacher*innen (NDM) und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD).
Produktdetails
- Verlag: btb
- Seitenzahl: 555
- Erscheinungstermin: 12. April 2023
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 118mm x 32mm
- Gewicht: 380g
- ISBN-13: 9783442773336
- ISBN-10: 3442773334
- Artikelnr.: 66344008
Herstellerkennzeichnung
btb Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Dieses Buch ist voller Wissen, behutsam und klar in seiner Botschaft. Man selbst ist nach dem Lesen garantiert klüger. Wenn Hadija Haruna-Oelker es nicht schafft, von der Schönheit der Differenz zu überzeugen, dann weiß ich nicht, wer es sonst könnte.« Alice Hasters
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Franca Wittenbrink liest die Gedanken der schwarzen Journalistin Hadija Haruna-Oelker über Rassismus, Gender, Klasse und wie die Debatten darum besser zu gestalten wären mit Interesse. Die Einladung der Autorin an ihre Leserinnen, nach anderen als den gängigen, die Gräben bloß vertiefenden Antworten zu suchen, nimmt Wittenbrink gerne an. Wenn die Autorin Sichtweisen anderer Menschen, die unter Diskriminierungen leiden, einnimmt, eigene Erfahrungen teilt und theoretischen Passagen zum Thema einfügt, kann Wittenbrink etwas lernen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Zuhören statt anschreien
Hadija Haruna-Oelker will Unterschiede feiern - und wirbt dafür, sich gegenseitig Türen zu öffnen
Dürfen weiße Schauspieler schwarze Rollen spielen? Dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen? Darf man noch fragen: "Wo kommst du her?" Hadija Haruna-Oelker ist als schwarze Journalistin und Autorin immer wieder mit solchen Fragen konfrontiert. Zuletzt etwa, nachdem sie, gemeinsam mit anderen, das Gedicht "The Hill We Climb" der afroamerikanischen Lyrikerin Amanda Gorman ins Deutsche übersetzt hatte, das diese bei der Vereidigung Joe Bidens im Januar 2021 vorgetragen hatte. Schnell schwappte eine Debatte aus den Niederlanden nach Deutschland über, entzündet durch die Kritik daran, dass dort
Hadija Haruna-Oelker will Unterschiede feiern - und wirbt dafür, sich gegenseitig Türen zu öffnen
Dürfen weiße Schauspieler schwarze Rollen spielen? Dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen? Darf man noch fragen: "Wo kommst du her?" Hadija Haruna-Oelker ist als schwarze Journalistin und Autorin immer wieder mit solchen Fragen konfrontiert. Zuletzt etwa, nachdem sie, gemeinsam mit anderen, das Gedicht "The Hill We Climb" der afroamerikanischen Lyrikerin Amanda Gorman ins Deutsche übersetzt hatte, das diese bei der Vereidigung Joe Bidens im Januar 2021 vorgetragen hatte. Schnell schwappte eine Debatte aus den Niederlanden nach Deutschland über, entzündet durch die Kritik daran, dass dort
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zunächst eine weiße Person für die Übersetzung ausgewählt worden war. In hitzigen Gesprächsrunden, Zeitungskommentaren und Meinungsbeiträgen auf Social Media wurde daraufhin vor allem eine Frage diskutiert: Dürfen weiße Menschen jetzt keine schwarzen Autorinnen mehr übersetzen?
Haruna-Oelker hält von solchen Pro-Contra-Debatten nur wenig. Es werde "aneinander vorbeigeschrien und -geschrieben und medial ein vermeintlicher Kulturkampf inszeniert, bei dem das Publikum aufgefordert ist, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen", schreibt sie in ihrem Buch "Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken", mit dem sie ebensolchen Dynamiken entgegenwirken will. Als Einladung möchte sie ihr Buch verstanden wissen für alle, die "über die Zustände unserer Gesellschaft nachdenken wollen", dabei aber "andere Antworten suchen als die gängigen Bestandsaufnahmen über Spaltung, Grabenkämpfe oder Generationenkonflikte". Die Autorin bespricht auf mehr als 500 Seiten eine ganze Palette von Themen wie Rassismus, Gender, Klasse oder Behinderung und hat sich dabei vor allem eines vorgenommen: Sie will für und nicht gegen etwas anschreiben - was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass sie Probleme nicht benennt.
