vergangenen Herbst erschienen: "Alltagstrott mit Augenzwinkern". Beherzt macht sich die Autorin an alle Themen, die ihr während eines Tages, eines Jahres einfallen. Tiere im Garten, Novembersonne, Weihnachtsschmaus, Seniorennachmittag und leuchtende E nkelkinderaugen - es gibt nichts, was Hannelore Tust nicht zu einem lyrischen Erguß hinrisse.
Die Länge der Gedichte ändert sich dabei, das Reimschema weniger. Hannelore Tust liebt den Paar- und den Wechselreim. Beispiele:
"Wann findet die Bescherung statt?
Die Hausfrau fühlt sich schon recht matt"
(aus: "Weihnachten der Hausfrau").
Oder, bei diesen Zeilen springt der Reim:
"Könnte derzeit Ordnung schaffen
in den Schränken rundumher,
oder auch die Wäsche raffen
oder bügeln oder mehr ... "
(aus: "Bis das Wasser kocht").
Auch wenn es nicht die hohen, hehren Themen sind, die die gebürtige Castrop-Rauxelerin in ihren Versen um- und beschreibt, so geben sie doch alle eine typische Stimmung wieder: Freude über den Frühling, Ärger über allzuviel Hausarbeit oder Trübsal über die Schlechtigkeit der Welt. Doch nie verzehrt sie sich in Gram. In einem zweiten Buch kommen noch mehr Leverkusener zu Wort. In dem Bändchen:"Unter die Schulbank geschaut", erinnern sich neben Hannelore Tust, Herta Seeha usen und Nikolai Bursian an die Schulzeit. Auch eine Autorin aus Leichlingen, Eleonore Angermüller, hat sich erinnert. Heiteres, Besinnliches, Trauriges und Schönes steckt in diesen Ausflügen in die Kindheit. Denn alle, die an ihre Jugend zurückdenken, gehören heute zu den Seniorinnen und Senioren. Ihre Schulzeit lag zwischen 1930 und 1940. - Beide Bücher sind im Buchverlag Andrea Schmitz erschienen.
(Kölner Stadtanzeiger Nr. 3 4./5. Januar 1992)