Nicht lieferbar

Das Bauhaus und Frankreich 1919-1940. Le Bauhaus et la France
Dtsch.-Französ.
Mitarbeit: Ewig, Isabelle; Gaehtgens, Thomas W.; Noell, Matthias
Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Das Bauhaus gilt zu Recht als eine der bedeutendsten Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der von Walter Gropius begründeten Schule spiegelt sowohl Erfolge und internationale Ausstrahlung, wie auch Ernüchterung in der Durchsetzung der Ziele wider. Anerkennung fand das Bauhaus nicht nur in Deutschland, sondern vor allem nach der Schließung der Schule und der Vertreibung der Lehrer und Schüler im Dritten Reich seit 1937 im New Bauhaus in Chicago.Welches Urteil und welche Wirkung das Bauhaus hingegen in Frankreich gefunden hat, war bislang nur wenig bekannt. Die in diesem Ban...
Das Bauhaus gilt zu Recht als eine der bedeutendsten Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der von Walter Gropius begründeten Schule spiegelt sowohl Erfolge und internationale Ausstrahlung, wie auch Ernüchterung in der Durchsetzung der Ziele wider. Anerkennung fand das Bauhaus nicht nur in Deutschland, sondern vor allem nach der Schließung der Schule und der Vertreibung der Lehrer und Schüler im Dritten Reich seit 1937 im New Bauhaus in Chicago.
Welches Urteil und welche Wirkung das Bauhaus hingegen in Frankreich gefunden hat, war bislang nur wenig bekannt. Die in diesem Band der Reihe "Passagen" zusammengetragenen persönlichen Kontakte zwischen französischen und deutschen Künstlern widerlegen die Vorstellung, das Bauhaus sei in Frankreich so gut wie unbekannt gewesen. Die hier vorgelegten Studien zeigen aber auch auf, wie die unterschiedlichen kulturgeschichtlichen Voraussetzungen eine stärkere Aufnahme der Ziele des Bauhauses im institutionellen Rahmen gar nicht möglich machten. Die auf unterschiedlichen Traditionen und anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen beruhenden Kunstauffassungen hatten in beiden Ländern zu geradezu gegensätzlichen Wegen in die Modernität geführt. Die Differenz zwischen beiden Auffassungen lässt sich im schon damals diskutierten Gegensatzpaar "Individualismus" und "Standardisierung" festmachen, das den grundsätzlichen Unterschied der Stellung der Kunst in der Gesellschaft charakterisiert.
In fünf Kapiteln spüren die in ihrer Methodik breit angelegten Beiträge den verschiedenen Etappen des Austausches zwischen Bauhäuslern und ihren Kollegen in Frankreich nach. Sie handeln von der theoretischen Auseinandersetzung, den ausgeführten Projekten, persönlichen Reisen und Kontakten und von der einzigen in sich geschlossenen Präsentation des Bauhauses in Frankreich im Jahr 1930. Diese in der Forschung bislang nur wenig beachtete Ausstellung des Bauhauses war in Paris äußerst umstritten, weshalb schwer zugängliche Kritiken aus der französischen Tagespresse hier erstmals wieder zugänglich gemacht werden. Der Frage, ob Be- oder Missachtung des Bauhauses in Frankreich nicht auch oder sogar vorrangig von vermittelnden Künstlern, Kunstkritikern oder Kunsthistorikern beeinflusst waren, geht ein gesondertes Kapitel nach.
Die Publikation schließt eine Lücke in der Bauhaus-Forschung und ist gleichzeitig als ein Beitrag zur Geschichte französisch-deutscher Kunstbeziehungen im 20. Jahrhundert zu verstehen.
