Nikolaus Piper empfiehlt diesen Band den "Globalisierern" ebenso wie "ihren Gegnern" als "Pflichtlektüre". Wie man erfährt, entfaltet der in Princeton lehrende britische Autor hier eine eigene Theorie zur Weltwirtschaftskrise nach 1929, mit Konsequenzen für die gegenwärtige Lage. Im Anschluss an seine Analyse der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre bietet James, wie wir lesen, einen Erklärungsansatz an, demzufolge "die Globalisierung" immer wieder "zusammenbrechen" kann, weil, so zitiert Piper aus dem besprochenen Band, "die Menschen die psychischen und institutionellen Folgen der wirtschaftlichen Verflechtung nicht angemessen bewältigen
können". Nach James' These könnten, wie Piper berichtet, daraus folgende "Ressentiments" gegen die Globalisierung die Weltwirtschaft in tiefe Krisen stürzen. "Entscheidend" findet der Rezensent bei all dem jedoch, dass James zufolge die Gründe für die Krise der dreißiger Jahre ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Bereits der Nationalstaat ist aus einem Ressentiment gegen die Globalisierung entstanden - und war in der Folge dann ganz wesentlich für die erste Katastrophe der Globalisierung verantwortlich, referiert unser Rezensent. Er findet die Gedankenführung von Harold James "kühn", die aufgezeigten Parallelen zur Gegenwart "beklemmend". Besonders hebt er schließlich auch noch James' eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenes Vorwort hervor, und lobt es als "packenden Essay von eigenem Wert", weil der Autor hier zusätzlich noch entscheidende Ereignisse seit Erscheinen der englischen Originalausgabe - den 11. September und den Irakkrieg vor allem - im Lichte seiner These interpretiert.
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