Martin Kohlrausch
Gebundenes Buch

Der Monarch im Skandal

Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wilhelminischen Monarchie

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Die Spätblüte der preußisch-deutschen Monarchie unter Wilhelm II. und der Durchbruch der Massenmedien fielen in Deutschland zeitlich zusammen. Erstmals wird in dieser Studie untersucht, was diese Konstellation für die Ausbildung der politischen Medienberichterstattung, mehr aber noch für die Monarchie bedeutete. Von den massiven Anpassungsschwierigkeiten der wilhelminischen Monarchie zeugen bereits als solche die hier in den Blick genommenen Skandale. Bismarckentlassung, Caligula-Affäre, Eulenburg- Skandal, Daily-Telegraph-Affäre und schließlich die Flucht Wilhelms II. nach Holland entpuppen sich in dichter Beschreibung allerdings als weit mehr denn nur oberflächliche Krisensymptome. Vielmehr läßt sich hier eine früh radikale Kritik am Monarchen und eine vielschichtige und äußerst ambivalente Umdefinition der Monarchie als Institution feststellen, betrieben insbesondere von selbstbewußten urban-liberalen Journalisten und als selbsternannte Monarchisten fungierende Außenseiterpublizisten. Indem diese Studie die Zäsur von 1918 überschreitet, vermag sie vielfältige, bisher kaum beachtete Verbindungen zwischen der gescheiterten wilhelminischen ,Medienmonarchie´ und den ubiquitären Führerkonzepten, die lange vor 1933, sogar vor 1918 aufkamen, herauszuarbeiten. Dies geschieht auf Grundlage eines breiten, bisher nicht erschlossenen Quellenspektrums insbesondere über 1.000 systematisch erschlossener Zeitungsartikel und einem umfangreichen Sample politischer Pamphlete. So stellt diese Studie nicht nur einen Beitrag zu einer Neuen Politikgeschichte dar, sondern setzt auch die Forderung nach mediengeschichtlichen Detailstudien um.