"Wir sind unterschiedlich. Das festzustellen ist nicht verwerflich, das Problem beginnt dann, wenn wir unseren Differenzen mit Abwertung begegnen", schreibt Haruna-Oelker, die als Tochter eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter in den 1990er-Jahren in Frankfurt aufwuchs. In den zehn Kapiteln ihres Buches nimmt sie Perspektiven von Menschen in den Blick, die aus unterschiedlichsten Gründen diskriminiert werden, wirbt für mehr Interesse und Offenheit füreinander und sucht nach Wegen, das Miteinander zu verbessern. Der Versuch, "den anderen einen Platz zu schaffen, damit alle dabei sind", sei zwar immer auch mit Reibung verbunden, denn mehr Gleichberechtigung für die einen bedeute auf der anderen Seite auch Verzicht, über den in einer Gesellschaft miteinander verhandelt und diskutiert werden müsse. Die Perspektiven der anderen "in uns zu tragen" könne man aber lernen, ist Haruna-Oelker überzeugt, auch wenn es dabei mitunter holpert und kracht.
Von positiven Erfahrungen mit solchen Auseinandersetzungen kann die Autorin selbst berichten, etwa im Zuge einer Talk-Runde mit dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages und SPD-Politiker Wolfgang Thierse. Haruna-Oelker hatte einen Gastbeitrag Thierses in der F.A.Z. gelesen, dem sie nicht zustimmte, und wollte sich mit ihm darüber unterhalten. Heraus kam ein erfolgreiches Gespräch, das die Autorin als gegensätzlich zu den vielen aufgeladenen Diskussionen beschreibt, aus denen sowohl Teilnehmer als auch das Publikum "nicht schlauer, sondern eingefahrener in ihrer Position" herausgehen. Stattdessen entstand eine Begegnung mit genügend Zeit, der Bereitschaft, einander zuzuhören, und dem Bedürfnis, den anderen verstehen zu wollen.
Von persönlichen Erfahrungen berichtet die 42 Jahre alte Haruna-Oelker in ihrem Buch immer wieder - wenn auch nicht immer von positiven. In die ausführlichen theoretischen Abschnitte verwebt sie Teile ihrer eigenen Geschichte, erzählt von frühen rassistischen Erfahrungen und der fehlenden Sprache dafür, dem Druck der Eltern, in der Schule fleißiger und besser sein zu müssen als die anderen Kinder, um Vorurteilen entgegenzuwirken, oder davon, wie oft sie sich als Jugendliche unter Tränen Filme über die Sklaverei ansah und einen tief sitzenden Schmerz verspürte, den sie nicht verstand. Wie sie später die Bezeichnung "Mischling" für sich ablegte oder wie sie gegen Ende ihres Studiums zum ersten Mal nach Ghana, das Heimatland ihres Vaters, reiste und so das fehlende Teil ihres "inneren Puzzles" zusammenfügte.
Neben ihren Erfahrungen als von Rassismus betroffene schwarze Frau erzählt Haruna-Oelker aber auch aus anderen Perspektiven - etwa aus der einer nichtbehinderten Person, der dadurch viele Diskriminierungserfahrungen erspart worden sind. Für ihre Cousine mit Hörbehinderung habe sie als Kind hingegen nur wenig Verständnis gehabt, schreibt die Autorin, und dass die nach einer Operation dann auch noch jeden Tag ein Eis ins Krankenhaus geliefert bekommen habe, habe in ihr vor allem eines ausgelöst: Eifersucht. Auch über die vielen Begriffe der Jugendsprache, mit denen sie über Jahre hinweg Menschen mit einer Spastik beleidigt hatte, habe sie sich erst spät Gedanken gemacht - und dabei schmerzlich lernen müssen, "auszuhalten, dass ich in bester Absicht Fehler mache, die andere verletzen". Als Reflexion ohne Selbstgeißelung beschreibt Haruna-Oelker solche inneren Prozesse, für die sie sich mehr Raum in unserer Gesellschaft wünscht. Wer bereit sei, Dinge lernen, aber auch verlernen zu wollen, und dabei die Angst ablegen könne, etwas falsch zu machen, sei schon mal auf einem guten Weg. Denn, so Haruna-Oelker: "Wir können uns gegenseitig Türen öffnen." FRANCA WITTENBRINK
Hadija Haruna-Oelker: Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken.
btb Verlag, München 2022.
