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Auf geht's, meine Herrschaften: Willkommen auf dem Jahrmarkt der Sensationen! Erleben Sie Herbert Achternbusch als Zigarettenverkäufer! Bestaunen Sie mit Joachim Ringelnatz die Riesendame! Schlendern Sie mit Ernst Hoferichter auf der Straße der Abnormitäten! Beobachten Sie Thomas Wolfe in einer Massenschlägerei! Lauschen Sie Egon Erwin Kischs Dramaturgie des Flohtheaters! Wundern Sie sich mit Karl Valentin über den Tiefseetaucher! Bedauern Sie mit Ödön von Horvath die Wiesnbraut! Besuchen Sie mit Hugo Hartung Sulamith, das blaue Weib! ...und noch viele andere literarische Sensationen erwarten Sie auf diesem Oktoberfestbummel der ganz besonderen Art!…mehr

Produktbeschreibung
Auf geht's, meine Herrschaften: Willkommen auf dem Jahrmarkt der Sensationen! Erleben Sie Herbert Achternbusch als Zigarettenverkäufer! Bestaunen Sie mit Joachim Ringelnatz die Riesendame! Schlendern Sie mit Ernst Hoferichter auf der Straße der Abnormitäten! Beobachten Sie Thomas Wolfe in einer Massenschlägerei! Lauschen Sie Egon Erwin Kischs Dramaturgie des Flohtheaters! Wundern Sie sich mit Karl Valentin über den Tiefseetaucher! Bedauern Sie mit Ödön von Horvath die Wiesnbraut! Besuchen Sie mit Hugo Hartung Sulamith, das blaue Weib!
...und noch viele andere literarische Sensationen erwarten Sie auf diesem Oktoberfestbummel der ganz besonderen Art!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2008

Mit Rilke auf der Wiesn

Wenn München heute als Weltstadt gilt, liegt das zu allererst an den städtebaulichen Großprojekten des Königs Ludwig I. Mit Bauten nach griechischen und italienischen Vorbildern wollte er die Attraktivität Münchens auch als Reiseziel erhöhen. Dass ausgerechnet ein Pferderennen, das der Monarch zu seiner Hochzeit mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810 veranstalten ließ, der Ursprung von Münchens wichtigster Touristenattraktion werden würde, hatte er sich wohl kaum träumen lassen. Im folgenden Jahr fand neben dem Rennen im griechischen Stil die Landwirtschaftsmesse statt. Buden zur Verköstigung gibt es seit 1818. Einen guten Eindruck von der Entwicklung des sportlichen Historienspektakels zum größten Volksfest der Welt vermittelt diese Anthologie; dabei kommen nur Dichter und Musiker zu Wort. Besonders reizvoll sind die Texte der ersten Jahre, selbst Friedrich Hebbel, Felix Mendelssohn Bartholdy und Rilke hatte es auf die "Wiesn" gezogen. Von Anton Baumgartner, 1832, bis zu Thomas Meinecke mit einem Lied aus dem Jahr 2006 teilen sich die Autoren in zwei Gruppen. Die einen können das Fest nicht ausstehen. Die anderen sind ihm verfallen. Viele der Texte wirken austauschbar, weil beim Besuch auf der Theresienwiese die Zeitumstände offenbar am Eingang zurückbleiben. Lustig (und judenfrei?) ging es auch nach 1933 in den Bierzelten der Hauptstadt der Bewegung zu. Und das Attentat von Neonazis, bei dem 1980 dreizehn Menschen starben und zweihundert verletzt wurden, tat der Gaudi keinen Abbruch und hat offenbar auch literarisch keinen Eindruck hinterlassen.

rmb

"Oktoberfest!", herausgegeben von Peter Maigler. Insel Verlag, Frankfurt, 2008. Broschiert, 8,50 Euro.

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