Aus dem Leben eines kleinen Mannes

Episodenroman

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Der 46-jährige Karl Bauer ist Finanzbeamter, Hobbykegler bei den "Flachlegern" und passionierter Kleinwagenfahrer. Er lebt mit seiner Frau Marianne in einem gemütlichen Reihenhaus in Billerbeck, einer beschaulichen Kleinstadt im Münsterland. Eigentlich hat er alles, was man zum Glück braucht, wenn man einmal von seinem permanenten Haarausfall und dem unförmigen Körper absieht. Doch in Karl herrscht nicht nur der ständige Drang nach Erfüllung, Abenteuer und dem wahren Leben, sondern auch der innige Wunsch danach, seinem Dasein, welches er als beengt, unerfüllt und ereignislos empfindet...

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Bewertung von MostWanted aus Coesfeld

13.01.2011

Swen Artmann wird für sein Erstlingswerk definitiv keinen Literaturpreis bekommen. Er wird auch keinen Weltbestseller landen oder einen deutschlandweiten Verkaufserfolg schaffen - dafür fehlt ihm und seinem Buch die Werbung und die professionelle Vermarktung. Ich bin mir aber sicher, dass … Mehr Swen Artmann wird für sein Erstlingswerk definitiv keinen Literaturpreis bekommen. Er wird auch keinen Weltbestseller landen oder einen deutschlandweiten Verkaufserfolg schaffen - dafür fehlt ihm und seinem Buch die Werbung und die professionelle Vermarktung. Ich bin mir aber sicher, dass das Buch die Chance hat, regional ein Erfolg zu werden. Das Buch tritt unaufgeregt, menschlich und entspannt an, um Menschen mit Alltagsgeschichten für einige Stunden aus ihrem Alltag zu reißen. Und das gelingt prächtig. Das Buch beschreibt auf humorvolle Weise einen 46-jähigen Finanzbeamten aus Billerbeck/NRW, der sich den Luxus gönnt, nach Höherem und Größerem zu trachten. Er gönnt sich zudem den Luxus, eine leicht verschobene Selbstwahrnehmung zu haben und zudem mit seinem Leben nicht wirklich zufrieden zu sein, obschon er eigentlich alles hat. Und so erlebt dieser Karl Bauer verschiedenste Episoden und Geschichten, die ihn oft als faktischen Verlierer, zudem aber auch immer wieder als moralischen Gewinner outen. Die einzelnen abgeschlossenen Storys sind teilweise hervorragend recherchiert, sehr dicht an der Realität und überaus komisch und tragisch zugleich. Karl Bauer ist ein Kerl, wie er auch als Nachbar neben einem leben könnte, und wahrscheinlich kennt jeder in seinem Umfeld einen Karl Bauer, wenn er nicht sogar bei sich selbst Anteile dieses herzlichen Hauptdarstellers entdeckt. Diese Tatsache macht es ungemein einfach, diesen Typen zu mögen. Der Autor hat keinen Druck, da er sein Werk im Selbstverlag veröffentlicht hat. Er kann machen, was er will, und ob er nun einen Nachfolger für dieses Buch schreibt und wann er das tut, liegt ausschließlich an ihm selbst. Und das ist der Vorteil, wenn man keine fordernde Industrie im Rücken hat. Man merkt dem Buch an, dass der Autor, besonders während der letzten Kapitel, Spaß am Schreiben hatte. Und dieser Spaß, diese Freude überträgt sich eins zu eins auf den Leser, so dass man sich nach dem Lesen dieses 224-starken Buches entspannt und mit einem lachenden und einem weinenden (gerührten) Auge zurücklehnt und sich einfach nur gut fühlt. Sollte Artmann an sein zweites Buch mit einer ähnlichen Freude herangehen, wie er sie scheinbar während der letzten 100 Seiten gehabt hat, kann man fast erwarten, dass die Fortsetzung noch besser, sicherer und souveräner wird. Für ein Erstlingswerk, welches ohne Lektorat und Verlag in Eigenregie entstanden ist, macht dieses Buch einen sehr guten Eindruck. Artmann ist kein Genie, er ist kein Wunderkind und er ist auch nicht die Entdeckung des Jahres. Aber er hat Talent, Fantasie, Schreiblust und einen guten Riecher für wahre, nachvollziehbare Gefühle, Charaktere und Geschichten - und er schreibt weil er will, nicht, weil er muss! Weniger

