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Abdel Gh. Shedid
Gebundenes Buch
Das Grab des Sennedjem
Ein Künstlergrab der 19. Dynastie in Deir el Medineh
Mitwirkender: Shedid, Anneliese
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Das Grab des Sennedjem
Produktdetails
- Verlag: WBG Philipp von Zabern
- Seitenzahl: 55
- Abmessung: 12mm x 215mm x 235mm
- Gewicht: 550g
- ISBN-13: 9783805317566
- ISBN-10: 3805317565
- Artikelnr.: 24112822
Herstellerkennzeichnung
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Unsterblichkeit im selbstgemalten Jenseits: Ein ägyptisches Künstlergrab
Die Mitglieder der Familie Sennedjem, die im 13. Jahrhundert v. Chr. in Oberägypten lebten, widmeten sich einer frommen Freizeitbeschäftigung: Sie malten ihre eigenen Gräber aus. Sie gehörten einer Schar privilegierter Arbeiter und Maler an, die die Gräber der Pharaonen der 19. Dynastie in Theben-West mit Malereien und Reliefs dekorierten. Wohl versorgt, wohnten sie in einer geschlossenen Siedlung, "Deir el Medineh", die siebzig kleine Häuser, mehrere Heiligtümer und einen Friedhof umfaßte. Alle zehn Tage hatten sie einen arbeitsfreien Tag; den nutzten sie - so vermutet man - zur würdigen Vorbereitung ihres eigenen Wegs ins Jenseits.
Im Lauf
Die Mitglieder der Familie Sennedjem, die im 13. Jahrhundert v. Chr. in Oberägypten lebten, widmeten sich einer frommen Freizeitbeschäftigung: Sie malten ihre eigenen Gräber aus. Sie gehörten einer Schar privilegierter Arbeiter und Maler an, die die Gräber der Pharaonen der 19. Dynastie in Theben-West mit Malereien und Reliefs dekorierten. Wohl versorgt, wohnten sie in einer geschlossenen Siedlung, "Deir el Medineh", die siebzig kleine Häuser, mehrere Heiligtümer und einen Friedhof umfaßte. Alle zehn Tage hatten sie einen arbeitsfreien Tag; den nutzten sie - so vermutet man - zur würdigen Vorbereitung ihres eigenen Wegs ins Jenseits.
Im Lauf
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der Jahrhunderte ist das Dorf mehrmals zerstört, ausgeraubt und überbaut und der Friedhof von Schatzgräbern durchwühlt worden. Von fünfzig ausgemalten Gräbern der Arbeiter- und Malerfamilien bleib allein das Grab der Familie Sennedjem unberührt - bis 1917, als der französische Archäologe Bruyère die Anlage zwischen Ruinen, Keramikscherben, zerfetzten Mumien und ausgebrannten Grabschächten entdeckte.
Der Fund war ein Glücksfall. Der oberirdische Teil, ein Hof mit drei kleinen Pyramiden, jeweils für Vater, Sohn und Enkel, ließ sich aus den wenigen originalen Resten zeichnerisch rekonstruieren. Die mittlere Pyramide dagegen wurde als massives Schaumodell errichtet. Die unterirdischen Räume - Schächte, Gänge und Kammern - waren vollständig intakt. Die größte Überraschung bot sich hinter der bis 1917 noch versiegelten Tür der Grabkammer. Außer zwanzig Mumien enthielt sie Möbel, Statuetten, Amphoren, bemalte und beschriftete Scherben (Ostraka) als Grabbeigaben, die in verschiedenen Museen, vor allem in Kairo, untergebracht sind. Die Bemalung überzieht die Wände und die gewölbte Decke der Grabkammer dicht wie eine Haut, ohne Fehlstellen, so daß der Zusammenhang zwischen der Architektur und dem Bildprogramm deutlich ist, den viele der größeren Gräber von Königen und Beamten kaum noch erkennen lassen.
Das Bildprogramm, das sich auf Verse des "Totenbuchs" bezieht, kann nur von Ägyptologen erschlossen werden. Doch auch der ungeschulte Betrachter wird in diesem kostbar ausgemalten Gewölbe mehr empfinden als nur einen fremdartigen ästhetischen Reiz. Er fühlt sich vielleicht für Augenblicke mit eingehüllt in diesen streng geordneten Kosmos der Gestirne, Menschen, Tiere, Pflanzen, menschengestaltigen und tierköpfigen Götter und ahnt hinter all den Metamorphosen, den magischen Gebärden und Zeichen, etwas vom sicheren Jenseitsglauben der Ägypter samt ihren Ängsten und Hoffnungen, der uns so himmelweit fern, aber auch bewundernswert erscheint.
