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Als strahlender Held ging er davon, als Wrack kommt er zurück. Der Krieg hat ihn kaputt gemacht. 1917 zieht Rannulph Junuh (Matt Damon) in den ersten Weltkrieg um den jungen Männer von Savannah, Georgia eine Leitfigur zu sein. Was er erlebt läßt das Idol der Stadt jedoch fast durchdrehen. Naiv war er als er ging, auch er erwartete eher ein Abenteuer und musste erkennen, dass der Krieg nichts abenteuerliches, sondern nur etwas selbstmörderisches an sich hat. Zu viele hat er sterben sehen und er kann dies nicht vergessen. Als er nach Amerika zurückkehrt taucht er unter und kommt erst, fast…mehr

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Produktbeschreibung
Als strahlender Held ging er davon, als Wrack kommt er zurück. Der Krieg hat ihn kaputt gemacht. 1917 zieht Rannulph Junuh (Matt Damon) in den ersten Weltkrieg um den jungen Männer von Savannah, Georgia eine Leitfigur zu sein. Was er erlebt läßt das Idol der Stadt jedoch fast durchdrehen. Naiv war er als er ging, auch er erwartete eher ein Abenteuer und musste erkennen, dass der Krieg nichts abenteuerliches, sondern nur etwas selbstmörderisches an sich hat. Zu viele hat er sterben sehen und er kann dies nicht vergessen. Als er nach Amerika zurückkehrt taucht er unter und kommt erst, fast unbemerkt, 1931 zurück nach Savannah, dass von der Depressionszeit schwer gebeutelt ist. Fast unbemerkt. Der zehnjährige Hardy Graves (J. Michael Moncrief) bemerkt ihn und erkennt das Idol von einst. Idol weil er den amerikanischen Traum verkörperte, denn alles was Rannulph anfaßte gelang. In Savannah ticken die Uhren noch anders, Sport ist hier gleichbedeutend mit Golf, auch die Unterschicht ist dieser eher snobbistischen Sportart verfallen. Und Rannulph war der beste Golfer, den Savannah jemals hervorgebracht hat. Dies führte den eher mittelständischen Rannulph auch in die Liebesbeziehung zur reichen Adele Invergordon (Charlize Theron) und dazu zu den beliebtesten Menschen Savannahs zu gehören. Keiner schwang den Schläger so wie er...

Bonusmaterial

Extras: Original Kinotrailer Hinter den Kulissen Interview mit Robert Redford
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.02.2001

Aus der Mitte entspringt ein Ball: Robert Redfords "Legende von Bagger Vance" im Kino

"Aus der Mitte entspringt ein Fluß", Robert Redfords Film von 1992 und eine der schönsten Arbeiten des Schauspielers als Regisseur, bemühte das Fliegenfischen als Metapher, dem Sinn des Lebens nachzuspüren, und versöhnte Naturverbundenheit und gelassene Kontemplation mit dem Anspruch des Kinos, niemals zu langweilen, auf eine harmonische Weise, der keinerlei Bemühen anzumerken war. In der "Legende von Bagger Vance", Redfords jüngstem Film nach dem Roman von Steven Pressfield, ist anstelle des Fliegenfischens das Golfspiel ausersehen, zur inneren Einkehr zu verhelfen. Doch die neue Metapher, in banale Einsichten von den Beschwernissen des Lebens gekleidet, die ein struppbärtiger Schwarzer (Will Smith) zum besten gibt, trägt kaum über das erste Loch hinaus (Drehbuch Jeremy Leven). Auch ein Robert Redford, so schmerzlich diese Lehre sein mag, scheint nicht dagegen gefeit, sich an eine Sache zu verlieren, bei der alle Eleganz der Inszenierung das bloß Behauptete des Gezeigten kaum aufzuheben vermag. Und auch ein Michael Ballhaus, dessen Bilderzauber Legende ist, muß sich dann als Kameramann in den Fesseln des ockergetönt Trivialen verfangen.

Einst hätschelte die Gesellschaft von Savannah, Georgia, den jungen Mann namens Rannulph Junuh (Matt Damon) als begnadeten Golfkünstler. Der Erste Weltkrieg aber hat ihn aus der Bahn geworfen; mit dem alkoholisierten Wrack und Eigenbrötler, zum dem Junuh sich nun stilisiert, mag niemand mehr etwas zu schaffen haben - bis es darum geht, den Golfplatz vor den Kredithaien zu retten, die ihren Blick begehrlich auf das anmutig gewellte Grün geworfen haben. Junuh läßt sich erweichen, bei einem Turnier anzutreten, das er eigentlich nur verlieren kann, weil die Leichtigkeit und Traumsicherheit seiner Schläge dahin sind. Doch in der Stunde der Not taucht aus dem Nichts wie von ungefähr jener Golfflüsterer auf, der sich, vielleicht mit höheren Mächten oder gar dem Teufel im Bunde, aufs Balsamieren weidwunder Seelen ebenso versteht wie auf das Abwägen der einzig richtigen Flugbahn.

Edel geht es zu unter den Konkurrenten, hilfreich und natürlich am Ende gut. Keine Frage, wer zum Schluß des über viele Tage nicht enden wollenden Turniers den Sieg davonträgt, auch wenn Junuh von Rückschlägen, die der rätselhafte Schwarze an seiner Seite gleichfalls in seinem Läuterungsprogramm hat, nicht verschont bleibt. Nur Enthusiasten des Golfspiels werden dem allem gläubig folgen wollen, während die Karawane über den Platz zieht, als sei Rannulph Junuh der Rattenfänger von Savannah.

Sobald die Dämonen bezwungen sind, stiehlt der mysteriöse Caddy Bagger Vance sich davon, als hätte es ihn nie gegeben, weil ein Mann sich nur selbst behaupten kann. Der Junge, der Junuh schon immer vergöttert hat, darf ihm nun die Schläger reichen. Die Rührung ist vollkommen. Tränen, anschwellende Musik, Abblende.

Sei

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