- auch die Gliederung. Unstrukturiert plätschert der Text zuweilen dahin, so üppig wie die Stuttgarter Quellen, aber halt selten gefasst. Schon die Römer bauten hier Thermalbäder, und im Mittelalter soll es vier öffentliche Badestuben gegeben haben. Im Buch finden sich Stiche und Zeichnungen früher Baderiten sowie Fotos der aktuellen Frei-, Hallen- und Mineralbäder, denn ein bisschen ist das in Zusammenarbeit mit den Kur- und Bäderbetrieben Stuttgart erschienene Buch auch ein Werbeträger. Tatsächlich dürfte bis heute nicht vielen bekannt sein, dass die schwäbische Landeshauptstadt eine veritable Bäderstadt ist, wenngleich der Zusatz "Bad" nur für den Ortsteil Cannstatt gilt. Vielleicht könnte das Mineralbad Leuze noch heute werben wie vor fast hundert Jahren: "Sie haben es nicht nötig, in teure Bäder zu reisen!", das Wasser hier sei so wirksam wie in Kissingen, Nauheim und Kreuznach. Diese Annoncen hätten, so die Autoren, bewusst auf die hiesige Bevölkerung gezielt, denn "welches Schwabenherz schlägt da nicht höher, wenn man sparen kann".
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"Bäderstadt Stuttgart. Geschichte, Kultur und modernes Bäderleben" von Harald Schukraft und Wolfgang Kress. Markstein Verlag, Filderstadt 2006. 136 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 24,90 Euro. ISBN 3-935129-26-2.
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