
Abessinische Chronik
Roman. Aus d. Niederländ. v. Barbara Heller
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LangtextIn einem kleinen Dorf in Uganda wächst Anfang der Siebzigerjahre der junge Mugezi bei seinem Großvater, dem Dorfältesten, und dessen Schwester Oma, der Hebamme des Dorfes, auf. Für ihn ist es die glücklichste Zeit seines Lebens, denn als Omas Assistent wird er nicht nur mit den Gebräuchen der Geburtshilfe vertraut, sondern lernt bereits eine Menge über die Geheimnisse der körperlichen Liebe. Mugezis Vater Serenity und seine Mutter Nakkazi sind mit den anderen Geschwistern in die Stadt gezogen. Sie führen eine Ehe, die schon früh unter keinem guten Stern stand auch weil Nakkaz...
LangtextIn einem kleinen Dorf in Uganda wächst Anfang der Siebzigerjahre der junge Mugezi bei seinem Großvater, dem Dorfältesten, und dessen Schwester Oma, der Hebamme des Dorfes, auf. Für ihn ist es die glücklichste Zeit seines Lebens, denn als Omas Assistent wird er nicht nur mit den Gebräuchen der Geburtshilfe vertraut, sondern lernt bereits eine Menge über die Geheimnisse der körperlichen Liebe. Mugezis Vater Serenity und seine Mutter Nakkazi sind mit den anderen Geschwistern in die Stadt gezogen. Sie führen eine Ehe, die schon früh unter keinem guten Stern stand auch weil Nakkazi, eine ehemalige Nonne, die das Kloster wegen ihres Hangs zur Gewalttätigkeit verlassen musste, nur in Ausnahmefällen für Sex zur Verfügung steht und deshalb den Spitznamen Hängeschloss trägt. Als der Bürgerkrieg seine Schatten auf das kleine Dorf wirft, sind für Mugezi die schönen Zeiten vorbei: Er muss zu seinen Eltern in die Stadt. Und das Leben in Kampala ist hart. Mugezi obliegt die Aufsicht seiner Geschwister der kleinen Scheißer, wie er sie nennt, weil sich seine Pflichten vor allem im Abputzen von Hintern erschöpfen. Doch weder mit dieser geruchsintensiven Arbeit noch mit seiner Rolle als Sündenbock, die ihn fast täglich mit Nakkazis berüchtigter Guavenpeitsche in Berührung kommen lässt, will er sich abfinden. Er sinnt auf Rache und sucht sich in dem jüngst an die Macht gekommenen Diktator Idi Amin einstweilen ein Vorbild. In den Wirren des Bürgerkriegs, der Uganda ins Chaos stürzt und es zu der abyssischen Region, dem Land des Abgrunds, macht, das Serenity gern Abessinien nennt -, verliert Mugezi schließlich fast alles, was ihm lieb war. Doch er hat gelernt, sich durchzuschlagen und das kann er noch einmal unter Beweis stellen, als es ihn eines Tages weg von seiner zerstörten Heimat nach Amsterdam zieht ...