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Auf rund 340 detailreichen, farbigen Karten werden Schauplätze und Reisewege aus Karl Mays Erzählungen vorgestellt. Viele Stadtpläne und historische Abbildungen bereichern den Atlas. Die Geschichte der Indianer und des Osmanischen Reiches finden sich ausführlich dokumentiert; ebenso alle wichtigen Stationen aus Mays Leben, vom sächsischen Erzgebirge bis zu den späten großen Reisen. Blattübersichten und Register garantieren einen schnellen Zugriff auf gesuchte Handlungsorte aus allen fünf Kontinenten; das Inhaltsverzeichnis nennt die zu den jeweiligen Karten gehörenden Bände der Gesammelten…mehr

Produktbeschreibung
Auf rund 340 detailreichen, farbigen Karten werden Schauplätze und Reisewege aus Karl Mays Erzählungen vorgestellt. Viele Stadtpläne und historische Abbildungen bereichern den Atlas. Die Geschichte der Indianer und des Osmanischen Reiches finden sich ausführlich dokumentiert; ebenso alle wichtigen Stationen aus Mays Leben, vom sächsischen Erzgebirge bis zu den späten großen Reisen. Blattübersichten und Register garantieren einen schnellen Zugriff auf gesuchte Handlungsorte aus allen fünf Kontinenten; das Inhaltsverzeichnis nennt die zu den jeweiligen Karten gehörenden Bände der Gesammelten Werke. Der Autor Hans-Henning Gerlach veröffentlichte mehrere international ausgezeichnete Lexika und Atlanten zur Post- und Eisenbahngeschichte.
Autorenporträt
Karl May (1842-1912) war das fünfte von 14 Kindern einer armen Weberfamilie aus Ernstthal/Sachsen. Vom Studium am Lehrerseminar wurde er zunächst ausgeschlossen, nachdem er Kerzenreste unterschlagen hatte. Später konnte er die Ausbildung fortsetzen, arbeitete nur 14 Tage in seinem Beruf, bevor er wieder des Diebstahls bezichtigt und von der Liste der Kandidaten gestrichen wurde. Wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei wurde er in den Jahren darauf immer wieder verhaftet und monatelang festgesetzt. Die Jahre zwischen 1870 und 1874 verbrachte er im Zuchthaus Waldheim. Erst viele Jahre nach dem Erscheinen des akribisch recherchierten Orientzyklus reiste Karl May tatsächlich in den Orient. Karl May war lange Zeit einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Er starb1912 in Radebeul.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.1997

Phantastische Abenteuer im Planquadrat

Schott el Dscherid, Helmers Home, Edirne, Nugget Tsil - das Lasso, mit dem Karl May seine Leser einfängt, ist von der Magie der Ortsnamen durchtränkt. Erst reizt der ferne Klang der reinen Lautfolge, dann die Fata Morgana der Bilder, die im Erzählen die Namen füllt. Noch der erwachsene Karl-May-Leser memoriert die Ortsnamen mit der gleichen Zuverlässigkeit, mit der er die Sure der Nachnamen Hadschi Halef Omars herbetet. Wie bei Stevenson aus der Karte der Schatzinsel der gesamte Roman aufsteigt, so sind bei Karl May die Schauplätze und Landschaften nicht lediglich Hintergrund, sondern Teil der Abenteuer. Was wäre der Überfall der Komantschen auf die Apachen ohne die genaue Kenntnis des Talkessels, in dem er stattfindet? Was die Jagd nach dem Schut ohne die Verstecke und Hinterhalte von den Wadis der Wüste bis zum wilden Kurdistan? Karl May mag als Erzähler ein delirierender Phantast sein, doch in diesem Phantasten steckte ein Landvermesser, der noch die fernsten Fluchtlandschaften exakt lokalisierte und mit dem Schein der Erreichbarkeit umgab. Wer als Junge den Tod Winnetous beweint hat, der wird sich kaum über die Selbstverständlichkeit wundern, mit der das Register des jüngst erschienenen "Karl-May-Atlas" ihn bei der Suche nach Winnetous Grab auf das Planquadrat B 2 der Karte von Montana, Idaho und Wyoming auf Seite 239 verweist. Die meisten Karten und Pläne in diesem Atlas sind nach den geographischen Materialien erstellt, die Karl May bei der Abfassung seiner Romane benutzte. Wenn irgendwo, so hat es hier, wo neben dem Flußlauf des Tigris eine gestrichelte Linie den Erkundungsritt Kara ben Nemsis bei der Schlacht im Tal der Stufen nachzeichnet, seinen guten Sinn, daß die Erläuterungen eines Kartenwerks "Legende" heißen. Glaube aber niemand, hier würden die Grenzen zwischen Dichtung und Wahrheit unzulässig verwischt. Das alte "Stambul"-Rätsel der Namensmythologie Karl Mays findet vielmehr eine betont sachliche, prosaische Auflösung. Im Jahre 1874 forderte der eben gegründete Weltpostverein alle Mitgliedstaaten, die nicht das lateinische Alphabet benutzten, auf, die Ortsnamen auch in lateinischer Schrift im Poststempel anzubringen. Für eine kurze Zeit wurde dadurch Istanbul amtlich verballhornt, und es entstand der Titel "Von Bagdad nach Stambul", in dessen Metrik so verlockend das Echo galoppierender Hufe vibriert. Man findet im Karl-May-Atlas auch die Herkunftswelt des Autors minuziös dokumentiert: Waldenburg, Kötzschenbroda, Radebeul-Weintraube. Zu ihrem vollen Recht aber kommt die Phantasie erst im Blick auf den schmalen Strich, der durch die Wüste führt. (Hans-Henning Gerlach: "Karl-May-Atlas". Karl-May-Verlag, Bamberg und Radebeul 1997. 432 S., geb., 79,- DM.) lm

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