Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 19,95 €
  • Gebundenes Buch

Er war bereits weltberühmt, als er 1948 hierher zog. Viele Male zuvor hatte er seine Ferien an dieser Küste verbracht, hier gemalt und gezeichnet, gefeiert, geflirtet, geliebt. Jetzt machte Pablo Picasso die Französische Riviera zur Bühne für seine letzten zweieinhalb Lebensjahrzehnte, zur Quelle seiner Inspiration. Er hatte zahlreiche Fotografen im Gefolge. Sie lichteten ihn ab an den Stränden der Côte dAzur, in den Städten, den Stierkampf-Arenen. Unter ihnen waren große Namen - Robert Capa und Man Ray, Edward Quinn und Robert Doisneau, Henri Cartier-Bresson, Lucien Clergue, Lee Miller und…mehr

Produktbeschreibung
Er war bereits weltberühmt, als er 1948 hierher zog. Viele Male zuvor hatte er seine Ferien an dieser Küste verbracht, hier gemalt und gezeichnet, gefeiert, geflirtet, geliebt. Jetzt machte Pablo Picasso die Französische Riviera zur Bühne für seine letzten zweieinhalb Lebensjahrzehnte, zur Quelle seiner Inspiration. Er hatte zahlreiche Fotografen im Gefolge. Sie lichteten ihn ab an den Stränden der Côte dAzur, in den Städten, den Stierkampf-Arenen. Unter ihnen waren große Namen - Robert Capa und Man Ray, Edward Quinn und Robert Doisneau, Henri Cartier-Bresson, Lucien Clergue, Lee Miller und viele mehr. Sie waren da, um Picasso beim Sehen zuzusehen - und um Momente festzuhalten, die in ihrer Summe einmal das Bild dieses Mannes zeichnen würden: jenes Mannes, der als größter Künstler seiner Zeit in die Geschichte eingehen sollte.
Autorenporträt
Helge Sobik, geboren 1967, schreibt seit über 20 Jahren Auslandsreportagen für große Tageszeitungen und Magazine, u.a. FAZ-Magazin, Welt am Sonntag, Spiegel online. Von ihm sind bereits zahlreiche Bücher und Reiseberichte aus aller Welt, erschienen. Er ist außerdem Dozent im Bereich Journalismus. Er lebt im unmittelbaren Hinterland der Lübecker Bucht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2010

Gott in Badelatschen: Ein Fotoband folgt Picasso an die Riviera
Unsere Sommer sind so unvollkommen wie wir. Vor allem sind sie vergänglich. Ihre Zeit ist allzu schnell abgelaufen; vom voreiligen Herbstregen werden sie meist achtlos weggespült, so wie jetzt. Es sind die Sommer von gewöhnlichen Erdenmenschen. In Picasso Sommer dagegen hat es garantiert niemals geregnet, und das Meer lag stets in Sichtweite. Es war ein Hochglanzsommer, mit allem, was dafür notwendig ist: Schöne und üppige Frauen, die lächelnd den schäumenden Fluten entsteigen. Ein Sommer mit müßigen Tagen, zu denen ein im Stehen getrunkener Espresso am Morgen gehört, ein Stierkampf am Nachmittag und eine festliche Filmvorführung in Cannes am Abend. Vor allem aber scheint Picassos Sommer ewig gewährt zu haben. Es war der Sommer eines Unsterblichen, einer gleichsam göttlichen Gestalt in Badelatschen und kurzen Hosen.
Nun, zumindest hat dieser kolossale, überlebensgroße Sommer Pablo Picassos ein ganzes Vierteljahrhundert gedauert. Von 1948 bis zu seinem Tod im Jahr 1973 lebte der proteushaft omnipotente Maler-Star an der französischen Riviera. Als gefeierter Künstler, als internationale Zelebrität, nicht zuletzt auch als Millionario. Und zunehmend: Als ein Naturwunder. Mit dem ewig nackten Oberkörper des Olympiers demonstrierte noch der hochbetagte Picasso auf den Bühnen der Badestrände zwischen Cap Ferrat und Saint-Tropez unübersehbar seine anscheinend niemals versiegende Schaffenskraft, als Maler als wie Vater. Die „Wiedergeburt durch das Meer“, die der Historiker Jules Michelet wortreich besang, führte Picasso hier exemplarisch vor Augen. Mit seiner geradezu gleichnishaft gelebten Küstenexistenz hatte er zudem wesentlichen Anteil daran, dass die Riviera als Gegenwelt zur Alltagstristesse in den fünfziger und sechziger Jahren so überaus fashionable wurde.
Der opulente, dezent kommentierte Fotoband von Helge Sobik (Picasso an der Riviera. Verlag Feymedia 2010, 210 Seiten, zahlr. Abb., 95 Euro; unsere Abbildung: Picasso als Sonnenkönig der Riviera am Strand von Cannes, Picasso a` la plage, ©2008 Lucien Clergue) versammelt nun zahlreiche Aufnahmen – von Lucien Clergue, Edward Quinn und vielen anderen Wegbegleitern Picasso – die jene gleichsam mythischen Dimensionen seiner Künstler- und Küstenexistenz sichtbar machen. Zudem eignet sich das Buch vorzüglich, um von unseren regenreichen Tagen auf das goldene Zeitalter dieses Gestades zurückblicken. Auf einen wahrlich epochalen Sommer.  
MANFRED SCHWARZ
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr