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Die Freiheit geht durch den Magen
Mit der Erfindung des Restaurants wandelte sich das Kochen vom bloßen Sattmachen zu einer Kunst - ausgerechnet im Umfeld der Französischen Revolution begannen experimentierfreudige Köpfe, um die hungrigen Gäste zu wetteifern und einander mit köstlichen Kreationen zu übertreffen. Das Essengehen ist aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken und hat uns immer neue Formen der Zubereitung und auch der sinnlichen Wahrnehmung gelehrt - von der Opulenz des 18. Jahrhunderts bis zur Molekularküche.
Mit der Erfindung des Restaurants wandelte sich das Kochen vom bloßen Sattmachen zu einer Kunst - ausgerechnet im Umfeld der Französischen Revolution begannen experimentierfreudige Köpfe, um die hungrigen Gäste zu wetteifern und einander mit köstlichen Kreationen zu übertreffen. Das Essengehen ist aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken und hat uns immer neue Formen der Zubereitung und auch der sinnlichen Wahrnehmung gelehrt - von der Opulenz des 18. Jahrhunderts bis zur Molekularküche.
Ute Cohen lebt als Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin in Berlin. Ihre Interviews erscheinen in renommierten Zeitungen und Zeitschriften. Die promovierte Linguistin und Historikerin war viele Jahre in Düsseldorf und Paris für führende amerikanische Unternehmensberatungen und eine internationale Organisation (Unesco) tätig. Sie ist Alumna der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Produktdetails
- Verlag: Reclam, Ditzingen
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 19. Juli 2024
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 138mm x 25mm
- Gewicht: 441g
- ISBN-13: 9783150114797
- ISBN-10: 3150114799
- Artikelnr.: 70518065
Herstellerkennzeichnung
Reclam Philipp Jun.
Siemensstr. 32
71254 Ditzingen
auslieferung@reclam.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Michael Opitz lässt sich gern von der Linguistin Ute Cohen mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Kulinarik seit dem 18. Jahrhundert nehmen. Natürlich spielt hier Marie-Antoinette, die die "Magenfrage" den Kopf kostete, eine Rolle. Aber auch über das erste öffentliche Restaurant, eröffnet im Jahr 1766 in Paris, über das "bewusst frugale Speisen" des Bürgertums im 18. Jahrhundert oder über Spitzenköche wie Auguste Escoffier, den Erfinder des Pfirsich Melba, erfährt Opitz hier. Nur das Politische spart das Buch weitgehend aus, moniert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch ist eine Entdeckungsreise, die auf jeder Seite wie ein gutes Essen mit Freunden Überraschungen bereithält und immer wieder auf die Freiheit, die alles thematisch verbindet, zurückkehrt, aber sich für ein bewusstes Essen jenseits des Exzesses einsetzt.« Ruhrbarone.de »Ute Cohen hat ein amüsantes wie spannendes Buch über die Geschichte der Kulinarik geschrieben.« Jüdische Allgemeine »Wer literarischen Genuss erfahren will, dem ist eine Kostprobe von Ute Cohens 'Der Geschmack der Freiheit' uneingeschränkt zu empfehlen. Ob mit oder ohne ein Glas Dom Perignon.« Die Tagespost "Jedes Kapitel ist ein Gaumenschmaus und kann einzeln inhaliert werden oder als Gesamtkunstwerk, als mehrgängiges Menü." leseschatz.com "Dass Cohen auch in die
