eigenen Fotografien weist er darüber hinaus den Standpunkt Friedrichs während des Skizzierens nach; und er zeigt, in welchen Gemälden Friedrich die Eindrücke aus dem Harz später untergebracht hat. Die größte Überraschung ist die markante Felsgruppe im Vordergrund des Bilds "Der Watzmann": eine exakte Wiedergabe des "Trudensteins" im Harz. Ausgearbeitete Darstellungen Friedrichs vom Harz hingegen gibt es zu wenig, um einen ganzen Bildband zu füllen, weshalb Herrmann Zschoche zahlreichen anderen Malern, Dichtern und Denkern Raum gibt, die in jener Epoche die Region besucht und sich der Landschaft gewidmet haben.
Er zitiert reichlich Heinrich Heine und Hans Christian Andersen, in Passagen Goethe, Kleist und Schleiermacher. Und er präsentiert unter anderem Bilder von Ludwig Richter, Carl Blechen und Carl Gustav Carus. Unsere Abbildung zeigt Ernst Helbigs "Kreuz in romantischer Landschaft" aus dem Jahr 1859, dem die Ruine Rothenburg im Kyffhäusergebirge als Kulisse dient. Ernst Helbig kam 1802 in Stolberg am Harz zur Welt, studierte in den zwanziger Jahren an der Dresdner Akademie und war Schüler im Atelier von Johan Christian Dahl, bevor er sich 1830 in in Wernigerode als Landschaftsmaler niederließ. Von den Zeitgenossen vergessen, starb er 1866 verarmt im Mansfelder Siechenhaus.
F.L.
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"Caspar David Friedrich im Harz" von Herrmann Zschoche. Verlag der Kunst, Dresden 2000. 128 Seiten, 90 Abbildungen. Gebunden, 58 Mark. ISBN 9057051494.
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