Der Polizeiverein
Eine Dokumentation zur Überwachung der Öffentlich- keit nach der Revolution von 1848/49
Herausgegeben von Siemann, Wolfram
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Diese Dokumentation zeigt Überwachung, Verfolgung und Unterdrückung der deutschen politischen Opposition im Jahrzehnt nach der Revolution von 1848/49. Über dieses nachfolgende innenpolitische 'Roll back' der Reaktionsära ist wenig bekannt, vor allem darüber, wie umfassend, systematisch und mit welchen Herrschaftstechniken die staatlichen Administrationen die Kontrolle über die Öffentlichkeit zurückgewannen.Die Aktenedition enthält bisher unpublizierte staatspolizeiliche Überwachungsberichte und Beispiele beschlagnahmter oppositioneller Aufrufe aus den sieben größten deutschen Bunde...
Diese Dokumentation zeigt Überwachung, Verfolgung und Unterdrückung der deutschen politischen Opposition im Jahrzehnt nach der Revolution von 1848/49. Über dieses nachfolgende innenpolitische 'Roll back' der Reaktionsära ist wenig bekannt, vor allem darüber, wie umfassend, systematisch und mit welchen Herrschaftstechniken die staatlichen Administrationen die Kontrolle über die Öffentlichkeit zurückgewannen.
Die Aktenedition enthält bisher unpublizierte staatspolizeiliche Überwachungsberichte und Beispiele beschlagnahmter oppositioneller Aufrufe aus den sieben größten deutschen Bundesstaaten. Die Einleitung macht mit der historischen Lage und der Eigenart der Quellengruppen bekannt. Dann dokumentiert ein übergreifender Abschnitt die gesamtdeutsche Organisation der politischen Polizei ("Polizeiverein"), die die Reaktionspolitik realisieren verhalf. Im Hauptteil erfaßt die Sammlung sämtliche Operationsfelder der Opposition im Verlagswesen, Buchhandel (mit einem Gesamtverzeichnis sämtlicher Sortimentsbuchhandlungen im deutschsprachigen Raum von 1852), in Publizistik, Journalistik, Literatur, politischen Strömungen ("Parteien"), Vereinen und Parlamenten. Die Dokumentation belegt insgesamt, daß der Widerstand der innenpolitischen Opposition, darunter auch eines gewichtigen Teils des Bürgertums, erheblich stärker, ausdauernder und vielseitiger war, als das vorherrschende Urteil erwarten läßt, das von einer raschen Anpassung an die sogenannte 'Realpolitik' ausgeht. Deshalb bietet die Edition interdisziplinär arbeitenden Germanisten (bes. der Literatur- und Zensurgeschichte), Historikern (bes. der Parteien- und Sozialgeschichte), Juristen (bes. der Rechts- und Verfassungsgeschichte), Presseforschern und Buchhandelshistorikern eine neue Forschungsbasis; dabei vermittelt die sorgfältige Kommentierung Grundlagen für weiterführende Fragen und Arbeiten. Darüber hinaus macht die Sammlung den fachorientierten Lehrer und interessierten Laien mit einer deutschen Geschichtsepoche näher vertraut, die in Schulbüchern so gut wie unbehandelt geblieben ist.
Die Aktenedition enthält bisher unpublizierte staatspolizeiliche Überwachungsberichte und Beispiele beschlagnahmter oppositioneller Aufrufe aus den sieben größten deutschen Bundesstaaten. Die Einleitung macht mit der historischen Lage und der Eigenart der Quellengruppen bekannt. Dann dokumentiert ein übergreifender Abschnitt die gesamtdeutsche Organisation der politischen Polizei ("Polizeiverein"), die die Reaktionspolitik realisieren verhalf. Im Hauptteil erfaßt die Sammlung sämtliche Operationsfelder der Opposition im Verlagswesen, Buchhandel (mit einem Gesamtverzeichnis sämtlicher Sortimentsbuchhandlungen im deutschsprachigen Raum von 1852), in Publizistik, Journalistik, Literatur, politischen Strömungen ("Parteien"), Vereinen und Parlamenten. Die Dokumentation belegt insgesamt, daß der Widerstand der innenpolitischen Opposition, darunter auch eines gewichtigen Teils des Bürgertums, erheblich stärker, ausdauernder und vielseitiger war, als das vorherrschende Urteil erwarten läßt, das von einer raschen Anpassung an die sogenannte 'Realpolitik' ausgeht. Deshalb bietet die Edition interdisziplinär arbeitenden Germanisten (bes. der Literatur- und Zensurgeschichte), Historikern (bes. der Parteien- und Sozialgeschichte), Juristen (bes. der Rechts- und Verfassungsgeschichte), Presseforschern und Buchhandelshistorikern eine neue Forschungsbasis; dabei vermittelt die sorgfältige Kommentierung Grundlagen für weiterführende Fragen und Arbeiten. Darüber hinaus macht die Sammlung den fachorientierten Lehrer und interessierten Laien mit einer deutschen Geschichtsepoche näher vertraut, die in Schulbüchern so gut wie unbehandelt geblieben ist.