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Nicolas Mahler zählt zu den bekanntesten Comic-Zeichnern im deutschsprachigen Raum. Dass er nicht nur ein Meister der zeichnerischen Reduktion ist, sondern sich auch mit großem Gespür der Sprache bedient, zeigt sein "dachbodenfund". Aus dem Wortschatz alter Spielzeugauktionskataloge montiert Mahler knappe Gedichte. Er schlägt aus nüchternen Beschreibungen spielerisch Funken und erzeugt mit minimalen Mitteln eine Atmosphäre von Komik und seltsamer Melancholie.
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Nicolas Mahler wurde 1969 in Wien geboren und lebt noch immer dort. Als Comiczeichner hat er in den letzten Jahren bei zahlreichen Verlagen in vielen Ländern veröffentlicht. Seine Zeichnungen und Strips erschienen unter anderem in der "Welt Kompakt", "Titanic", "FAZ", "Strapazin" oder "Lapin". Außerdem veröffentlicht er Kinderbücher und illustrierte Schulbücher, arbeitet an Trickfilmen und betreibt in Wien zusammen mit Rudi Klein und Heinz Wolf den Ausstellungsraum "Kabinett für Wort und Bild". Ausgezeichnet mit dem "Max und Moritz-Preis", Kategorie bester deutschsprachiger Comic-Künstler 2010 und 2015 mit dem "Preis der Literaturhäuser".
Produktdetails
- Verlag: Luftschacht
- Artikelnr. des Verlages: 5057576
- Seitenzahl: 96
- Erscheinungstermin: 4. März 2015
- Deutsch
- Abmessung: 176mm x 117mm x 13mm
- Gewicht: 215g
- ISBN-13: 9783902844545
- ISBN-10: 390284454X
- Artikelnr.: 41926154
Herstellerkennzeichnung
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Da wird die Werbung zum Gedicht
Der Wiener Comiczeichner Nicolas Mahler entzückt mit Versen und Bildern
In diesem Jahr ist der Preis der Literaturhäuser, die renommierte Auszeichnung von elf assoziierten Instituten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, erstmals an einen Comiczeichner gegangen: Nicolas Mahler aus Wien. Das verdankt sich wohl vorrangig seinen bei Suhrkamp erschienenen Literaturadaptionen (Thomas Bernhard, Robert Musil, H. C. Artmann), doch mit einem Erfolgsfeld allein mag sich dieser nimmermüde Bildergeschichtenerzähler nicht begnügen, deshalb zeichnet er zudem essayistische, autobiographische oder experimentelle Comics für die Verlage Reprodukt, Luftschacht oder wieder Suhrkamp.
Und
Der Wiener Comiczeichner Nicolas Mahler entzückt mit Versen und Bildern
In diesem Jahr ist der Preis der Literaturhäuser, die renommierte Auszeichnung von elf assoziierten Instituten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, erstmals an einen Comiczeichner gegangen: Nicolas Mahler aus Wien. Das verdankt sich wohl vorrangig seinen bei Suhrkamp erschienenen Literaturadaptionen (Thomas Bernhard, Robert Musil, H. C. Artmann), doch mit einem Erfolgsfeld allein mag sich dieser nimmermüde Bildergeschichtenerzähler nicht begnügen, deshalb zeichnet er zudem essayistische, autobiographische oder experimentelle Comics für die Verlage Reprodukt, Luftschacht oder wieder Suhrkamp.
Und
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rechtzeitig zur Tournee als Preisträger der Literaturhäuser ist Mahler auch noch Dichter geworden. Zwar erschienen schon vor zwei Jahren in der Insel-Bücherei "Gedichte" aus seiner Feder, aber das waren Cartoons, die das Reimprinzip auf Bilder übertrugen: visueller Gleichklang statt phonetischem. Nunmehr aber ist ein wirklicher Gedichtband erschienen: "dachbodenfund", und zur Abwechslung wieder bei Luftschacht, dem jungen ambitionierten Wiener Kleinverlag, dem Mahler von Beginn an die Treue hält. Man höre also einmal hin, statt nur hinzusehen, zum Beispiel beim hier abgebildeten "Gratulantenpaar".
Was da so schön avantgardistisch klingt, ist nichts anderes als der Text eines Versteigerungskatalogs für altes Spielzeug, den Mahler übernommen und mit lyrisch anmutendem Zeilenfall versehen hat. 77 solcher Transformationen von Werbe- in Verstext gibt es im Buch, und dazu hat Mahler einige der beschriebenen Spielzeuge als Vignetten gezeichnet, nur durch rote Zusatzfarbe ergänzt, was ihnen zusätzliche Nostalgie verleiht, die der grundlegenden Melancholie der Gedichte zusätzlich zugutekommt. Aber Mahler weiß auch genau, wann es das Wort allein tut. Was gäbe es Herzzerreißenderes als "Zwerg Puck"?
grün
gelb
roter
filzanzug
gelbe
plüsch
mütze
langer
weißer
bart
stark
abgeliebt
Gut, dass man diesen traurigen Zwerg auf der Seite nicht auch noch sieht. Aber das, was man sieht, ist den Kauf des Büchleins allemal so wert wie die kluge Versidee.
ANDREAS PLATTHAUS
Nicolas Mahler: "dachbodenfund". Gedichte.
Luftschacht Verlag, Wien 2015. 96 S., Abb., geb., 14,50 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was da so schön avantgardistisch klingt, ist nichts anderes als der Text eines Versteigerungskatalogs für altes Spielzeug, den Mahler übernommen und mit lyrisch anmutendem Zeilenfall versehen hat. 77 solcher Transformationen von Werbe- in Verstext gibt es im Buch, und dazu hat Mahler einige der beschriebenen Spielzeuge als Vignetten gezeichnet, nur durch rote Zusatzfarbe ergänzt, was ihnen zusätzliche Nostalgie verleiht, die der grundlegenden Melancholie der Gedichte zusätzlich zugutekommt. Aber Mahler weiß auch genau, wann es das Wort allein tut. Was gäbe es Herzzerreißenderes als "Zwerg Puck"?
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roter
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gelbe
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Gut, dass man diesen traurigen Zwerg auf der Seite nicht auch noch sieht. Aber das, was man sieht, ist den Kauf des Büchleins allemal so wert wie die kluge Versidee.
ANDREAS PLATTHAUS
Nicolas Mahler: "dachbodenfund". Gedichte.
Luftschacht Verlag, Wien 2015. 96 S., Abb., geb., 14,50 [Euro].
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