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Goethe war nicht nur ein begabtes Kind, ein vielgeliebter Dichter und bedeutender Politiker, sondern hat während seines gesamten Lebens gesucht, geirrt und gelitten. Er verfügte jedoch über die besondere Fähigkeit, seelische Erschütterungen anzunehmen und für die Entwicklung seiner Kreativität zu nutzen. Die Psychologie hat seit der Zeit Goethes große Fortschritte gemacht und die Neurobiologie revolutionäre Erkenntnisse über den menschlichen Geist ermöglicht. Dennoch existieren bislang keine Dokumente, die so eingehend die Entwicklung der Kreativität beschreiben wie Goethes Briefe und Werke…mehr

Produktbeschreibung
Goethe war nicht nur ein begabtes Kind, ein vielgeliebter Dichter und bedeutender Politiker, sondern hat während seines gesamten Lebens gesucht, geirrt und gelitten. Er verfügte jedoch über die besondere Fähigkeit, seelische Erschütterungen anzunehmen und für die Entwicklung seiner Kreativität zu nutzen. Die Psychologie hat seit der Zeit Goethes große Fortschritte gemacht und die Neurobiologie revolutionäre Erkenntnisse über den menschlichen Geist ermöglicht. Dennoch existieren bislang keine Dokumente, die so eingehend die Entwicklung der Kreativität beschreiben wie Goethes Briefe und Werke sowie die detaillierten Beschreibungen seitens seiner Familienangehörigen, Freundinnen und Freunde. Sein Weg zur Kreativität ist auch heute noch höchst inspirierend und regt dazu an, die eigenen schöpferischen Seiten zu entwickeln. Die Beschäftigung mit Goethes Weg zur Kreativität ist damit nicht nur ein intellektuelles Vergnügen, sondern hat auch lebenspraktischen Nutzen.
Autorenporträt
Prof. Dr. Rainer M. Holm-Hadulla ist Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Er lehrt er an der Universität Heidelberg und leitet die Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks. Daneben ist er als Psychoanalytiker sowie als Berater von Wissenschaftlern, Künstlern, Unternehmern und Politikern tätig. Gastprofessuren führen ihn nach Südamerika und China.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2009

Kreativitätsgarantie

An Goethes Werk bleibt bewundernswert seine lebenslange und vielfältige Kreativität. Allerdings lässt sich nur schwer sagen, was dies eigentlich sein soll: Goethes Kreativität. Worin bestehen ihre Motivationen? Wie kann man ihre Umsetzung beschreiben? Welche produktiven Konstanten lassen sich in seiner Biographie finden? Diese Fragen will der Heidelberger Psychiater Rainer M. Holm-Hadulla in seiner "Psychobiographie" Goethes beantworten. Sie figuriert unter dem Stichwort "Leidenschaft" und stellt den irrationalen Hintergrund von Goethes Produktivität in den Mittelpunkt. Dass er seine Leidenschaften in schöpferische Impulse umzusetzen verstand, könne auch Menschen des einundzwanzigsten Jahrhunderts "wichtige Anhaltspunkte für ihre eigene kreative Entwicklung und Lebenskunst" vermitteln. Die so vorausgeschickte Liebhaberperspektive löst das Buch voll und ganz ein. Holm-Hadulla geht die Stationen der Lieben und Leiden des Klassikers so pflichtgemäß durch wie ein Bahnhofsvorsteher das Kursbuch. Dabei werden einzelne Texte interpretiert und in rührender Schlichtheit mit Goethes erotischem Engagement verknüpft. Irritationen und Krisen überführt Holm-Hadulla erwartungsgemäß in schöpferische Höchstleistungen, wobei Goethe immer mehr das Image eines Problemlösungsautomaten mit Kreativitätsgarantie annimmt. Holm-Hadulla verschenkt in naiver Sorglosigkeit ein großes Thema. Der Begriff der Kreativität, den der Autor benutzt, ohne sich über die Entwicklungen der Kreativitätsforschung im Klaren zu sein, fällt auf das Niveau jener Enthusiasten der Selbstverwirklichung zurück, die ihre persönlichen Krisen in kreativen Freizeitprogrammen zu lösen versuchen. Was an Goethes Kreativität bis heute interessant ist, kommt gerade damit nicht zur Deckung. (Rainer M. Holm-Hadulla: "Leidenschaft. Goethes Weg zur Kreativität". Eine Psychobiographie. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008. 276 S., br., 19,90 [Euro].) schär

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