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ersten Speisekarten des Münchner Kultrestaurants Tantris hineinschnuppert, in Paul Bocuses Töpfe lugt und allerlei kulinarische Exzentrik entdeckt, ist so vergnüglich wie erhellend. Einblicke in die kulinarische Filmgeschichte und Literatur, Anekdoten über Starköche und Gangster-Gourmets lassen den Gesprächsstoff beim nächsten Restaurantbesuch bestimmt nicht ausgehen." MAÎTRE MAGAZIN 130/2024 »Ein fein komponiertes Buch, luftig-leicht wie eine Pavlova, eine Verlockung für Geist und Geschmacksknospen!« Front Row Society - The Magazine »Die Evolution der Küche und des Genusses, eben der Kulinarik, liest Ute Cohen (...) vor allem als geistesgeschichtliches Menü. Ernst Blochs 'Geist der Utopie' sieht sie fröhlich durch die Küche wehen. Ihr Buch ist ebenso sinnlich wie politisch und philosophisch. Das macht es einzigartig. Gibt dem Wort 'Küchenphilosophie' eine neue Bedeutung.« culturmag.de »(...) macht niemand einen Fehler, der sich Cohens Buch zulegt. Zum Preis eines Hauptgerichts erwirbt er ein kurzweiliges abendfüllendes Tischgespräch, von der Art jener, denen Immanuel Kant so gerne beiwohnte, weil er es schätzte, 'wenn ein Tischgenosse ihm durch seine abwechselnden Einfälle neuen Stoff zur Belebung darbietet, welches er selbst nicht hat aufspüren dürfen'.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Eine bessere Autorin hätte man sich für dieses Buch nicht wünschen können. Denn Ute Cohen kennt sich nicht nur mit der Entwicklung der Kochkunst aus, sondern weiß auch, wie sich Veränderungen in der Gesellschaft am Herd auswirkten. Wenn das soziale Leben hochkocht, geht es auch in der Küche heißer her als sonst.« Neues Deutschland »Historisch fundiert, philosophisch inspiriert und anekdotenreich erzählt Ute Cohen die Kulturgeschichte des genussvollen Speisens.« Am Erker - Zeitschrift für Literatur »In ihrer [...] sowohl äußerst amüsant als auch geistreich verfassten Geschichte der Kulinarik blickt Cohen [...] auf den schier unglaublichen Wandel, den die Kulinarik über Jahrhunderte hinweg durchlaufen hat.« Die Tagespost, 25.07.2024 »Voilà - ein schöneres Manifest für Geist, Gaumen und Genuss dürfte schwerlich zu finden sein.« Cicero - Magazin für politische Kultur, 30.08.2024 »Appetithäppchen werden angeboten, die nimmt man gerne entgegen. (...) Sehr unterhaltsam geschrieben, sehr angenehm. (...) Man bekommt eine ganze Menge Episoden und genüssliche Geschichten serviert.« Deutschlandfunk Kultur »Hier offenbart sich Cohens Fähigkeit, die konkrete Welt der Küche als Allegorie für die Mechanismen unserer Gesellschaft zu begreifen - ein Sinnbild für Disziplin, Präzision und das Streben nach einem kollektiven Ideal.« ichsagmal.com »'Der Geschmack der Freiheit' ist (...) keine klassische Kulturgeschichte des Restaurants oder des Essens, sondern vielmehr unternimmt die Autorin in einer eher dem französischen Denken zugetanen Weise essayistische und wie auch lehrreiche Streifzüge durch die kulinarischen Gefilde.« glanzundelend.de »Ute Cohens Buch ist ebenso sinnlich wie philosophisch und sogar ein bisschen politisch. Das macht es einzigartig.« rbb - Der Tag, 15.01.2025 »Ich liebe ja Sachbücher, die die Welt neu verzaubern.« WDR 3 Mosaik, 16.06.2025
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Rezension: "Der Geschmack der Freiheit" von Ute Cohen
Dr. Ute Cohen präsentiert in ihrem 2024 erschienenen Werk (Reclam Verlag, 272 Seiten) eine ebenso sinnlich wie intellektuell bereichernde Kulturgeschichte des Essens – von der Französischen Revolution bis zur …
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Rezension: "Der Geschmack der Freiheit" von Ute Cohen
Dr. Ute Cohen präsentiert in ihrem 2024 erschienenen Werk (Reclam Verlag, 272 Seiten) eine ebenso sinnlich wie intellektuell bereichernde Kulturgeschichte des Essens – von der Französischen Revolution bis zur heutigen Molekularküche. Sie verwebt kulinarische Anekdoten, philosophische Reflexionen und biografisches Erzählen zu einem „geistesgeschichtlichen Menü“ voller Geschmack und Bedeutung. Die Autorin wurde vor kurzem von mir für ein Podcast („The Entrepreneurial Adventurer“) interviewt. Thema war dieses Buch wie auch ihre neue Publikation „Glamour“.
