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  • PlayStation 4

Als neue Geschichte, zwischen Der Hobbit und Der Herr der Ringe angesiedelt, bietet Mittelerde: Mordors Schatten eine dynamische Next-Gen-Spielwelt dank des Nemesis-Systems. Jeder Gegner, dem der Spieler begegnet, ist ein Individuum mit eigener Persönlichkeit, Stärken und Schwächen. Die Gegner werden durch ihre Begegnungen mit dem Spieler geprägt, und je nach Spielverlauf entstehen ganz persönliche Feindschaften. Der Spieler steht vor der Aufgabe, jedem der sehr verschiedenen Gegner geistig überlegen zu sein, ihre Reihen zu unterwandern und in der dynamischen Spielwelt, die sich durch seine…mehr

Produktbeschreibung
Als neue Geschichte, zwischen Der Hobbit und Der Herr der Ringe angesiedelt, bietet Mittelerde: Mordors Schatten eine dynamische Next-Gen-Spielwelt dank des Nemesis-Systems. Jeder Gegner, dem der Spieler begegnet, ist ein Individuum mit eigener Persönlichkeit, Stärken und Schwächen. Die Gegner werden durch ihre Begegnungen mit dem Spieler geprägt, und je nach Spielverlauf entstehen ganz persönliche Feindschaften. Der Spieler steht vor der Aufgabe, jedem der sehr verschiedenen Gegner geistig überlegen zu sein, ihre Reihen zu unterwandern und in der dynamischen Spielwelt, die sich durch seine Handlungen und Entscheidungen verändert, die Oberhand zu gewinnen.
Rezensionen
Die Geschichte von einem, der einfach nach Mordor reinspaziert

Die Story ist angesiedelt zwischen den Ereignissen aus Der Hobbit und Der Herr der Ringe: Die Gefährten und lässt uns mit einem frischen Helden auf die Reise gehen. Es gibt jedoch auch ein Wiedersehen mit ein paar bekannten Gesichtern, allen voran ein gewisser Ex-Halbling auf der Suche nach seinem 'Schatzzzzz'.

Als Saurons Schergen die Waldläufer des Schwarzen Tores niedermetzeln, kommen Frau und Sohn des Protagonisten Talion ums Leben. Eigentlich hat auch für ihn selbst das letzte Stündlein geschlagen, doch verbunden mit einem mysteriösen elbischen Geist kehrt Talion zumindest halbwegs in die Welt der Sterblichen zurück. Neben dem unvermeidlichen Rachfeldzug steht nun unter anderem die Frage im Raum, wer der spitzohrige Körper-Mitbewohner eigentlich zu Lebzeiten war. Entsprechende Flashbacks und einige andere Zwischensequenzen geben dem ansonsten ziemlich offenen Spiel einen gewissen Rahmen, überzeugen mit guten deutschen Stimmen und lassen den Spieler noch tiefer in die Geschichte eintauchen, auch wenn in Sachen Story (vor allem am Ende) und Inszenierung noch etwas mehr möglich gewesen wäre.

Open World

Talions Tummelplatz umfasst zwei große, offene Gebiete mit allerhand (ohne Ladezeiten oder andere Grenzen zu erreichenden) Unterlandschaften, darunter Ork-Festungen, Burgruinen, Höhlen voller Ghoule, weitläufige Grasflächen und steinige Hügel, garniert mit einigen schicken Effekten sowie nächtlichen Szenerien. Die Grafik ist recht ansehnlich, die einzelnen Regionen hätten sich aber ruhig deutlicher voneinander unterscheiden können.

Die elegante Fortbewegungsweise des Hauptdarstellers erinnert an das aus Assassin's Creed bekannte Free Running - im Laufen reicht das Gedrückthalten einer Taste, um über Hindernisse zu hechten, Abgründe zu überqueren, auf gespannten Seilen zu balancieren oder an Wänden hinaufzuklettern. Und das ist nicht die einzige Parallele, unter anderem kann Talion z.B schleichen, um unbehelligt durch gefährliches Gebiet zu gelangen (was für manche Aufträge zwingend notwendig ist) oder Meuchelmorde aus dem Hinterhalt und sogar aus luftiger Höhe zu starten. Für solche Zwecke kommt der Dolch zum Einsatz, ansonsten haut der Waldläufer mit seinem Schwert zu oder lässt sich von der geisterhaften Gestalt des Elben beim Bogenschießen aushelfen. In der schemenhaften Ansicht kann man nicht nur die Zeit zum besseren Zielen verlangsamen, sondern bekommt auch wichtige Hinweise - so lassen sich etwa Fußspuren erkennen, man sieht Feinde sogar durch Wände oder heilende Pflanzen werden mit einem Lichtschimmer markiert.

