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Lords of the Fallen - Limited Edition
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  • PlayStation 4

Eine Fantasy-Welt, in der nichts vergeben und vergessen wird!

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Produktbeschreibung
Eine Fantasy-Welt, in der nichts vergeben und vergessen wird!
Rezensionen
Als verurteilter, ziemlich raubeiniger Verbrecher Harkyn nimmt man in der Third-Person-Ansicht den Kampf gegen dunkle Mächte auf. Die Hintergrundgeschichte des Spiels hat sich mir nicht gerade ins Gedächtnis eingebrannt - der Plot ist insgesamt mal wieder reich an Klischees und arm an sympathischen Charakteren. Wer eine fesselnde, komplexe Story sucht, ist hier also falsch. Aber die vorhandenen Geschichtenschnipsel werden immerhin recht ordentlich präsentiert, so dass in der mittelalterlichen Fantasywelt eine gewisse Abenteuer-Atmosphäre aufkommt. Neben einer soliden Sprachausgabe hat das Spiel nämlich unter anderem sehr gut zur jeweiligen Situation passende krachende Soundeffekte und stimmungsvolle Hintergrundmusik zu bieten.

Auch optisch macht Harkyns Reise mit prächtiger Architektur, hübsch-hässlichen Monsterkreationen, scharfen Texturen sowie einer Mischung aus gruseligen schattigen Ecken und dekorativ beleuchteten Außenarealen einiges her. Der eigentlich überzeugende optische Eindruck wird jedoch durch ziemlich häufige Ruckler oder auch gelegentliches Tearing etwas getrübt.

Die Spielwelt besteht aus durch Türen voneinander getrennten Unterbereichen, die ein paar Entdeckungsmöglichkeiten, Abkürzungen, Schalter oder auch Nebenaufträge bieten und in die man nach Belieben zurückmarschieren kann. Außerdem warten Portale zu düsteren Arenen voller Schätze und Gefahren. Ein paar interessante Rätsel oder größere Gebiete hätten Lords of the Fallen aber bestimmt nicht geschadet, denn nach kaum mehr als 15 Stunden hat man schon alles gesehen.

Gelungene Gefechte

Kommen wir zum Gameplay. Harkyn startet wahlweise als kraftstrotzender Krieger, raffinierter Schurke oder defensiver Kleriker, wodurch etwa die späteren magischen Fähigkeiten festgelegt werden. wirklichen Einfluss auf sein Äußeres oder andere Elemente hat die gewählte Klasse aber nicht, so dass sich hier keine großen Individualisierungsmöglichkeiten ergeben.

Während der zahlreichen Kämpfe muss man die drei Leisten für Lebenskraft, Ausdauer und Magie im Auge behalten und gegebenenfalls mit Tränken nachhelfen oder dem Hauptdarsteller zwischendurch eine kleine Pause gönnen. Der Schlüssel zum Sieg ist meist gutes Timing, um Attacken auszuweichen oder sie abzublocken bzw. um selbst durchschlagende Angriffskombinationen aus starken oder schwächeren, dafür flinken Hieben zu starten.

Harkyn beharkt (haha, Wortspiel) Gegner unter anderem mit Schwertern, Äxten oder Stäben, die natürlich diverse wichtige Werte besitzen. Zu beachten gilt es beispielsweise das Gewicht und damit verbunden die Angriffsgeschwindigkeit des Mordwerkzeugs. Auch dicke Rüstung geht zu Lasten der Agilität, wobei der Gute aber so oder so in vielen Kampfsituationen eher schwerfällig wirkt. Das ist einerseits durchaus realistisch, kann andererseits aber lästig werden, wenn man etwa durch lahme Reaktionen des Helden einen vernichtenden Treffer kassiert. Beim Herumrennen zeigt sich Harkyn aber (solange die Ausdauer reicht) immerhin ziemlich flott auf den Beinen.

Neue Ausrüstungsobjekte wie Körperpanzerungen, Schilde und Schuhwerk samt verstärkenden Runen findet man in Schatztruhen oder als Belohnung für erreichte Meilensteine.

Nach einer Weile erhält Harkyn außerdem stoybedingt einen magischen Handschuh als Fernwaffe, mit dem man z.B. Zauber-Geschosse und 'Granaten' abfeuert. Weitere magische Fähigkeiten umfassen unter anderem den Einsatz eines ablenkenden Doppelgängers.

