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Der neunjährige Mücke wird von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Sein Vater Tekin Kurtulus stößt in seiner Verzweiflung wilde Drohungen gegen den Unfallfahrer Berger aus. Kurz darauf wird auf Berger ein Anschlag verübt. Der Verdacht fällt schnell auf Mückes Vater. Rechtsanwalt Ingo Lenßen beginnt sofort mit den Recherchen, denn Tekin ist ein ehemaliger Kollege und Mücke sein Patenkind. Nach dem Aus für seine Fernsehserie "Lenßen & Partner" hat Rechtsanwalt Ingo Lenßen gemeinsam mit seiner Frau, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, den TV-Film um diesen sehr persönlichen…mehr

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Produktbeschreibung
Der neunjährige Mücke wird von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Sein Vater Tekin Kurtulus stößt in seiner Verzweiflung wilde Drohungen gegen den Unfallfahrer Berger aus. Kurz darauf wird auf Berger ein Anschlag verübt. Der Verdacht fällt schnell auf Mückes Vater. Rechtsanwalt Ingo Lenßen beginnt sofort mit den Recherchen, denn Tekin ist ein ehemaliger Kollege und Mücke sein Patenkind. Nach dem Aus für seine Fernsehserie "Lenßen & Partner" hat Rechtsanwalt Ingo Lenßen gemeinsam mit seiner Frau, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, den TV-Film um diesen sehr persönlichen Fall produziert. Das Familienprojekt wird außerdem von Lenßens Sohn Bosse ergänzt, der in der Rolle des Mücke zu sehen ist. Obwohl der stets reißerische Pseudo-Doku-Look der Lenßen-Geschichten sicher nicht jedermanns Sache ist, lief der Film Anfang 2011 recht erfolgreich im Vorabendprogramm. Fazit: Wer die Serie mochte, wird auch Gefallen an dem Lenßen-Krimi in Spielfilmlänge haben.
Autorenporträt
Ingo Lenssen, Jahrgang 1961, studierte Rechtswissenschaft und Europawissenschaften und ist seit 1990 als Anwalt tätig. In seiner Kanzlei in Bodman-Ludwigshafen ist er als Fachanwalt für Strafrecht sowie im Bereich des Familien- und Erbrechts tätig. Bekannt wurde er als Schauspieler der TV-Serie Lenßen & Partner auf SAT.1.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015

Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt

Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.

Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.

Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.

"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?

VERENA LUEKEN

Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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