Überall auf der Karte warten Aufgaben, neben den Storymissionen rund um den Kampf gegen Saurons Offiziere soll man z.B. Rebellen retten, Arenakämpfe überleben oder Herausforderungen mit dem Bogen überstehen. Außerdem kann Talion gegen Belohnung Kräuter sammeln und Viechzeug jagen.

In jedem Spiel anders

Das Herzstück von Mordors Schatten ist sein sehr dynamisches Nemesis-System, das für ganz neue Beziehungen zwischen Spielern und ihren Gegnern sorgen soll. Abhängig vom Spielerfolg und der individuellen Herangehensweise ändert sich hier wirklich viel. Unter den führenden Orks existiert nämlich ein ständig wechselndes Machtgefüge, es werden Bündnisse geschlossen, andere Bösewichte als Bodyguards engagiert oder in blutigen Auseinandersetzungen Rivalen einen Kopf kürzer gemacht.

Der Spieler kann nun unter anderem in solche Konflikte eingreifen, um deren Ausgang zu verändern, muss sich aber in Acht nehmen - jedes Besiegen des Helden macht den verantwortlichen Feind ein wenig stärker. Selbst ein mickriger Kanonenfutter-Ork kann so in die Reihen der Hauptmänner aufsteigen. Beförderungen sind auch äußerlich durch Dazugewinn von Rüstungsteilen zu erkennen. Den Status der Anführer kann man in einem speziellen Menü betrachten, dort gibt es auch Informationen zu ihren Aufenthaltsorten, die ebenfalls ständig wechseln. Kriegsbanden der Orks streifen in der Spielwelt umher, feiern Gelage, quälen menschliche Sklaven oder gehen auf Monsterjagd.

So kann es passieren, dass sich beim Kampf gegen einen Häuptling nach und nach noch drei oder vier andere Obermotze ins Getümmel stürzen (zusätzlich zum sonstigen Fußvolk), weil sie gerade in der Gegend sind. Für Talion kann sowas ziemlich unangenehm werden...

Die hässlichen Visagen der Widersacher besitzen einen recht hohen Wiedererkennungswert. Bei besonders hartnäckigen Exemplaren kann sich besonders viel Hass aufbauen - zumal die Mistkerle auch freche Kommentare zu früheren Niederlagen abgeben - und es ist umso befriedigender, wenn die fiesen Typen dann endlich das Zeitliche segnen. Man bekommt sogar einen Erzfeind, dem man gegen Ende noch mal gegenübertreten muss (bei mir war es der Uruk-hai, von dem ich während des Spiels am häufigsten erledigt wurde, aber vielleicht gibt es auch andere Mechanismen).

Noch vielfältiger wird das Ganze im späteren Spielverlauf, denn dann ist man in der Lage, den Willen besiegter Feinde zu brechen und ihre Taten, etwa Duell-Herausforderungen, zu kontrollieren.

Darüber hinaus kann man gezielt Todesdrohungen gegen Bösewichte aussprechen, um nach erfolgreichem Vollzug besonders wertvolle Belohnungen zu ergattern.

Falls man Xbox Live-Freunde hat, die auch Mordors Schatten zocken, finden sich in der Landschaft übrigens immer wieder Rachemissionen, in denen man gegen Feinde antritt, die besagten Freunden den Rest gegeben haben.

Nicht ganz einfach

Wichtig ist auch das Sammeln von Informationen, hauptsächlich durchs Ausquetschen markierter Schergen. So lernt man die individuellen Schwachstellen der Häuptlinge kennen: Während manche z.B. immun gegen Fernkampfangriffe sind und panische Angst vor aggressiven Fliegen haben, deren Nester man von oben herunterfallen lässt, fürchten sich andere vor nichts, lassen sich aber durch eine Schleichattacke verletzen. Und wieder andere hassen die monströsen Reittiere, welche Talion bändigen kann, um dann von ihrem Rücken aus spektakuläre Angriffe zu starten. Es ist also eine Portion Taktik gefragt.

