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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ulrich Peltzers Schreiben hat sich gewandelt, behauptet Hans-Peter Kunisch, und ist vom melancholischen Selbsterkundungsdrang des Autors angetan, der sich für ihn in einer komplexeren Schreibweise niederschlägt. Dieses neue nachdenklichere Schreiben hat für ihn schon mit dessen letztem Roman "Alle oder keiner" eingesetzt, der sich mit der "Vergreisung der Post-68er" befasste. Im neuen Roman geht es Kunisch zufolge um die Erkundung der 70er Jahre, auch wenn der Roman heute, im Jahr 2001, rund um den 11. September spielt - und zwar parallel in Berlin, Neapel und New York, wohin es den Ich-Erzähler wegen einer frischen Verliebtheit und zur Erkundung seiner familiären Vorgeschichte nach dem Tod des Vaters zieht. Peltzers Melancholie sei eine gewisse Eleganz zu eigen, findet Kunisch, eine Aufmerksamkeit für Details und eine gleichbleibende leichte Temperiertheit. Allerdings kann ihn die eingeflochtene Parallelgeschichte in Neapel nicht überzeugen, außerdem ist dem Erzähler mit den Attentaten vom 11. September die Wirklichkeit in die Quere gekommen, worauf der Autor auch erzählerisch reagiert, wie Kunisch berichtet: er bricht die Erzählung zunächst ab, um sie dann später trotz der Ereignisse zu ihrem vorgesehen Ende zu führen, was auf den Rezensenten aufgesetzt und künstlich wirkt.