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Bewertung von R. Schneider aus Recklinghausen

12.01.2011

Dieses Buch ist durchaus lesenswert, wenn es meinen Ansprüchen an wirklich gute und wertvolle Literatur auch nicht wirklich genügt. Dafür ist "Aus dem Leben eines kleinen Mannes" nicht groß, nicht tief und nicht einzigartig genug. Artmann schafft es jedoch, dass man … Mehr Dieses Buch ist durchaus lesenswert, wenn es meinen Ansprüchen an wirklich gute und wertvolle Literatur auch nicht wirklich genügt. Dafür ist "Aus dem Leben eines kleinen Mannes" nicht groß, nicht tief und nicht einzigartig genug. Artmann schafft es jedoch, dass man genau diese Meinung für die Dauer eines Buches vergisst, d.h.: Ich habe das Buch gerne und auch mit viel Vergnügen gelesen, kann aber jetzt nicht genau sagen, warum eigentlich. Artmann schreibt zweifelsohne interessant, und ihn als talentfrei zu bezeichnen, wäre sicherlich eine unverschämte Lüge. Ein wahrer Wortkünstler, ein Zauberer der Bilder und souveräner Formulierer ist er jedoch nicht. Ich sehe ihn eher als Beobachter, als Verkäufer, als Darsteller kleiner Geschichten, die gut aufgebaut und durchdacht sind. Es fehlt mir hier und da aber oft an der wahren emotionalen Tiefe. Gefühle werden oft nur angedeutet, ohne detailliert beschrieben zu werden. In manchen Momenten wirken mir die Akteure noch zu blass und schemenhaft. Ich verlange von einem allwissenden Erzähler, der zudem noch im Präsens schreibt, in der heutigen Zeit dichtere und extremere Beschreibungen der Innenleben der Protagonisten. Ich will mich nicht fragen müssen: Na, wie fühlt der Held sich jetzt wohl? Nein, ich will die Gefühle drastisch vorgesetzt bekommen, um sie nachvollziehen zu können, um mich wirklich mit den Personen zu identifizieren. Artmann provoziert Gefühle beim Leser, das kann ich nicht leugnen. Und diese Gefühle sind positiv. Am Ende mag man Karl Bauer, man mag den Autor, man will den zweiten Teil lesen, und mit seinem eigenen Leben ist man irgendwie auch versöhnt. Mir persönlich sind Bücher jedoch lieber, die nicht positiv enden, die Fragen offenlassen, die den Leser verwirren und fordern. Artmann hat ein Buch für normale, einfache Menschen geschrieben, die gerne lachen, gerne mitleiden, gerne auch mal ein wenig schadenfroh sind, im Herzen an das Gute in jedem Erdenbewohner glauben und am Ende ein Happy End haben wollen. Dieses Buch ist nichts für wahre Literaturliebhaber, Literaturkenner und die Genießer gemeißelter Wort- und Satzkunstwerke, wo jede einzelne Silbe es wert ist, gerühmt und gepriesen zu werden. Dieses Buch hat dennoch seine Daseinsberechtigung, und ich wiederhole mich gerne: Ich habe es auch wirklich mit Vergnügen gelesen. Dieses Buch war für mich wie - Urlaub vom Lesen. Zusammenfassend lässt sich hier sagen: Artmann hat nicht nur das Talent, sondern auch die Fantasie dazu, ein erfolgreicher Autor für "normale Leser" zu werden. Dieses Buch ist der beste Beweis dafür. Wahre Kunstkenner und Liebhaber des perfekten Sprachstils wird er wohl niemals erreichen - doch das dürfte den Leuten, die bei den schönen Geschichten von Karl Bauer, Herbert, Stephan und Marianne träumen, lachen, weinen und fühlen können, relativ egal sein - und Artmann auch! Weniger

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Bewertung von Mela Nie aus Wennigsen

22.03.2021

Karl Bauer und ich, das wirkte zu Beginn des Buches noch ein wenig wie Tag und Nacht. Ich habe sehr viel gelacht, aber der Protagonist war mir anfangs nicht sonderlich sympathisch. Das änderte sich beim Lesen und schon am Ende von ersten Teil war ich ein kleiner Fan. Ich bin glücklich, … Mehr

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