
Die Frankfurter Lokalbahn und ihre elektrischen Taunus-Bahnen
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Produktdetails
- Verlag: GeraMond
- Seitenzahl: 160
- Abmessung: 240mm
- Gewicht: 590g
- ISBN-13: 9783932785047
- ISBN-10: 3932785045
- Artikelnr.: 24171578
Herstellerkennzeichnung
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Eine Verkehrsgeschichte des Taunus
Die "Taunus-Eisenbahn", wie die erste Zugstrecke im heutigen Hessen genannt wurde, hat ihren Namen nicht ganz zu Recht getragen. Die Verbindung zwischen Frankfurt und Wiesbaden, 1839 in Betrieb genommen, verlief noch im respektvollen Abstand zum Gebirge. Bis die erste Bahn die Steigung nach Homburg nehmen sollte, gingen noch 20 Jahre ins Land; bis die Frankfurter Wandervögel mit ihr Ausflugsziele bei Kronberg auf dem Schienenweg erreichen konnten, dauerte es gar bis 1874. Erst 1895 wurde die weiterführende Verbindung von Homburg nach Usingen gebaut, 1899 fuhr die erste Dampflok nach Oberursel, 1902 wurde die Kleinbahn Höchst-Königstein eingerichtet.
Mit den U- und S-Bahnen und
Die "Taunus-Eisenbahn", wie die erste Zugstrecke im heutigen Hessen genannt wurde, hat ihren Namen nicht ganz zu Recht getragen. Die Verbindung zwischen Frankfurt und Wiesbaden, 1839 in Betrieb genommen, verlief noch im respektvollen Abstand zum Gebirge. Bis die erste Bahn die Steigung nach Homburg nehmen sollte, gingen noch 20 Jahre ins Land; bis die Frankfurter Wandervögel mit ihr Ausflugsziele bei Kronberg auf dem Schienenweg erreichen konnten, dauerte es gar bis 1874. Erst 1895 wurde die weiterführende Verbindung von Homburg nach Usingen gebaut, 1899 fuhr die erste Dampflok nach Oberursel, 1902 wurde die Kleinbahn Höchst-Königstein eingerichtet.
Mit den U- und S-Bahnen und
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natürlich der Taunusbahn, die das nördliche Kreisgebiet erschließt, ist der Taunus heute vergleichsweise gut an das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbunds angebunden. Wer das Buch von Walter Söhnlein und Jürgen Leindecker "Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen" liest, wird allerdings feststellen, daß es schon im vergangenen Jahrhundert manche verkehrstechnische Errungenschaft gab, die später wieder verlorenging. Immerhin konnte man um 1900 noch mit der Saalburgbahn vom Bad Homburger Kurhaus aus für 15 Pfennig das Römerkastell erreichen. Auch an großen Plänen mangelte es nicht, wie die Diskussion um eine elektrische Bahn von Königstein zum Großen Feldberg zeigt.
Der Erste Weltkrieg hat das Projekt beendet, das, gäbe es eine solche Feldbergbahn, dem Naturpark Hochtaunus heute sicher so sehr zum Vorteil gereichen würde wie eine Saalburgbahn dem Römerkastell, das regelmäßig von der Blechlawine der Ausflügler überrollt wird.
Es sind diese Zusammenhänge zwischen Planung und Politik, technischen Änderungen und technokratischen Zwängen, zwischen kommunaler Bürokratie und lokalen Bahnbetreibern, auf die Söhnlein und Leindecker immer wieder ihren kennerhaften Blick richten. Die beiden erzählen in ihrem Buch sehr lebendig und detailreich eine Verkehrsgeschichte, die von 1899 bis heute, von der Oberurseler "Gebirgsbahn" bis zur U 3 reicht. Dazu gehören beim Kapitel über den Güterverkehr auch Ausflüge in die Industriegeschichte des Taunus und natürlich alle jene Aspekte, die für Technikfans wichtig sind, seien es die Feinheiten der Streckenplanung oder der Triebwagentechnik.
Wie die Autoren immer wieder verdeutlichen, sind die Grundprobleme in den letzten 150 Jahren mehr oder weniger die gleichen. Bei den ersten Erschließungsschritten Mitte des 19. Jahrhunderts erwies sich die Rivalität der damaligen Kleinstaaten als eine der großen Hürden. Diese Konstellation spiegelt sich im schwierigen Interessenausgleich zwischen Frankfurt und dem Taunus-Umland bis in die Gegenwart wider. Die Autoren verstehen ihr Buch deshalb auch als Ansporn für die Entscheidungsträger. Die Geschichte der Frankfurter Lokalbahn zeige, daß die Politik Mut zum Risiko brauche, so Söhnlein, und die Fähigkeit, "das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist".
RAINER HEIN
Walter Söhnlein und Jürgen Leindecker: "Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen". Das Buch ist 160 Seiten stark mit 130 Abbildungen und im Münchner GeraMond-Verlag zum Preis von 39,80 Mark erschienen. Die Fotos stammen aus den Archiven der Autoren, des Frankfurter Verkehrshistorikers Günter Köhler und vom dem Oberurseler Journalisten Karl Heinz Arbogast.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Erste Weltkrieg hat das Projekt beendet, das, gäbe es eine solche Feldbergbahn, dem Naturpark Hochtaunus heute sicher so sehr zum Vorteil gereichen würde wie eine Saalburgbahn dem Römerkastell, das regelmäßig von der Blechlawine der Ausflügler überrollt wird.
Es sind diese Zusammenhänge zwischen Planung und Politik, technischen Änderungen und technokratischen Zwängen, zwischen kommunaler Bürokratie und lokalen Bahnbetreibern, auf die Söhnlein und Leindecker immer wieder ihren kennerhaften Blick richten. Die beiden erzählen in ihrem Buch sehr lebendig und detailreich eine Verkehrsgeschichte, die von 1899 bis heute, von der Oberurseler "Gebirgsbahn" bis zur U 3 reicht. Dazu gehören beim Kapitel über den Güterverkehr auch Ausflüge in die Industriegeschichte des Taunus und natürlich alle jene Aspekte, die für Technikfans wichtig sind, seien es die Feinheiten der Streckenplanung oder der Triebwagentechnik.
Wie die Autoren immer wieder verdeutlichen, sind die Grundprobleme in den letzten 150 Jahren mehr oder weniger die gleichen. Bei den ersten Erschließungsschritten Mitte des 19. Jahrhunderts erwies sich die Rivalität der damaligen Kleinstaaten als eine der großen Hürden. Diese Konstellation spiegelt sich im schwierigen Interessenausgleich zwischen Frankfurt und dem Taunus-Umland bis in die Gegenwart wider. Die Autoren verstehen ihr Buch deshalb auch als Ansporn für die Entscheidungsträger. Die Geschichte der Frankfurter Lokalbahn zeige, daß die Politik Mut zum Risiko brauche, so Söhnlein, und die Fähigkeit, "das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist".
RAINER HEIN
Walter Söhnlein und Jürgen Leindecker: "Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen". Das Buch ist 160 Seiten stark mit 130 Abbildungen und im Münchner GeraMond-Verlag zum Preis von 39,80 Mark erschienen. Die Fotos stammen aus den Archiven der Autoren, des Frankfurter Verkehrshistorikers Günter Köhler und vom dem Oberurseler Journalisten Karl Heinz Arbogast.
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