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Belgrad in der nahen Zukunft, 2074: Edit studiert Psychologie und steht mit einem bestimmten Examen auf Kriegsfuß. Nachdem sie das sechste Mal durchgefallen ist, lässt sie sich einen gestohlenen Militärchip implantieren, der ihre Erinnerungen aufzeichnet. Edits Bekanntschaft mit dem Mathematik Genie Abel führt sie zu einer mysteriösen Formel, die dank ihres Chips berechnet werden kann. Doch der Chip entwickelt eine parallele Persönlichkeit, die Macht über Edit gewinnt - kann sie die Technologie in sich selbst besiegen und ihre Menschlichkeit bewahren?

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Produktbeschreibung
Belgrad in der nahen Zukunft, 2074: Edit studiert Psychologie und steht mit einem bestimmten Examen auf Kriegsfuß. Nachdem sie das sechste Mal durchgefallen ist, lässt sie sich einen gestohlenen Militärchip implantieren, der ihre Erinnerungen aufzeichnet. Edits Bekanntschaft mit dem Mathematik Genie Abel führt sie zu einer mysteriösen Formel, die dank ihres Chips berechnet werden kann. Doch der Chip entwickelt eine parallele Persönlichkeit, die Macht über Edit gewinnt - kann sie die Technologie in sich selbst besiegen und ihre Menschlichkeit bewahren?
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Metropolis" in der Megacity
Ein Film von 1926 wirkt in Indonesien höchst aktuell

JAKARTA, im September

Das Goethe-Institut von Jakarta hat in diesem Jahr, in dem Indonesien Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, eine "Deutsche Saison" mit zahlreichen Kulturveranstaltungen im ganzen Land ins Leben gerufen. Eröffnet wurde sie mit Fritz Langs Stummfilmklassiker "Metropolis", musikalisch live begleitet vom Filmorchester Babelsberg und auf eine Open-Air-Leinwand übertragen. Ein paar wunderbare Minuten lang konnte man beobachten, wie einige Arbeiter auf einer benachbarten Baustelle ihren Filmkollegen auf der Leinwand zuschauten. Dabei hatte man es dem indonesischen Publikum mit einer allzu klein ausgefallenen Untertitelung in der Landessprache nicht eben einfach gemacht.

Von Zuschauern konnte man danach erfahren, dass sie einerseits mit stummen Schwarzweißfilmen nicht vertraut sind, aber auch, scheinbar paradox, formale Ähnlichkeiten mit dem traditionellen javanischen Puppen-Schattenspiel, dem Wayang Kulit, entdeckt haben, das ebenfalls von Musik begleitet wird. Unter den Besuchern im Saal war der unkonventionelle Filmregisseur Garin Nugroho, der gerade mit einem Film über den indonesischen Nationalhelden Tjokroaminoto einen großen Erfolg feierte. Garins aktuelles Projekt ist ein schwarzweißer Stummfilm, der inhaltlich an Legenden der synkretistischen, mit animistischen und hinduistischen Bräuchen vermischten Islam-Traditionen Javas anknüpfen möchte, ästhetisch aber an den deutschen expressionistischen Film der zwanziger Jahre. Entsprechend begeistert äußerte er sich im Gespräch darüber, die restaurierte "Metropolis"-Fassung von 2010 erstmals auf großer Leinwand zu sehen.

Im Jakarta des Jahres 2015 kann man "Metropolis" kaum sehen, ohne auf Parallelen zur sozialen Wirklichkeit dieser Stadt zu stoßen, in der die Oberschicht und Superreichen im Wohlstand schwelgen - häufig in luxuriösen Apartmenthäusern, die sich hoch über den kampungs, den "Dörfern" und Slums der Armen und Ärmsten, türmen. Ja, selbst für den dramatischen Höhepunkt des Films mit der Überflutung der Arbeiterstadt könnte man leicht Entsprechungen in der während der Regenzeit notorisch von Überschwemmungen geplagten indonesischen Hauptstadt finden.

Wenn man etwas an diesem gelungenen Abend kritisieren wollte, dann, dass die "Metropolis"-Vorführung nicht von einer Diskussionsveranstaltung begleitet wurde, auf der es einen deutsch-indonesischen Austausch über diese und andere Fragen hätte geben können. Gerade auch über die soziale Botschaft, die das Werk, bei allem formalästhetischen Avantgardismus, überdeutlich propagiert: die Versöhnung von sozialem Oben und Unten, im Film auch als "Hirn" und "Hand" bezeichnet, durch das "Herz". Man kann das wohlwollend als christlich-sozialdemokratisch fundiertes Plädoyer für einen Ausgleich von Kapital und Arbeit interpretieren. Man kann darin aber auch einen Vorboten der faschistischen Volksgemeinschaftsvorstellung sehen. Während der Regisseur Fritz Lang unter den Nazis ins Exil ging, verstrickte sich Thea von Harbou, die Drehbuchautorin und damalige Ehefrau Langs, wenige Jahre nach dem Film tief mit dem NS-Regime. Die Idee einer führerzentrierten Volksgemeinschaft aber ist für einen Teil der indonesischen Bevölkerung bis heute attraktiv geblieben. Der im letzten Jahr nur knapp gescheiterte Präsidentschaftskandidat Prabowo Subianto knüpfte in seiner Wahlkampfsymbolik ganz offen an solche Vorstellungen an. So bot die Vorführung von "Metropolis" Stoff für zahlreiche Diskussionen, die aber nur im privatem Rahmen geführt werden konnten.

MARCO STAHLHUT

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