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Barbara Bronnen nimmt uns mit auf eine literarische Entdeckungsreise durch eine der schönsten Landschaften Europas. Die Toskana ist der Schriftstellerin seit vielen Jahren zur zweiten Heimat geworden: Sie liebt das Land und seine Bewohner und ist eine intime Kennerin seiner Kultur und Literatur. Die Reise führt uns von Florenz nach Volterra, nach San Gimignano, Siena und Lucca, vorbei an Zypressen- und Olivenhainen, durch Weinberge und romantische Dörfchen. Unterwegs leisten uns berühmte Autoren und Künstler aus allen Epochen Gesellschaft: Dante, Boccaccio, Machiavelli, Heinrich Heine, Hermann…mehr

Produktbeschreibung
Barbara Bronnen nimmt uns mit auf eine literarische Entdeckungsreise durch eine der schönsten Landschaften Europas. Die Toskana ist der Schriftstellerin seit vielen Jahren zur zweiten Heimat geworden: Sie liebt das Land und seine Bewohner und ist eine intime Kennerin seiner Kultur und Literatur.
Die Reise führt uns von Florenz nach Volterra, nach San Gimignano, Siena und Lucca, vorbei an Zypressen- und Olivenhainen, durch Weinberge und romantische Dörfchen. Unterwegs leisten uns berühmte Autoren und Künstler aus allen Epochen Gesellschaft: Dante, Boccaccio, Machiavelli, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Ezra Pound, Niki de Saint Phalle, Umberto Eco, Antonio Tabucchi u.v.a.
Autorenporträt
Bronnen, Barbara
Barbara Bronnen, in Berlin geboren, aufgewachsen in Österreich, studierte Germanistik und Philosophie in München, wo sie als freie Autorin lebt. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Features veröffentlicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.02.2012

Reisebuch

Ab in
den
Süden
Der Sommer lässt noch
ein Weilchen auf sich
warten. Ein paar sonnige
Reisebücher sind schon da
Es ist nicht immer brütend heiß in Apulien. Der alte Mann, den Giovanni Troilo auf dem knorrigen Stamm eines Olivenbaums sitzend fotografiert hat, trägt eine Mütze mit Ohrenklappen. Wenige Seiten weiter hockt ein Mann mit einem Akkordeon auf einem Klappstuhl am Straßenrand, er steckt in einer Lederjacke. Aber hinter ihm glitzern die Wellen des Meeres im Glanz der Sonne. Das Licht, die Farben: Man kann sich unmöglich vorstellen, dass diese Aufnahme an der Ostsee gemacht wurde. Und Ohrenklappen rauf oder runter: Olivenbäume wachsen nun einmal nicht am Polarkreis.
Das bemerkenswerte an Troilos Fotografien ist: Die wenigsten sind im Hochsommer aufgenommen, die meisten zeigen das Warten auf heiße Tage oder deren Nachglimmen. Aber in den Bildern steckt so viel Süden, dass sie zwar die Hitze, aber nie die Wärme dieses Landstrichs ganz abstreifen können. Katja Büllmann bringt einem in dem Band „Apulien“, zu dem Giovanni Troilo Fotos beigesteuert hat, einige Bewohner dieser Ecke Italiens nahe. Das verstärkt den wohligen Eindruck: einfach hinausgehen, mit den Menschen reden, dazu muss es schlicht wärmer sein als dieser Tage in Deutschland.
Auch Barbara Bronnen führt einen schreibend schnurstracks in den italienischen Sommer hinein, sie tut es in der Toskana. In Prato macht sie „die hellste, luftigste Piazza von ganz Italien“ aus. Sie hält hier an, anders als die meisten Reisenden und Urlauber; gemeinsam mit dem imaginierten Gefährten, den Bronnen sich gewählt hat für ihr doppeldeutig betiteltes Buch „Toskana. Ein Reisebegleiter“: den Dichter des „Decamerone“, Giovanni Boccaccio. Bronnen verwebt, in der Beobachtung und in den Gesprächen mit dem toten Vorbild, Orte, Biographien, Historie und Gegenwart. Selbst die Melancholie ist bei ihr auf eine mediterrane Art leichtfüßig.
„Dem Süden verschwistert“ sind auch die literarischen Streifzüge durchs Engadin, die Adrian Stokar unternimmt. Der Band ist im Rotpunktverlag erschienen, der es in seinen Wanderbüchern immer wieder aufs Neue bestens versteht, das Prosaische und das Poetische zu vereinen, das Praktische mit dem Phantasievollen. Nicht selten ist es die Literatur, die ins Gebirge lockt. Auch wenn Karl Kraus im Buch ätzt: „Am Alpenglühn entflammen keine Lichter. / Vor höherm Berg gibts nur geringe Dichter.“ Eine von Schmetterlingen durchflatterte Natur- und Kulturlandschaft entdeckt Stokar seinen Lesern, gräbt sie also schon einmal frei von Eis und Schnee. Freundlicher ist das Klima entlang der „Sonnenstraße“ oder Ruta del Sol. Frank Gaudlitz hat die Piste in Schwarz-Weiß fotografiert und die ernsten Menschen, die an ihr leben, in Farbe. Am Ende der Tour durch Kolumbien, Ecuador und Peru steht beim Betrachter die Erkenntnis: Weniger Sonne im Gemüt ist selten wo, mag sie auch noch so häufig entlang der Ruta del Sol scheinen. Eine Radreise durchs erhitzte Australien hat derweil René Rusch dokumentiert in seinem Fotobuch „Mitten durch!“. Im Fall dieser in warmen Farben schwelgenden Bilder muss man sich nicht einmal mit der Vorfreude begnügen. In Australien kann man ihn sofort haben, den Sommer. STEFAN FISCHER
BARBARA BRONNEN: Toskana. Ein Reisebegleiter. Insel Verlag, Berlin 2011. 214 Seiten, 10 Euro.
KATJA BÜLLMANN: Apulien. Typen, Träumer, Lebenskünstler. Corso Verlag, Hamburg 2011. 128 Seiten, 22,90 Euro.
FRANK GAUDLITZ: Sonnenstraße. La Ruta del Sol. Verlag Hatje Cantz, Ostfildern 2011. 208 Seiten, 39,80 Euro.
RENÉ RUSCH: Mitten Durch! Australien – Roadmovie in Standbildern. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2011. 176 Seiten, 34 Euro.
ADRIAN STOKAR: Dem Süden verschwistert. Literarische Wanderungen im Oberengadin. Rotpunktverlag, Zürich 2011. 328 Seiten, 29 Euro.
Nebensaison in Apulien. Und doch steckt jede Menge Süden und eine wohlige Wärme in dem Bild. Foto: Giovanni Troilo
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