Auf Nummer sicher gehen oder später abkassieren?

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Herausforderer beim Kampfsystem einiges zu bieten hat und den Spieler motiviert, sich beim Timing Mühe zu geben und auch ein wenig über die je nach Situation geeignete Taktik nachzudenken. Vor allem bei den interessante Bosskreaturen, deren Angriffsmuster man studieren muss, um Schwachstellen auszunutzen.

Etwas schade finde ich aber das Fehlen einstellbarer Schwierigkeitsgrade - so ist Lords of the Fallen für viele Spieler immer noch zu schwer, für Dark Souls-gestählte echte Veteranen aber eventuell zu anspruchslos. Insbesondere nach dem Sammeln von mehr Erfahrung und dem Kauf der damit verbundenen Upgrades. Je nach Lust und Laune investiert Harkyn seine Punkte in den jeweils dreistufigen Ausbau der magischen Fähigkeiten oder in die Verbesserung typischer Charakterwerte wie Stärke und Geschicklichkeit. Eine größere Herausforderung für Hardcore-Zocker wartet dann aber wieder im New Game +.

Erwähnenswert wäre noch das Speichersystem. An vielen Stellen befinden sich rötlich leuchtende Stationen, an denen der aktuelle Fortschritt gesichert und Heiltrank-Flaschen automatisch aufgefüllt werden. Wagemutige Abenteuerer können sich jedoch für eine Art 'Risikovariante' entscheiden und die Speicherpunkte zugunsten besserer Beute und Bonus-EP auch mal ignorieren. Mit jedem besiegten Feind steigt dann ein passender Multiplikator. Segnet Harkyn das Zeitliche, sind die Erfahrungspunkte aber noch nicht endgültig verloren - ein weißes Nebelgebilde bleibt am Ort des Todes zurück und die Punkte können innerhalb einer gewissen Zeitspanne dort wieder aufgegabelt werden. Erschwert wir das Erreichen des Zielorts leider durch die Wiederweckung besiegter Feinden nach dem Abkratzen des Protagonisten (oder auch bei der Rückkehr an frühere Schauplätze).

Hör auf an meinen Händen zu rütteln!

Zum Abschluss noch etwas Gemecker: Was mir bei diesem Spiel ein wenig auf den Keks ging, war die nicht deaktivierbare und meiner Meinung nach zu häufig eingesetzte Vibrationsfunktion des Xbox One-Controllers - bei jeder Ausweichrolle und allerlei anderen Gelegenheiten setzt sich das Gamepad brummend in Bewegung. Allerdings war ich sowieso noch nie ein Fan von Force Feedback (auf der Xbox 360 konnte man das Ganze ja zum Glück noch in den Konsoleneinstellungen komplett lahmlegen...) und manch anderer Spieler wird sich wahrscheinlich nicht daran stören.

Ein Störfaktor für die allermeisten Käufer dürfte hingegen der über 5GB große Patch gleich zum Start sein. Und selbst dieses dicke Datenpaket bügelt noch nicht alle Bugs aus, so dass z.B. Widersacher manchmal am Boden oder Hindernissen festzukleben scheinen.

Fazit

Lords of the Fallen stellt eine ganz ordentliche Alternative für all jene Spieler dar, die Interesse an Games wie Dark Souls haben, aber vielleicht am Original verzweifeln. Wobei das noch nicht heißt, dass Harkyns Reise immer ein Spaziergang ist...

In vielen Bereichen ist das Spiel dem großen Konkurrenten sehr ähnlich (kann fast schon der Kopie beschuldigt werden), es bietet ein gelungenes Kampfsystem und motivierende Ausrüstungs- sowie Upgrademöglichkeiten (die den Helden allerdings unter Umständen schon fast übermächtig werden lassen), verpackt in ein recht ansehnliches Grafikgewand mit ebensolcher Sound-Untermalung. Was dem Spiel aber fehlt, sind unter anderem mehr eigene Ideen, eine größere Welt und eine vernünftige Story.

Pro
- gelungenes Kampfsystem
- überzeugende Ausrüstungs- und Upgrademöglichkeiten
- recht schicke Präsentation
- einige versteckte Schätze

Contra
- kaum eigene Ideen
- keine wählbaren Schwierigkeitsgrade
- uninteressante Story

Wertung: 7 von 10 Punkten

(Christina Schmitt/Captain-Fantastic.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung