
Die DDR
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Produktbeschreibung
- Verlag: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg)
- ISBN-13: 9783534147335
- ISBN-10: 3534147332
- Artikelnr.: 10212416
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Gewisses Abflauen
DDR. Ihr Ende und die Öffnung ihrer Archive hat in der deutschen Geschichtswissenschaft zu einem Boom der Forschung geführt. Seit 1990 wurden über 1000 Forschungsprojekte registriert, und mit den beiden Enquêtekommissionen des Deutschen Bundestages von 1992 und 1995 wurde mit insgesamt 32 Bänden geradezu ein Thesaurus zur Erforschung der Geschichte der SBZ/DDR erstellt. Erst in jüngster Zeit ist ein gewisses Abflauen zu registrieren. Kein Wunder, daß man bei so vielen Themen, Fragestellungen und Problemen auch als Spezialist den Überblick verlieren kann. Insofern kommt Beate Ihme-Tuchels Buch zur rechten Zeit, das in der neuen Reihe "Kontroversen um die Geschichte" erschienen ist und eine gelungene
DDR. Ihr Ende und die Öffnung ihrer Archive hat in der deutschen Geschichtswissenschaft zu einem Boom der Forschung geführt. Seit 1990 wurden über 1000 Forschungsprojekte registriert, und mit den beiden Enquêtekommissionen des Deutschen Bundestages von 1992 und 1995 wurde mit insgesamt 32 Bänden geradezu ein Thesaurus zur Erforschung der Geschichte der SBZ/DDR erstellt. Erst in jüngster Zeit ist ein gewisses Abflauen zu registrieren. Kein Wunder, daß man bei so vielen Themen, Fragestellungen und Problemen auch als Spezialist den Überblick verlieren kann. Insofern kommt Beate Ihme-Tuchels Buch zur rechten Zeit, das in der neuen Reihe "Kontroversen um die Geschichte" erschienen ist und eine gelungene
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Zusammenschau der wichtigsten Forschungsdebatten zur Entwicklung des zweiten deutschen Staates vermittelt. Auch wenn der Buchtitel mit der bloßen Nennung "Die DDR" allzu knapp gefaßt ist, zumal auch die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone 1945 bis 1949 ausführlich behandelt wird, ist hier ein praktisches Kompendium entstanden, das Forscher wie Studenten nutzbringend verwenden können. Nach einer den Stand der Forschungsdiskussion zutreffend resümierenden Einleitung werden insgesamt sechs Forschungsprobleme in wohltuender Zurückhaltung dargestellt und beurteilt. Es handelt sich um die Gründung der DDR, den Aufstand vom 17. Juni 1953, den Bau der Berliner Mauer vom 13. August 1961, den Machtwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker im Frühjahr 1971, die Diskussion über die Revolution in der DDR vom Herbst 1989 und schließlich die unterschiedlichen Interpretationen zur DDR-Geschichte. Hier existiert eine Bandbreite zwischen "totalitärer Diktatur" und "nicht geglücktem sozialistischen Experiment". Wenngleich die Deutung des 17. Juni ebenso wie die des Mauerbaus heute kaum mehr kontrovers diskutiert werden, so werden damit doch alle wesentlichen Debatten der Forschung umrissen. Auch wird der Vergleich mit der ersten deutschen Diktatur, der gegenwärtig eines der innovativsten zeitgeschichtlichen Forschungsgebiete verkörpert, nicht ausgespart, wobei die Verfasserin dann auf die weiteren Vergleichsmöglichkeiten verweist, nämlich die DDR mit den ost- und südosteuropäischen Staaten ("intrasystemarer" Vergleich) sowie der SED-Staat mit der Bundesrepublik ("intersystemarer" Vergleich), die leider allesamt gegenwärtig zu wenig praktiziert werden. (Beate Ihme-Tuchel: Die DDR. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002. 128 Seiten, 16,50 Euro.)
GÜNTHER HEYDEMANN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Günther Heydemann ist rundum zufrieden mit diesem Buch über die Entwicklung der DDR. Seiner Ansicht nach kommt es auch "zur rechten Zeit", da bei der Fülle der Forschungsliteratur auch der Spezialist schnell den Überblick verlieren könne. Er preist das Buch als "gelungene Zusammenschau" der wichtigsten Entwicklungen und Forschungsdebatten, wobei er den Band sowohl für "Forscher wie Studenten" nützlich findet. Heydemann ist angetan von der "wohltuenden Zurückhaltung", die die Autorin bei ihrer Darstellung zeigt. Besonders gut gefällt ihm, dass Ihme-Tuchel die DDR nicht nur mit der BRD, sondern auch mit anderen ost- und südosteuropäischen Staaten vergleicht, denn das, so der Rezensent zustimmend, geschieht in der Forschung viel zu selten. Nur einen Kritikpunkt hat Heydemann: Der Titel des Buches sei "zu knapp".
© Perlentaucher Medien GmbH
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