Verdi - seine bewegten letzten Jahre
Peter Härtling, profunder Musikkenner und Autor hochgelobter Künstlerromane, nähert sich dem alternden Verdi und lässt seine Fantasie schweifen. Die Geschichte beginnt auf der Höhe seines Schaffens und gleichzeitig an einem kritischen Punkt. Verdi hat mit »Aida« einen phänomenalen Erfolg gefeiert und versucht nun etwas Neues. Mit dem Streichquartett in e-Moll und dem Requiem überrascht er sich, sein Publikum und Peppina, seine zweite Frau und engste Vertraute.
Härtling erzählt von einem Mann, der immer auf der Suche ist - nach sich, der Liebe, der Erfüllung, dem künstlerischen Ausdruck.
Peter Härtling, profunder Musikkenner und Autor hochgelobter Künstlerromane, nähert sich dem alternden Verdi und lässt seine Fantasie schweifen. Die Geschichte beginnt auf der Höhe seines Schaffens und gleichzeitig an einem kritischen Punkt. Verdi hat mit »Aida« einen phänomenalen Erfolg gefeiert und versucht nun etwas Neues. Mit dem Streichquartett in e-Moll und dem Requiem überrascht er sich, sein Publikum und Peppina, seine zweite Frau und engste Vertraute.
Härtling erzählt von einem Mann, der immer auf der Suche ist - nach sich, der Liebe, der Erfüllung, dem künstlerischen Ausdruck.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.08.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Der Rest
ist Fantasie
Wenige Schriftsteller schreiben einleuchtend über Musik und Musiker. Neben Wolfgang Hildesheimer fällt einem vor allem Peter Härtling ein mit seinem Schubert- und seinem Verdi-Roman. Die Schwierigkeit ist offenbar, sich vom geliebten Gegenstand so weit wegzubewegen, dass man ihm wirklich nahekommt. Aber nicht in nüchtern-intellektueller Distanz, die Härtling wie auch Hildesheimer treffende Szenen beschreiben lässt, sondern in kunstvoller Zurückhaltung. Es ist ein eher zaghafter Ton, ein souverän leichter Stil, mit dem Härtling über die Oberfläche streichelt und aus dem heraus die stilsichere Skizze entsteht. Dazu gehört auch die inhaltliche Beschränkung auf das Skizzenhafte. Härtling hegt keinen Anspruch auf tiefere Durchdringung oder psychologisch fundierte Charakteranalyse. Er erzeugt Bewunderung durch das Nicht-Benennen der genialen Eigenschaften des Meisters. Wir erleben den Alltag eines Vielbeschäftigten, die Bedeutung der Gattin Peppina in allen Lebenslagen, die Widrigkeiten einer Genua-Reise. Härtling schreibt das auf, was der Leser nachempfinden kann. Alles andere muss Fantasie bleiben, wenn es groß sein soll.
HELMUT MAURÓ
Peter Härtling: Verdi. Roman in neun Fantasien. dtv, München 2017. 212 Seiten, 10, 90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Der Rest
ist Fantasie
Wenige Schriftsteller schreiben einleuchtend über Musik und Musiker. Neben Wolfgang Hildesheimer fällt einem vor allem Peter Härtling ein mit seinem Schubert- und seinem Verdi-Roman. Die Schwierigkeit ist offenbar, sich vom geliebten Gegenstand so weit wegzubewegen, dass man ihm wirklich nahekommt. Aber nicht in nüchtern-intellektueller Distanz, die Härtling wie auch Hildesheimer treffende Szenen beschreiben lässt, sondern in kunstvoller Zurückhaltung. Es ist ein eher zaghafter Ton, ein souverän leichter Stil, mit dem Härtling über die Oberfläche streichelt und aus dem heraus die stilsichere Skizze entsteht. Dazu gehört auch die inhaltliche Beschränkung auf das Skizzenhafte. Härtling hegt keinen Anspruch auf tiefere Durchdringung oder psychologisch fundierte Charakteranalyse. Er erzeugt Bewunderung durch das Nicht-Benennen der genialen Eigenschaften des Meisters. Wir erleben den Alltag eines Vielbeschäftigten, die Bedeutung der Gattin Peppina in allen Lebenslagen, die Widrigkeiten einer Genua-Reise. Härtling schreibt das auf, was der Leser nachempfinden kann. Alles andere muss Fantasie bleiben, wenn es groß sein soll.
HELMUT MAURÓ
Peter Härtling: Verdi. Roman in neun Fantasien. dtv, München 2017. 212 Seiten, 10, 90 Euro.
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Eine feine melancholisch-humorvolle Komposition, die nicht nur Musikfreunde bestens unterhält. Kölnische Rundschau 20171213
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wolfgang Schreiber ist glücklich, dass sich Peter Härtling nach Mozart, Schumann und Schubert nun auch Verdi in seiner ganz eigenen Art der biografischen Einfühlung widmet. Großartig, wie poetisch Härtling Verdis Leben in einem Wechselspiel mit seinem eigenen Leben in Beziehung setzt, lobt der Kritiker, der in vielen faszinierenden Szenen erlebt, wie eigensinnig und schwierig der Komponist vor allem in seinen späten Lebensjahren war. Tief beeindruckt notiert Schreiber auch, wie virtuos der Autor Verdis Charakter durch die lakonische Sprache und die brillante Komposition des Buches heraufbeschwört. Nicht zuletzt bewundert der Kritiker die Kunst Härtlings, Klänge, Gerüche, Geräusche, Stimmungen oder Natureindrücke einzufangen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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