Aus dem Inhalt:
Thomas W. Gaehtgens: Vorwort
Éric Michaud: Einleitung
I. Von französischer Theorie und deutschen Konzepten
- Marie-Ève Celio-Scheurer: Eugène Grasset et les sources pédagogiques de Johannes Itten et Vassily Kandinsky
- Robert Scherkl: "L'art du bien faire" - Über die Evolution der Form zum Standard
- Elke Mittmann: Beziehungsgeflechte in der Diskussion um internationale Architektur
II. Das Bauhaus im Austausch: Realisierte Verwandtschaft
- Matthias Noell: "Choisir entre l'individu et le standard" - Das Künstlerhaus bei Gropius, Le Corbusier, Van Doesburg, Bill
- Gabriele Diana Grawe: Unité et diversité. Ein imaginärer Dialog zwischen Eileen Gray und Marcel Breuer über Innenräume
- Petra Christina Riesterer: Die "École de Plein Air" in Suresnes im Spiegel der reformpädagogischen Bestrebungen in Europa Anfang des 20. Jahrhunderts
- Roxane Jubert: Typographie & graphisme. Dissemblances, dissonances ... Disconvenance? La France en marge de la "révolution typographique"
III. Die Bauhäusler auf dem Weg nach Frankreich
- Isabelle Ewig: Paul Klee. De la "maison de la construction" au "musée du rêve"
- Dirk Scheper: Oskar Schlemmers "Triadisches Ballett" 1932 in Paris
- Anne-Kathrin Weise: Pariser Impressionen. Marianne Brandt und Frankreich
- Sandra Cattini: Les expériences photographiques de Moshé Raviv-Vorobeichic, dit Moï Ver
IV. Paris 1930: Das Bauhaus in Frankreich
- Joachim Driller: Bauhäusler zwischen Berlin und Paris: zur Planung und Einrichtung der "Section allemande" in der Ausstellung der Société des artistes décorateurs français 1930
- Robin Krause: Die Ausstellung des Deutschen Werkbundes von Walter Gropius im "20e Salon des Artistes décorateurs français"
- Christian Derouet: Le Bauhaus des peintres contre Walter Gropius ou le silence des "Cahiers d'art" sur le Werkbund au "Salon des Artistes décorateurs français" en 1930
- Matthias Noell: Zwischen Krankenhaus und Mönchszelle: "Le nouveau visage de l'Allemagne" - Die Werkbund-Ausstellung 1930 im Spiegel der französischen Tagespresse
V. Bauhaus und Frankreich: Nur eine Frage der Vermittlung?
- Jean-Louis Cohen: Roger Ginsburger: agent double et critique radical entre France et Allemagne
- Simon Texier, Christian Freigang: Jean Badovici et "L'Architecture vivante"
- Aymone Nicolas: La réception du Bauhaus dans la revue "L'Architecture d'aujourd'hui"
- Christian Freigang: Julius Posener in Frankreich. Zwischen der Kritik am deutschen Bauhaus und der Aporie einer modernen Architektur
- Christian Derouet: "Walter Gropius" --- Un article inédit destiné aux "Cahiers d'art"
- Iris Bruderer-Oswald: Carola Giedion-Welcker und die Entdeckung der Moderne
- Gabriele Mahn: Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp - Bauhausfreunde in Frankreich
- Helmut Leppien: Das Bauhaus und Jean Leppien
- Wulf Herzogenrath: Von der Bauhaus-Bühne zum kurvenlinearen Raumbild: Albert Flocon
- Christian Derouet: Les photographies du Bauhaus dans le fonds Vassily Kandinsky, Documentation du Musée national d'Art moderne, Paris
- Robert Scherkl: Verständigungsschwierigkeiten: "venez étudier à bauhaus"
Welches Urteil und welche Wirkung das Bauhaus hingegen in Frankreich gefunden hat, war bislang nur wenig bekannt. Die in diesem Band der Reihe "Passagen" zusammengetragenen persönlichen Kontakte zwischen französischen und deutschen Künstlern widerlegen die Vorstellung, das Bauhaus sei in Frankreich so gut wie unbekannt gewesen. Die hier vorgelegten Studien zeigen aber auch auf, wie die unterschiedlichen kulturgeschichtlichen Voraussetzungen eine stärkere Aufnahme der Ziele des Bauhauses im institutionellen Rahmen gar nicht möglich machten. Die auf unterschiedlichen Traditionen und anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen beruhenden Kunstauffassungen hatten in beiden Ländern zu geradezu gegensätzlichen Wegen in die Modernität geführt. Die Differenz zwischen beiden Auffassungen lässt sich im schon damals diskutierten Gegensatzpaar "Individualismus" und "Standardisierung" festmachen, das den grundsätzlichen Unterschied der Stellung der Kunst in der Gesellschaft charakterisiert.
In fünf Kapiteln spüren die in ihrer Methodik breit angelegten Beiträge den verschiedenen Etappen des Austausches zwischen Bauhäuslern und ihren Kollegen in Frankreich nach. Sie handeln von der theoretischen Auseinandersetzung, den ausgeführten Projekten, persönlichen Reisen und Kontakten und von der einzigen in sich geschlossenen Präsentation des Bauhauses in Frankreich im Jahr 1930. Diese in der Forschung bislang nur wenig beachtete Ausstellung des Bauhauses war in Paris äußerst umstritten, weshalb schwer zugängliche Kritiken aus der französischen Tagespresse hier erstmals wieder zugänglich gemacht werden. Der Frage, ob Be- oder Missachtung des Bauhauses in Frankreich nicht auch oder sogar vorrangig von vermittelnden Künstlern, Kunstkritikern oder Kunsthistorikern beeinflusst waren, geht ein gesondertes Kapitel nach.
Die Publikation schließt eine Lücke in der Bauhaus-Forschung und ist gleichzeitig als ein Beitrag zur Geschichte französisch-deutscher Kunstbeziehungen im 20. Jahrhundert zu verstehen.
Aus dem Inhalt:
Thomas W. Gaehtgens: Vorwort
Éric Michaud: Einleitung
I. Von französischer Theorie und deutschen Konzepten
- Marie-Ève Celio-Scheurer: Eugène Grasset et les sources pédagogiques de Johannes Itten et Vassily Kandinsky
- Robert Scherkl: "L'art du bien faire" - Über die Evolution der Form zum Standard
- Elke Mittmann: Beziehungsgeflechte in der Diskussion um internationale Architektur
II. Das Bauhaus im Austausch: Realisierte Verwandtschaft
- Matthias Noell: "Choisir entre l'individu et le standard" - Das Künstlerhaus bei Gropius, Le Corbusier, Van Doesburg, Bill
- Gabriele Diana Grawe: Unité et diversité. Ein imaginärer Dialog zwischen Eileen Gray und Marcel Breuer über Innenräume
- Petra Christina Riesterer: Die "École de Plein Air" in Suresnes im Spiegel der reformpädagogischen Bestrebungen in Europa Anfang des 20. Jahrhunderts
- Roxane Jubert: Typographie & graphisme. Dissemblances, dissonances ... Disconvenance? La France en marge de la "révolution typographique"
III. Die Bauhäusler auf dem Weg nach Frankreich
- Isabelle Ewig: Paul Klee. De la "maison de la construction" au "musée du rêve"
- Dirk Scheper: Oskar Schlemmers "Triadisches Ballett" 1932 in Paris
- Anne-Kathrin Weise: Pariser Impressionen. Marianne Brandt und Frankreich
- Sandra Cattini: Les expériences photographiques de Moshé Raviv-Vorobeichic, dit Moï Ver
IV. Paris 1930: Das Bauhaus in Frankreich
- Joachim Driller: Bauhäusler zwischen Berlin und Paris: zur Planung und Einrichtung der "Section allemande" in der Ausstellung der Société des artistes décorateurs français 1930
- Robin Krause: Die Ausstellung des Deutschen Werkbundes von Walter Gropius im "20e Salon des Artistes décorateurs français"
- Christian Derouet: Le Bauhaus des peintres contre Walter Gropius ou le silence des "Cahiers d'art" sur le Werkbund au "Salon des Artistes décorateurs français" en 1930
- Matthias Noell: Zwischen Krankenhaus und Mönchszelle: "Le nouveau visage de l'Allemagne" - Die Werkbund-Ausstellung 1930 im Spiegel der französischen Tagespresse
V. Bauhaus und Frankreich: Nur eine Frage der Vermittlung?
- Jean-Louis Cohen: Roger Ginsburger: agent double et critique radical entre France et Allemagne
- Simon Texier, Christian Freigang: Jean Badovici et "L'Architecture vivante"
- Aymone Nicolas: La réception du Bauhaus dans la revue "L'Architecture d'aujourd'hui"
- Christian Freigang: Julius Posener in Frankreich. Zwischen der Kritik am deutschen Bauhaus und der Aporie einer modernen Architektur
- Christian Derouet: "Walter Gropius" --- Un article inédit destiné aux "Cahiers d'art"
- Iris Bruderer-Oswald: Carola Giedion-Welcker und die Entdeckung der Moderne
- Gabriele Mahn: Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp - Bauhausfreunde in Frankreich
- Helmut Leppien: Das Bauhaus und Jean Leppien
- Wulf Herzogenrath: Von der Bauhaus-Bühne zum kurvenlinearen Raumbild: Albert Flocon
- Christian Derouet: Les photographies du Bauhaus dans le fonds Vassily Kandinsky, Documentation du Musée national d'Art moderne, Paris
- Robert Scherkl: Verständigungsschwierigkeiten: "venez étudier à bauhaus"