560 S., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Haruna-Oelker hält von solchen Pro-Contra-Debatten nur wenig. Es werde "aneinander vorbeigeschrien und -geschrieben und medial ein vermeintlicher Kulturkampf inszeniert, bei dem das Publikum aufgefordert ist, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen", schreibt sie in ihrem Buch "Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken", mit dem sie ebensolchen Dynamiken entgegenwirken will. Als Einladung möchte sie ihr Buch verstanden wissen für alle, die "über die Zustände unserer Gesellschaft nachdenken wollen", dabei aber "andere Antworten suchen als die gängigen Bestandsaufnahmen über Spaltung, Grabenkämpfe oder Generationenkonflikte". Die Autorin bespricht auf mehr als 500 Seiten eine ganze Palette von Themen wie Rassismus, Gender, Klasse oder Behinderung und hat sich dabei vor allem eines vorgenommen: Sie will für und nicht gegen etwas anschreiben - was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass sie Probleme nicht benennt.
"Wir sind unterschiedlich. Das festzustellen ist nicht verwerflich, das Problem beginnt dann, wenn wir unseren Differenzen mit Abwertung begegnen", schreibt Haruna-Oelker, die als Tochter eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter in den 1990er-Jahren in Frankfurt aufwuchs. In den zehn Kapiteln ihres Buches nimmt sie Perspektiven von Menschen in den Blick, die aus unterschiedlichsten Gründen diskriminiert werden, wirbt für mehr Interesse und Offenheit füreinander und sucht nach Wegen, das Miteinander zu verbessern. Der Versuch, "den anderen einen Platz zu schaffen, damit alle dabei sind", sei zwar immer auch mit Reibung verbunden, denn mehr Gleichberechtigung für die einen bedeute auf der anderen Seite auch Verzicht, über den in einer Gesellschaft miteinander verhandelt und diskutiert werden müsse. Die Perspektiven der anderen "in uns zu tragen" könne man aber lernen, ist Haruna-Oelker überzeugt, auch wenn es dabei mitunter holpert und kracht.
Von positiven Erfahrungen mit solchen Auseinandersetzungen kann die Autorin selbst berichten, etwa im Zuge einer Talk-Runde mit dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages und SPD-Politiker Wolfgang Thierse. Haruna-Oelker hatte einen Gastbeitrag Thierses in der F.A.Z. gelesen, dem sie nicht zustimmte, und wollte sich mit ihm darüber unterhalten. Heraus kam ein erfolgreiches Gespräch, das die Autorin als gegensätzlich zu den vielen aufgeladenen Diskussionen beschreibt, aus denen sowohl Teilnehmer als auch das Publikum "nicht schlauer, sondern eingefahrener in ihrer Position" herausgehen. Stattdessen entstand eine Begegnung mit genügend Zeit, der Bereitschaft, einander zuzuhören, und dem Bedürfnis, den anderen verstehen zu wollen.
Von persönlichen Erfahrungen berichtet die 42 Jahre alte Haruna-Oelker in ihrem Buch immer wieder - wenn auch nicht immer von positiven. In die ausführlichen theoretischen Abschnitte verwebt sie Teile ihrer eigenen Geschichte, erzählt von frühen rassistischen Erfahrungen und der fehlenden Sprache dafür, dem Druck der Eltern, in der Schule fleißiger und besser sein zu müssen als die anderen Kinder, um Vorurteilen entgegenzuwirken, oder davon, wie oft sie sich als Jugendliche unter Tränen Filme über die Sklaverei ansah und einen tief sitzenden Schmerz verspürte, den sie nicht verstand. Wie sie später die Bezeichnung "Mischling" für sich ablegte oder wie sie gegen Ende ihres Studiums zum ersten Mal nach Ghana, das Heimatland ihres Vaters, reiste und so das fehlende Teil ihres "inneren Puzzles" zusammenfügte.