Nicht jeder kann diese Erfahrung am Ort haben. Ohnehin wird das Grab mehr besucht, als ihm bekömmlich ist. Man plant, Kopien herzustellen, um die Besucherströme wenigstens zum Teil abzulenken. Um so verdienstvoller ist ein Bildband des Zabern-Verlags, für den das kürzlich entwickelte "Diamond-Screening-Verfahren" angewendet wurde. Es erlaubt eine vollkommen rasterfreie Wiedergabe der Bilder, deren Farben - Schwarz, Weiß, Ockergelb, Ockerrot, Lapislazuliblau und Türkisgrün - so lebendig und klar erscheinen, daß der Grad der Übereinstimmung mit den Originaltönen kaum noch übertroffen werden kann. Der mehr beschreibende als erklärende Begleittext stammt von den Ägyptologen Abdel Shaffer Shedid und Anneliese Shedid. Unsere Abbildung zeigt einen Pavian vom Tympanon an der Ostwand des Grabes. HELENE RAHMS
"Das Grab des Sennedjem". Ein Künstlergrab der 19. Dynastie in Deir el Medineh. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1994. 111 S., 72 Farb- und 15 Schwarzweißabb., geb., 39,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Fund war ein Glücksfall. Der oberirdische Teil, ein Hof mit drei kleinen Pyramiden, jeweils für Vater, Sohn und Enkel, ließ sich aus den wenigen originalen Resten zeichnerisch rekonstruieren. Die mittlere Pyramide dagegen wurde als massives Schaumodell errichtet. Die unterirdischen Räume - Schächte, Gänge und Kammern - waren vollständig intakt. Die größte Überraschung bot sich hinter der bis 1917 noch versiegelten Tür der Grabkammer. Außer zwanzig Mumien enthielt sie Möbel, Statuetten, Amphoren, bemalte und beschriftete Scherben (Ostraka) als Grabbeigaben, die in verschiedenen Museen, vor allem in Kairo, untergebracht sind. Die Bemalung überzieht die Wände und die gewölbte Decke der Grabkammer dicht wie eine Haut, ohne Fehlstellen, so daß der Zusammenhang zwischen der Architektur und dem Bildprogramm deutlich ist, den viele der größeren Gräber von Königen und Beamten kaum noch erkennen lassen.
Das Bildprogramm, das sich auf Verse des "Totenbuchs" bezieht, kann nur von Ägyptologen erschlossen werden. Doch auch der ungeschulte Betrachter wird in diesem kostbar ausgemalten Gewölbe mehr empfinden als nur einen fremdartigen ästhetischen Reiz. Er fühlt sich vielleicht für Augenblicke mit eingehüllt in diesen streng geordneten Kosmos der Gestirne, Menschen, Tiere, Pflanzen, menschengestaltigen und tierköpfigen Götter und ahnt hinter all den Metamorphosen, den magischen Gebärden und Zeichen, etwas vom sicheren Jenseitsglauben der Ägypter samt ihren Ängsten und Hoffnungen, der uns so himmelweit fern, aber auch bewundernswert erscheint.
Nicht jeder kann diese Erfahrung am Ort haben. Ohnehin wird das Grab mehr besucht, als ihm bekömmlich ist. Man plant, Kopien herzustellen, um die Besucherströme wenigstens zum Teil abzulenken. Um so verdienstvoller ist ein Bildband des Zabern-Verlags, für den das kürzlich entwickelte "Diamond-Screening-Verfahren" angewendet wurde. Es erlaubt eine vollkommen rasterfreie Wiedergabe der Bilder, deren Farben - Schwarz, Weiß, Ockergelb, Ockerrot, Lapislazuliblau und Türkisgrün - so lebendig und klar erscheinen, daß der Grad der Übereinstimmung mit den Originaltönen kaum noch übertroffen werden kann. Der mehr beschreibende als erklärende Begleittext stammt von den Ägyptologen Abdel Shaffer Shedid und Anneliese Shedid. Unsere Abbildung zeigt einen Pavian vom Tympanon an der Ostwand des Grabes. HELENE RAHMS
"Das Grab des Sennedjem". Ein Künstlergrab der 19. Dynastie in Deir el Medineh. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1994. 111 S., 72 Farb- und 15 Schwarzweißabb., geb., 39,80 DM.
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