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In neun Frauenporträts zeichnet die Schwägerin des Dalai Lama ein authentisches Bild der tibetischen Gesellschaft vor der Besetzung durch China.
Nomadin in der Grassteppe, Nonne aus tiefem inneren Wunsch, Adlige mit Korallen und Türkisen, Bäuerin in der weiten kargen Hochebene - wie lebten die Frauen in Tibet, bevor die Chinesen das Land besetzten? Die Schwägerin des Dalai Lama hat die Lebensgeschichten von neun Tibeterinnen aufgezeichnet. Die faszinierenden Lebenswege zeigen die Stärke von Tibets Frauen, ihre wichtige Stellung in der Feudalgesellschaft und die aus uralten Zeiten…mehr

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Produktbeschreibung
In neun Frauenporträts zeichnet die Schwägerin des Dalai Lama ein authentisches Bild der tibetischen Gesellschaft vor der Besetzung durch China.
Nomadin in der Grassteppe, Nonne aus tiefem inneren Wunsch, Adlige mit Korallen und Türkisen, Bäuerin in der weiten kargen Hochebene - wie lebten die Frauen in Tibet, bevor die Chinesen das Land besetzten? Die Schwägerin des Dalai Lama hat die Lebensgeschichten von neun Tibeterinnen aufgezeichnet. Die faszinierenden Lebenswege zeigen die Stärke von Tibets Frauen, ihre wichtige Stellung in der Feudalgesellschaft und die aus uralten Zeiten überlieferten Traditionen. Und sie zeugen von einem friedlichen und harmonischen Leben aus vergangenen Tagen und von Tibets einzigartiger Kultur und Religion.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.01.2008

Da sah die Welt die Folgen schon

Namgyal Lhamo Taklha, eine Schwägerin des derzeitigen Dalai Lama, sammelt auf der Suche nach dem traditionellen, alten und authentischen Tibet lebensgeschichtliche Erzählungen von Exiltibetern. Die neun Frauenporträts, die von Nonnen über Nomadinnen und Bäuerinnen bis hin zu Adeligen reichen, entstanden bei Gesprächen der Autorin mit anderen Pilgerinnen beim rituellen Rundgang um den Haupttempel und Palast des Dalai Lama im indischen Dharamsala. Die Erzählungen, die mit einem leisen Anklagecharakter die chinesische Indoktrinierungsgeschichte reflektieren, dokumentieren ein verschwindendes kulturelles Erbe im Gefüge der modernen chinesischen Kultur. Sie geben Einblicke in Tibets Brauchtum wie etwa die traditionell mit Tränen einhergehenden, oft bereits im Kindesalter aufgrund astrologischer Berechnungen arrangierten Hochzeiten, Klosterkulturen, den buddhistischen Festkalender und durch die Topographie des Hochlands bedingten nomadischen Lebensentwürfe. Die chinesische Okkupationserfahrung dient als Fluchtpunkt der Erzählungen, einen allen Geschichten gemeinsamen biographischen Bruch markiert der infolge des Volksaufstands und blutiger Unruhen in Lhasa 1959 einsetzende Massenexodus von achtzigtausend Tibetern in die freie Welt. Die von Spiritualität durchdrungenen, an pastorale Idyllen erinnernden Biographien der von Bildung unverblendeten Tibeterinnen scheinen bei aller berechtigten Kritik an der Unrechtmäßigkeit der chinesischen Invasion oder der irreparablen Verluste durch die auch in Tibet wütende Kulturrevolution die traditionellen patriarchalischen Strukturen und weiblichen Tugendmodelle Tibets, die Praxis der Polygamie oder religiöse Diskriminierungsformen nur oberflächlich zu hinterfragen. Da aber das ideale, im Nachhinein verklärte vormoderne Tibet in erster Linie als Idee der Exiltibeter existiert, trägt auch diese Ethnographie nur bedingt zu einem Tibet-Bild jenseits populärer Mythen bei. Über die zuweilen redundante, bloße biographische Aneinanderreihung althergebrachter Lebenswelten und Lebenswege hinaus hätte sich der Leser - das einleitende Kapitel der Autorin ist etwas knapp geraten - eine abschließende kulturhistorische Analyse des emanzipatorischen Status quo der Töchter Tibets erwünscht.

sg

"Die Frauen von Tibet" von Namgyal Lhamo Taklha. Nymphenburger Verlag, München 2007. 288 Seiten. Gebunden, 19,90 Euro.

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