Neben ihren Erfahrungen als von Rassismus betroffene schwarze Frau erzählt Haruna-Oelker aber auch aus anderen Perspektiven - etwa aus der einer nichtbehinderten Person, der dadurch viele Diskriminierungserfahrungen erspart worden sind. Für ihre Cousine mit Hörbehinderung habe sie als Kind hingegen nur wenig Verständnis gehabt, schreibt die Autorin, und dass die nach einer Operation dann auch noch jeden Tag ein Eis ins Krankenhaus geliefert bekommen habe, habe in ihr vor allem eines ausgelöst: Eifersucht. Auch über die vielen Begriffe der Jugendsprache, mit denen sie über Jahre hinweg Menschen mit einer Spastik beleidigt hatte, habe sie sich erst spät Gedanken gemacht - und dabei schmerzlich lernen müssen, "auszuhalten, dass ich in bester Absicht Fehler mache, die andere verletzen". Als Reflexion ohne Selbstgeißelung beschreibt Haruna-Oelker solche inneren Prozesse, für die sie sich mehr Raum in unserer Gesellschaft wünscht. Wer bereit sei, Dinge lernen, aber auch verlernen zu wollen, und dabei die Angst ablegen könne, etwas falsch zu machen, sei schon mal auf einem guten Weg. Denn, so Haruna-Oelker: "Wir können uns gegenseitig Türen öffnen." FRANCA WITTENBRINK
Hadija Haruna-Oelker: Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken.
btb Verlag, München 2022.
560 S., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
Es gibt wohl kaum ein Buch, das den Grundgedanken der Intersektionalität so gut vermittelt wie Hadija Haruna-Oelkers Buch „Die Schönheit der Differenz“. Über fünfhundert Seiten bietet das Buch einen Überblick über Themen, die unsere Gesellschaft bewegen …
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Es gibt wohl kaum ein Buch, das den Grundgedanken der Intersektionalität so gut vermittelt wie Hadija Haruna-Oelkers Buch „Die Schönheit der Differenz“. Über fünfhundert Seiten bietet das Buch einen Überblick über Themen, die unsere Gesellschaft bewegen (sollten) wie beispielweise Rassismus, Sexismus und Ableismus. Dabei geht sie wirklich sensibel mit den Inhalten um und ermöglicht eine hoffnungsvolle Auseinandersetzung mit diesen komplexen Themen.
Neben persönlichen Erfahrungsberichten und gesellschaftspolitischer Reflexion beinhaltet das Buch auch einzelne Zitate und Gedichte sowie eine Menge Quellenangaben und Stellen, an die man sich wenden kann, um Unterstützung oder weitere Informationen zu bekommen. Das ganze Buch ist generell richtig liebevoll gestaltet.
Der Sprachstil war auch sehr angenehm zu lesen und ich habe das Buch nur zur Seite gelegt, wenn ich neue Post-its holen musste, oder über einen Satz länger nachdenken wollte. Haruna-Oelkers Stil ist empathisch und wertschätzend und hat mich aus unbekannten Gründen geduldig werden lassen und mich beruhigt.
Letztendlich habe ich fast das gesamte Buch mit Post-its verklebt und werde es wahrscheinlich noch einmal mit einem Stift in der Hand lesen. Ein Buch, das im Gedächtnis bleibt und an dem wir uns alle orientieren sollten.
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Gebundenes Buch
Hadija Haruna-Oelker ist Journalistin, Moderatorin und Autorin. Außerdem ist sie eine Schwarze Frau, wodurch sie andere Erfahrungen macht, als ich sie zum Beispiel mache. In ihrem großartigen Buch Die Schönheit der Differenz arbeitet sie unterschiedliche Perspektiven heraus, benennt …
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Hadija Haruna-Oelker ist Journalistin, Moderatorin und Autorin. Außerdem ist sie eine Schwarze Frau, wodurch sie andere Erfahrungen macht, als ich sie zum Beispiel mache. In ihrem großartigen Buch Die Schönheit der Differenz arbeitet sie unterschiedliche Perspektiven heraus, benennt Differenzen und sucht Wege, Menschen, auch mit ihren Unterschieden zusammenzuführen.
Am Anfang geht es viel um Diskriminierungen im Allgemeinen. Wie sie entstehen, wo bestimmte Vorurteile herkommen und was Privilegien damit zutun haben. Gerade ihre eigene Perspektive und das Thema Rassismus fließen hier sehr mit ein. Es geht um Polizeigewalt und Racial Profiling. Um Kulturelle Aneignung. Um rassistisch motivierte Anschläge und vieles mehr. Keine leichten Themen, aber unheimlich wichtige. Ihre Journalistische Perspektive kommt hierbei immer wieder durch und sie bezieht sich gerne auf online Debatten und Artikel.
