SCHILLERs musikalische Reise in die Welt der Klassik ist gleichzeitig eine Reise zur Seele der Musik, zur Melodie, die musikalischen Moden seit vielen hundert Jahren trotzt. Melodien, die Glücksgefühle auslösen, in denen man baden möchte, können auf Frontmänner, die Massen anheizen und in Kameras lächeln verzichten. Melodien brauchen, was SCHILLER ausmacht: Hingabe und Feingefühl. OPUS fügt sich auch deswegen hervorragend in das SCHILLER-Gesamtwerk ein, weil es auf Empfindungsmomenten statt auf hochkomplizierten, musikalische Konstruktionen fußt. OPUS vermittelt Emotionen, mal minimalistisch, mal mit orchestraler Wucht - immer inspiriert von großen, zeitlosen Melodien.
CD 1 | |||
1 | Opus: Exposition | 00:03:30 | |
2 | Desert Empire | 00:04:50 | |
3 | Gymnopedie No.1 | 00:03:31 | |
4 | Swan Lake | 00:05:35 | |
5 | Solveig's Song | 00:04:44 | |
6 | Twentynine Palms | 00:06:30 | |
7 | Promenade | 00:01:46 | |
8 | El Cielo | 00:03:58 | |
9 | Reverie | 00:05:10 | |
10 | Imperial Valley | 00:05:21 | |
11 | Sunrise Way | 00:04:44 | |
12 | In Paradisum | 00:04:29 | |
13 | Rhapsody On A Theme Of Paganini | 00:01:35 | |
14 | Opus: Reprise | 00:05:15 | |
CD 2 | |||
1 | Desert Empire - Variation | 00:00:31 | |
2 | L'Horizon | 00:00:32 | |
3 | Gymnopedie No.1 - Variation | 00:00:31 | |
4 | Bermuda Dunes | 00:00:31 | |
5 | Indian Canyons | 00:00:32 | |
6 | Swan Lake - Variation | 00:00:31 | |
7 | Imperial Valley - Variation | 00:00:31 | |
8 | L'Horizon Empire | 00:00:30 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.09.2013Verbelanglost
Klassiker-Extraktionen von Klangkünstler Schiller
Diese Musik möchte mehr bieten als jenes "zusammenhanglose Vor-sich-hin-Komponieren", das es nach Einschätzung des Elektro-Klangtüftlers Christopher von Deylen alias "Schiller" im Symphoniekonzert zu hören gibt, bevor "endlich die Melodie kommt, wegen der ja überhaupt alle da sind". Der 1970 Geborene füllt mit seinen Ambient-Musik-Projekten und passender Lichtshow für gewöhnlich riesenhafte Stadien und hat nun das Unternehmen gewagt, die schönsten Stellen aus den schönsten Klassikwerken herauszupicken. Zum Beispiel aus der "Gymnopédie" oder "Solveigs Lied". Diese werden dann durch einen elektronischen Wolf aus Vergrößerung und Verbelanglosung gedreht, auf der Suche nach einer Kunst, die "ein bewegendes Gefühl erzeugt, auch wenn vielleicht musikalisch gerade nichts Substantielles passiert". Künstlerinnen wie Hélène Grimaud oder Anna Netrebko haben ihm bei dieser Arbeit assistiert, mitunter in Studios, die sehr weit entfernt standen, waren also auch bereit, ihre Fertigkeiten in den Schlund einer Bearbeitungsmaschinerie zu werfen, die aus Klavier und Sopran nur mehr "Klavier" und "Sopran" macht und diese dann in einem großen Rauschen und Schwallen, Schweben und Wallen verschwinden lässt. Da gibt es niedlich gebauschte Miszellen wie die "Rhapsody on a Theme of Paganini" und sehr transparent konstruierte Nummern wie "Swan Lake" mit Albrecht Mayer als akustischem Vorturner. Freilich überfordert diese "Musik" - man muss sie ebenfalls in Anführungszeichen setzen - in ihrer aufgeschäumten Künstlichkeit die Wahrnehmung, sie klingt größenwahnsinnig und nichtssagend zugleich. Eine teure Anlage zum Abspielen dürfte immerhin dabei helfen, ihr körperliches Überwältigungspotential spürbar zu machen. Nicht zuletzt setzt der Star-Appeal von Schiller ein positives Signal für das neue Crossover-Unterlabel "Panorama", das die Deutsche Grammophon mit dieser Aufnahme inauguriert hat.
CHRISTIANE TEWINKEL.
Schiller: Opus. Christopher von Deylen, Hélène Grimaud, Albrecht Mayer, Anna Netrebko, Diana Tishchenko.
2 CDs, Panorama/Deutsche Grammophon 479 189 36 (Universal)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Klassiker-Extraktionen von Klangkünstler Schiller
Diese Musik möchte mehr bieten als jenes "zusammenhanglose Vor-sich-hin-Komponieren", das es nach Einschätzung des Elektro-Klangtüftlers Christopher von Deylen alias "Schiller" im Symphoniekonzert zu hören gibt, bevor "endlich die Melodie kommt, wegen der ja überhaupt alle da sind". Der 1970 Geborene füllt mit seinen Ambient-Musik-Projekten und passender Lichtshow für gewöhnlich riesenhafte Stadien und hat nun das Unternehmen gewagt, die schönsten Stellen aus den schönsten Klassikwerken herauszupicken. Zum Beispiel aus der "Gymnopédie" oder "Solveigs Lied". Diese werden dann durch einen elektronischen Wolf aus Vergrößerung und Verbelanglosung gedreht, auf der Suche nach einer Kunst, die "ein bewegendes Gefühl erzeugt, auch wenn vielleicht musikalisch gerade nichts Substantielles passiert". Künstlerinnen wie Hélène Grimaud oder Anna Netrebko haben ihm bei dieser Arbeit assistiert, mitunter in Studios, die sehr weit entfernt standen, waren also auch bereit, ihre Fertigkeiten in den Schlund einer Bearbeitungsmaschinerie zu werfen, die aus Klavier und Sopran nur mehr "Klavier" und "Sopran" macht und diese dann in einem großen Rauschen und Schwallen, Schweben und Wallen verschwinden lässt. Da gibt es niedlich gebauschte Miszellen wie die "Rhapsody on a Theme of Paganini" und sehr transparent konstruierte Nummern wie "Swan Lake" mit Albrecht Mayer als akustischem Vorturner. Freilich überfordert diese "Musik" - man muss sie ebenfalls in Anführungszeichen setzen - in ihrer aufgeschäumten Künstlichkeit die Wahrnehmung, sie klingt größenwahnsinnig und nichtssagend zugleich. Eine teure Anlage zum Abspielen dürfte immerhin dabei helfen, ihr körperliches Überwältigungspotential spürbar zu machen. Nicht zuletzt setzt der Star-Appeal von Schiller ein positives Signal für das neue Crossover-Unterlabel "Panorama", das die Deutsche Grammophon mit dieser Aufnahme inauguriert hat.
CHRISTIANE TEWINKEL.
Schiller: Opus. Christopher von Deylen, Hélène Grimaud, Albrecht Mayer, Anna Netrebko, Diana Tishchenko.
2 CDs, Panorama/Deutsche Grammophon 479 189 36 (Universal)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main