Wichtig sind außerdem schnelle Reflexe, denn viele Manöver sind an kurze Reaktionstests gekoppelt. So muss man z.B. im richtigen Moment die angezeigte Block-Taste drücken und durch Ausweichrollen Angriffen entgehen oder erhält bei richtiger Eingabe in bestimmten Situationen eine zweite Chance. Das Kampfgeschehen wird manchmal etwas unübersichtlich, vor allem in Schlägereien mit größeren Gegnerhorden sind häufig Korrekturen der Kameraperspektive notwendig, um den Überblick zu behalten.

Der Schwierigkeitsgrad (keine Einstellungen möglich) ist anfangs manchmal recht happig, wenn man sich erst mal besser auskennt, die Eigenheiten des Spiels durchschaut und vor allem erste Upgrades ergattert, wird es aber deutlich einfacher. Also: Nicht verzweifeln und stattdessen ein bisschen durchbeißen, dann klappt das schon. Trotzdem wären mehrere auswählbare Schwierigkeitsstufen ganz nett gewesen, um weniger geduldigen Abenteurern nicht gleich durch den fordernden Einstieg die Laune zu verderben.

Viel zu tun in Mordor

Mit der Zeit und wachsender Erfahrung werden Talions Kampfkünste und sonstige Fähigkeiten immer raffinierter. Da wären zum einen die von Ork-Anführern hinterlassenen Runen, welche sich in die drei Waffe einsetzen lassen. So bekommt man unter anderem neue Combo-Möglichkeiten oder gewinnt mit bestimmten Angriffen Energie zurück.

Mit erspielten Punkten können Skills für die verschiedenen Kampfdiszplinen erworben werden, außerdem warten z.B. passive Verbesserungen wie mehr maximale Lebenskraft und zusätzliche Runensteckplätze. Später kann Talion so unter anderem per Pfeil Explosionen in Lagerfeuern verursachen, Feinde beim Laufen aus dem Weg schubsen oder Combo-Ketten unbeeindruckt fortsetzen, auch wenn ihm ein Gegner dazwischenfunkt.

Mordors Schatten glänzt nicht zuletzt durch die diversen Nebenmissionen mit einem großen Umfang. 20 bis 30 Stunden kann man locker einplanen, erst recht, wenn jeder der zahlreichen Sammelgegenstände ins Inventar wandern soll. Die Artefakte garantieren mit ihren Beschreibungen zusätzliches Mittelerde-Flair, bringen dem Helden Erfahrungspunkte ein und werden natürlich auch für ein paar Achievements benötigt.

Durch Reittiere und das sowieso recht schnelle Flitzen des Helden muss man keine endlosen Laufwege befürchten, außerdem gibt es ein Schnellreise-System, als dessen Stationen freigeschaltete Türme dienen. Sehr komfortabel sind auch die praktischen Markierungen auf der Minimap bzw. der großen Übersichtskarte. Ein einblendbarer Richtungspfeil samt Entfernungsanzeige erleichtert das Finden von Missionszielen und Sammelobjekten enorm.

Fazit

Mordors Schatten ist nicht nur für absolute Mittelerde-Fans einen Blick wert (die aber noch einen halben Stern zur Wertung addieren dürfen), vor allem das innovative Nemesis-System mit den variantenreichen Bösewichten würde das Spiel auch ohne seinen großen Namen interessant machen. Außerdem darf man sich über den üppigen Umfang, das gelungene Kampfsystem, allerlei Upgrade-Möglichkeiten und diverse Komfort-Funktionen freuen.

Allerdings kann der Einstieg frustrierend sein und aus der Hintergrundgeschichte rund um den Waldläufer und den Elbengeist hätten die Entwickler auch noch etwas mehr machen können.

Pro
- dynamisches, innovatives Feind-System
- actionreiche Kämpfe, in denen aber auch etwas Taktik gefragt ist
- viele Upgrademöglichkeiten
- großer Umfang
- komfortable Kartenfunktionen

Contra
- keine wählbaren Schwierigkeitsgrade
- Potenzial der Story wurde nur teilweise genutzt

Wertung: 8 von 10 Punkten

(Christina Schmitt/Captain-Fantastic.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung