Caspar David Friedrich, Der Watzmann
Katalog zur Ausstellung in der Alten Nationalgalerie, Museumsinsel Berlin 2004/2005. Hrsg.: Staatliche Museen Berlin
Hrsg. v. Birgit Verwiebe
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Der romantische BlickCaspar David Friedrich, der selbst nie in die Alpen gereist war, malte dieses eindrucksvoll aufragende Alpenpanorama in einem der größten je von ihm gewählten Formate nach Bildvorlagen. Der bezwingende Eindruck dieses gigantischen Gebirgsmassivs beruht gerade darauf, dass Friedrich sich gegen die zu seiner Zeit detailreich geschilderten klassizistischen Alpendarstellungen eines Ludwig Richters oder Joseph Anton Kochs stellte. Sein Ziel war, dem Betrachter den ins unermessliche gesteigerten Natureindruck jenseits von erfahrbarem Raum und Zeit als eine Vision des Universu...
Der romantische Blick
Caspar David Friedrich, der selbst nie in die Alpen gereist war, malte dieses eindrucksvoll aufragende Alpenpanorama in einem der größten je von ihm gewählten Formate nach Bildvorlagen. Der bezwingende Eindruck dieses gigantischen Gebirgsmassivs beruht gerade darauf, dass Friedrich sich gegen die zu seiner Zeit detailreich geschilderten klassizistischen Alpendarstellungen eines Ludwig Richters oder Joseph Anton Kochs stellte. Sein Ziel war, dem Betrachter den ins unermessliche gesteigerten Natureindruck jenseits von erfahrbarem Raum und Zeit als eine Vision des Universums zu vermitteln. Friedrichs Bild hat ein für die Geschichte Deutschlands exemplarisches Schicksal erfahren. Aus dem Besitz einer jüdischen Familie, die mit der Emigration nach 1933 auch zum Verkauf ihrer Güter gezwungen war, wurde es über Umwege von der Nationalgalerie Berlin erworben und nach der Restitution nun mit Unterstützung einer Privatbank wieder für dieses Museum zurückgekauft. Aus diesem Anlass soll das Bild mit Werken der Zeit im Zentrum einer Ausstellung gezeigt werden, die ab Oktober in der Alten Nationalgalerie Berlin und danach in München zu sehen sein wird. Neben Beiträgen zu kunsthistorischen, naturwissenschaftlich-philosophischen und maltechnischen Zusammenhängen wird die besondere Geschichte dieses Bildes in einem Text der Staatsministerin für Kultur und Medien, Christina Weiss, gewürdigt.
Caspar David Friedrich, der selbst nie in die Alpen gereist war, malte dieses eindrucksvoll aufragende Alpenpanorama in einem der größten je von ihm gewählten Formate nach Bildvorlagen. Der bezwingende Eindruck dieses gigantischen Gebirgsmassivs beruht gerade darauf, dass Friedrich sich gegen die zu seiner Zeit detailreich geschilderten klassizistischen Alpendarstellungen eines Ludwig Richters oder Joseph Anton Kochs stellte. Sein Ziel war, dem Betrachter den ins unermessliche gesteigerten Natureindruck jenseits von erfahrbarem Raum und Zeit als eine Vision des Universums zu vermitteln. Friedrichs Bild hat ein für die Geschichte Deutschlands exemplarisches Schicksal erfahren. Aus dem Besitz einer jüdischen Familie, die mit der Emigration nach 1933 auch zum Verkauf ihrer Güter gezwungen war, wurde es über Umwege von der Nationalgalerie Berlin erworben und nach der Restitution nun mit Unterstützung einer Privatbank wieder für dieses Museum zurückgekauft. Aus diesem Anlass soll das Bild mit Werken der Zeit im Zentrum einer Ausstellung gezeigt werden, die ab Oktober in der Alten Nationalgalerie Berlin und danach in München zu sehen sein wird. Neben Beiträgen zu kunsthistorischen, naturwissenschaftlich-philosophischen und maltechnischen Zusammenhängen wird die besondere Geschichte dieses Bildes in einem Text der Staatsministerin für Kultur und Medien, Christina Weiss, gewürdigt.