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Literatur aus der französischen Karibik der von den Franzosen kolonisierten Karibik stellt heute für den europäischen Leser ein Faszinosum dar, das nicht nur mit der Anziehungskraft einer wie auch immer gearteten Exotik erklärt werden kann. Die frankokaribische Literatur gehört zu den lebendigsten Literaturen der Frankophonie: sie ist ein Kreuzungspunkt der Nationen und versammelt Kulturtraditionen von indianischen, europäischen, afrikanischen und asiatischen Bevölkerungsgruppen. Doch war die Plantagengesellschaft, also die für das karibische Archipel rund drei Jahrhunderte bestimmende…mehr

Produktbeschreibung
Literatur aus der französischen Karibik der von den Franzosen kolonisierten Karibik stellt heute für den europäischen Leser ein Faszinosum dar, das nicht nur mit der Anziehungskraft einer wie auch immer gearteten Exotik erklärt werden kann. Die frankokaribische Literatur gehört zu den lebendigsten Literaturen der Frankophonie: sie ist ein Kreuzungspunkt der Nationen und versammelt Kulturtraditionen von indianischen, europäischen, afrikanischen und asiatischen Bevölkerungsgruppen. Doch war die Plantagengesellschaft, also die für das karibische Archipel rund drei Jahrhunderte bestimmende Organisationsform, kein Ort friedlicher Synthese der Kulturen so wurde etwa die indianische Kultur der Arawak und Kariben bis auf wenige Spuren ausgelöscht, konnten sich afrikanische Mythen etwa nur im religiösen Bereich halten, hat die indische Minorität, eine der jüngsten Zuwanderergruppen, erst seit wenigen Jahrzehnten zu neuem Selbstbewusstsein gefunden. Das historische Durchleben und ästhetische Sublimieren der Erfahrungen von Kolonialisierung und Migration machen daher den gemeinsamen Nenner und zugleich auch die Vielfalt der frankokaribischen Literatur aus. Dabei schöpfen die Autoren aus einem reichen Schatz mündlicher Tradition, aus den Erlebnissen und kreolischen Gewohnheiten des Alltags, aus den überlieferten Mythen. Sie finden im Exotismus und Indigenismus, der Négritude, Antillanité und Créolité oder auch im magischen Realismus vielfältige, sehr unterschiedliche Antworten auf die Fragen nach der eigenen literarischen und historischen Identität. Am Ende erweisen sich die frankokaribischen Literaturen als Steine eines Mosaiks, hinter dessen verschiedenen Teilen das Ganze schemenhaft sichtbar wird.Aus dem Inhalt:Grundfragen Gekreuzte Perspektiven: kulturelle und identitäre Wege der antillanischen Gesellschaft Etappen Gestern und morgen der antillanischen Literatur: Édouard Glissant Perspektiven: Ein verändertes Wirklichkeitsverhältnis der frankokaribischen Literatur Entwicklungen der haitianischen Literatur Perspektiven der Literatur von Guadeloupe, Martinique und Französisch-Guayana Schlussbemerkung
Autorenporträt
Ralph Ludwig ist Professor für Romanische Sprachwissenschaft an derMartin-Luther-Universität Halle