Die Aufklärung in den deutschsprachigen katholischen Ländern 1750-1800
Kulturelle Ausgleichsprozesse im Spiegel von Bibliotheken in Luzern, Eichstätt und Kloster Neuburg
Herausgegeben: Breuer, Dieter
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Das Phänomen der katholischen Aufklärung in Deutschland im Rahmen des neuzeitlichen Modernisierungsprozesses ist von der geistes- und kulturgeschichtlichen Forschung bislang kaum mittels faktenuntermauerter Erhebungen beschrieben worden. Dieser Studie gelingt dies anhand der Bucherwerbungspolitik ausgewählter katholischer Bibliotheken - ein methodisch vielversprechender Ansatz, der zu einem genaueren, realistischeren Bild der katholischen Aufklärung führt.Reform bedeutete eben nicht fortschreitende Eliminierung der konfessionellen Kultur oder gar der Religion. Sie bedeutete nicht, daß al...
Das Phänomen der katholischen Aufklärung in Deutschland im Rahmen des neuzeitlichen Modernisierungsprozesses ist von der geistes- und kulturgeschichtlichen Forschung bislang kaum mittels faktenuntermauerter Erhebungen beschrieben worden. Dieser Studie gelingt dies anhand der Bucherwerbungspolitik ausgewählter katholischer Bibliotheken - ein methodisch vielversprechender Ansatz, der zu einem genaueren, realistischeren Bild der katholischen Aufklärung führt.
Reform bedeutete eben nicht fortschreitende Eliminierung der konfessionellen Kultur oder gar der Religion. Sie bedeutete nicht, daß alles zugunsten der als fortschrittlich angesehenen Kulturentwicklung in den protestantischen Ländern hintangestellt wird. Es zeigt sich, dass die untersuchten Bibliotheken in die eigene konfessionelle Kulturtradition eingebunden blieben. Die Auswertung der Daten macht im einzelnen erhebliche Unterschiede in Verlauf, Umfang und Intensität der Aufklärung im Bereich der Theologie, der Philosophie, des neueren Weltwissens, der Humaniora und der Andachts- und Predigtliteratur sichtbar. Insgesamt entsteht das Bild einer sich gewissermaßen selbst beschränkenden Aufklärung.
Reform bedeutete eben nicht fortschreitende Eliminierung der konfessionellen Kultur oder gar der Religion. Sie bedeutete nicht, daß alles zugunsten der als fortschrittlich angesehenen Kulturentwicklung in den protestantischen Ländern hintangestellt wird. Es zeigt sich, dass die untersuchten Bibliotheken in die eigene konfessionelle Kulturtradition eingebunden blieben. Die Auswertung der Daten macht im einzelnen erhebliche Unterschiede in Verlauf, Umfang und Intensität der Aufklärung im Bereich der Theologie, der Philosophie, des neueren Weltwissens, der Humaniora und der Andachts- und Predigtliteratur sichtbar. Insgesamt entsteht das Bild einer sich gewissermaßen selbst beschränkenden Aufklärung.
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