Hauptgedanken & inhaltlicher Reichtum:
1. Freiheit geht durch den Magen
Cohen beginnt ihre kulinarische Reise im Paris der Revolution: Die Geburt der Restaurants war mehr als gastronomische Innovation – sie war ein Ausdruck politischer und sozialer Befreiung. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wurden nicht nur gedacht, sondern geschmeckt. So wurde Esskultur zum kollektiven Erlebnis – und zum Symbol gesellschaftlicher Emanzipation.
2. Kulinarik als Spiegel der Gesellschaft
Mit historischer Breite schildert Cohen, wie sich Geschmack über Klassen- und Ländergrenzen hinweg wandelte. Vom aristokratischen Überfluss des Ancien Régime bis zur regionalen Bürgerküche – die Entwicklung der Gastronomie spiegelt gesellschaftliche, ästhetische und politische Veränderungen wider.
3. Esskultur trifft Geistesgeschichte
Sie nimmt Anleihen bei Philosophen wie Ernst Bloch oder Ludwig Feuerbach und verbindet diese mit Küchenliteratur, Filmgeschichte und internationalen Anekdoten – etwa über Marie-Antoinette, Prousts Madeleines oder Escoffiers Kreationen. Der Genuss wird zum Vehikel für Philosophie und Utopie. Interdisziplinarität pur wie es sich gehört.
Stil & Wirkung:
• Sprache und Ton: Cohens Stil ist luftig, klar und elegant – eine Mischung aus Essay, Anekdote und Miniaturschilderung. Der Text lädt dazu ein, ihn appetitlich häppchenweise zu lesen.
• Verankert mit erhellenden Zitaten: Die Frankfurter Allgemeine beschrieb es treffend: „Zum Preis eines Hauptgerichts erwirbt man ein abendfüllendes Tischgespräch“ – eine eloquente Eloge auf den Gesprächsgeist à la Kant.
Stärken & Kritik:
Einige der Stärken sind sicher die Vielfalt an Anekdoten: Proust, Escoffier, Tantris, Gangster-Gourmets und weitere interessante Geschichten. Alles amüsant wie lehrreich. Zudem ist es interdisziplinär – ein gelungener Mix aus Philosophie, Kulturgeschichte, Linguistik wie Gastronomie. Hand in Hand wird uns sprichwörtlich eine Delikatesse serviert. Genuss und Freiheit werden auf mehreren Ebenen kritisch reflektiert – ein sinnlich-politisches Ambulatorium. Der Fokus ist stark auf Frankreich ausgerichtet – man merkt die Frankophilie der Autorin – leider werden andere Traditionen oder Perspektiven nicht genügend in Betracht gezogen bzw. der Fokus nicht raufgelegt.
Fazit und einige Schlussbetrachtungen:
„Der Geschmack der Freiheit“ ist mehr als eine kulinarische Chronik – es ist ein philosophisches Abenteuer durch Geschichte, Geschmack und Gesellschaft.
Ute Cohens Buch ist gleichermaßen intellektuell stimulierend wie essenzvoll genussreich. Es setzt einen Impuls, Essen nicht isoliert, sondern als sozialen, kulturellen und politischen Akt zu begreifen. Ein wichtiger Punkt in diesen Zeiten. Wer Genuss, Geschichte, Sinn und Freiheit zugleich verstehen möchte, findet in diesem Buch eine kultivierte Einladung zum Miteinanderdenken.
Ein empfehlenswerter Titel für Feinschmecker, Kulturinteressierte und alle, die sich fragen: Was macht uns frei – und wie schmeckt diese Freiheit? Auf jeden Fall bitte probieren und einfach geniessen:)
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