Außerdem widmet sie sich weiteren marginalisierten Gruppen. Sie spricht von und mit dicken Menschen, Menschen mit Behinderung und queeren Menschen. Die Kapitel über Themen, die sie selbst nicht betreffen, haben mir unheimlich gut gefallen, weil sie einfach zeigen, wie es funktioniert. Ihr Buch wurde von mehreren Leuten vorab gelesen, sogenannte Sensitivity reader, was für mich immer wieder deutlich wurde. Inhaltlich ist das Buch wirklich toll und respektvoll.
Neben vielen Erklärungen und Einordnungen, hat Hadija Haruna-Oelker ein großes Ziel. Menschen gemeinsam in ihrer Unterschiedlichkeit existieren zu lassen und marginalisierte Gruppen gesellschaftlich zu stärken. Hier geht es hier zu Beginn darum, eigenes Unwissen und eigene Privilegien anzuerkennen und damit zu arbeiten. Sie spricht von nicht zielführenden Konflikten, zwischen jung und alt, die es zu überwinden gibt und von einer Diskussionskultur, in der es mehr darum gehen muss, neues zu lernen und Dinge zu verändern, als recht zu haben. Natürlich kann sie keine abschließenden Lösungen liefern, aber sie bietet spannende Ansätze und sehr viele Informationen. Wichtig ist jetzt, empathisch, auch mit sich selbst, in Gespräche zu gehen.
“Reflexionsprozesse lösen bei Menschen die unterschiedlichsten Gefühle aus. Ob wir uns der eigenen Scham stellen, ein Schuldgefühl ablegen, uns verteidigen oder vom Thema ablenken, was den Schmerz im anderen verstärken kann. Über all das entscheiden wir.”
Die Kapitel starten mit Zitaten, die mir alle gut gefallen haben und einen schönen Einstieg bieten. Viele Themen werden mit weiteren Quellen abgeschlossen, sodass Lesende die Chance haben, ihr Wissen mit Büchern, unterschiedlichen Webseiten oder durch das Herantreten an verschiedenster Organisationen und Vereinen, zu vertiefen.
Ich muss sagen, dass ich gerade in der ersten Hälfte einiges ziemlich lang fand. Hadija Haruna-Oelker erzählt sehr ausführlich und setzt ganz unten an. Außerdem gibt es einige verschachtelte Ausführungen, die mit der Zeit etwas anstrengend werden. Ich merke immer häufiger, wie sehr es mich rausreißt, wenn Autor*innen so ausschweifen und einfach nicht auf den Punkt kommen. Das hat dem Lesegenuss doch etwas geschadet.
In der zweiten Hälfte wurde das alles aber entspannter, vielleicht habe ich mich auch einfach dran gewöhnt. Ich möchte damit absolut nicht sagen, dass sich das Buch nicht lohnt, denn das tut es auf jeden Fall. Gerade Menschen, die sich noch nicht groß mit intersektionalem Feminismus beschäftigt haben, werden hier abgeholt. Aber auch für alle anderen ist das Buch eigentlich ein Muss und bietet unheimlich viel.
“Ich weiß, dass ich nicht alles wissen kann, weil ich manche Erfahrungen nie machen werde, aber ich bin offen, für ein Verlernen. Diese Haltung gibt mir Mitte und Balance, und damit beruhige ich mich, wenn ich den Druck verspüre, es gerne allen recht machen zu wollen und zu sehen, dass es nicht immer geht.”
Auch wenn der Stil nicht immer komplett meins war, bin ich sehr froh Die Schönheit der Differenz gelesen zu haben und dankbar für die Perspektive und das Wissen von Hadija Haruna-Oelker. Meine Wunschliste ist beim Lesen auch immer weiter gewachsen, so viele interessante Buchempfehlungen.. Die Schönheit der Differenz ein sehr wertvolles Buch, dessen Inhalt jedem etwas geben kann. Ein Werk, für das ich mir gern Zeit genommen habe und das ich nur empfehlen kann.
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